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St. Nikolaus in Aachen

St. Nikolaus vermittelt heute den Raumeindruck des Mittelalters: eine weite, gotische Halle mit großen Fenstern und langem Chor als Gebetsraum. Ein Haus, das lebt und über die Jahrhunderte von Gott erzählt. In der Sylvester Nacht 2010/2011 schlug eine Feuerwerksrakete durch ein Fenster im Hoch-Chor, zerstörte den unwiederbringlichen Altar von 1526, beschädigte das Innere, das Gewölbe und die Ostseite der Kirche. Auch das Hauptschiff wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt ist das Hauptschiff wieder restauriert und der Chorraum wiederhergestellt.

Die Citykirche bietet einen wunderschönen Raum: Weit, hell und voller Atmosphäre. Hier kann man aus dem Trubel der Innenstadt in eine Zone der Ruhe eintreten, der Musik lauschen und einfach entspannen. Die Citykirche ist offen für alle. In der Vergangenheit war die Citykirche St. Nikolaus als Franziskanerkirche direkt an der Stadtmauer Anlaufstelle für Kaufleute, Reisende und Pilger. Offenheit und Gastfreundschaft sind uns auch heute wichtig für unsere Arbeit. Die Kirche St. Nikolaus hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Im Jahr 1005 stiftet Kaiser Heinrich II. eine Kapelle zu Ehren des Hl. Nikolaus. 1234 übernimmt der neu entstandene Orden der Franziskaner, damals Minderbrüder oder Minoriten genannt, das Kirchlein und errichtet ein Kloster. Am 6. Dezember, dem Nikolaustag des Jahres 1327, weiht der Bischof von Lüttich die Altäre der im gotischen Stil erbauten, neuen Kirche. Sie liegt an der Handelsstraße nach Köln und so schon im Mittelalter mitten im städtischen Leben. Die Franziskaner kümmern sich um Kaufleute und Reisende. Volksnahe Seelsorge macht den Bettelorden beliebt, das Kloster wächst beständig. 1390 wird der Chorraum der Kirche vergrößert, wo sich die Brüder zum Gebet versammeln. 1630 entstehen der dreigeschossige Hochaltar und die Seitenaltäre. Der Stadtbrand 1656 und ein Erdbeben 1692 zerstören das Dach und den kleinen Dachturm, doch der Innenraum bleibt erhalten. Das Jahr 1802 bringt eine Zäsur. Durch ein Dekret Napoleons wird das Kloster aufgelöst. St. Nikolaus wird zur Pfarrkirche erhoben und so vor dem Abriss bewahrt. In die weiteren Klostergebäude ziehen das städtische Gefängnis und das Landgericht ein. 1944 treffen Bombenangriffe auf Aachen St. Nikolaus schwer. Der Wiederaufbau nach dem Krieg gelingt in alter Form. Als 1967 die Pfarre St. Nikolaus aufgehoben und mit St. Foillan am Dom vereinigt wird, wirkten gut 30 Jahre erneut Franziskaner an diesem Ort.

 
Der Hochaltar aus dem Jahr 1630. In der Neujahrsnacht 2011 zerstört. Die Bilder des Rubens-Schülers Robert von Depenbeeck wurden durch eine Silvesterrakete, die durch ein Fenster flog und im Gebäude explodierte, zerstört. Eine komplette Restaurierung ist unmöglich.
 

Das Feuer in der Silvesternacht war verheerender als angenommen: Der Hochaltar der Citykirche St. Nikolaus (hier eine Aufnahme von 2009) ist nicht mehr zu retten. Zu schwer ist das Kunstwerk aus dem 17. Jahrhundert beschädigt. Eine Feuerwerksrakete war in den Chorraum geschossen worden. Das trockene Holz und die alten Ölgemälde, die den Altar einst zierten, wirkten wie ein Brandbeschleuniger. Damit sind wertvolle Kunstschätze für immer verloren. Das ganze Ausmaß war erst bei den Renovierungsarbeiten sichtbar geworden. Der Schaden betrug mehrere Millionen Euro.

 
Aachen, linker Seitenaltar der Nikolauskirche
Aachen, linker Seitenaltar der Nikolauskirche, Geburtsaltar (1625), Rubensschule
Aachen, linker Seitenaltar der Nikolauskirche, Geburtsaltar (1625), Rubensschule
 
Aachen, Pieta in der Nikolauskirche
Wandrelief
 
Aachen, Detailfoto der Kanzel der Nikolauskirche
Wandbild und Beichtstuhl am linken Seitenaltar
 
 
 

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