Oktober 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Detmold

Detmold ist eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe (OWL) im Land Nordrhein-Westfalen. Sie liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Hannover und rund 30 Kilometer östlich von Bielefeld. Mit ungefähr 73.000 Einwohnern ist Detmold eine große kreisangehörige Stadt und gleichzeitig die größte Stadt im Kreis Lippe. Die Musikhochschule und die Hochschule Ostwestfalen-Lippe machen Detmold gleichzeitig zu einer Hochschulstadt. Von 1468 bis 1918 war sie die Residenzstadt der Herren, Grafen und Fürsten zur Lippe, danach von 1918 bis 1947 Hauptstadt des Freistaats Lippe bzw. des Landes Lippe, welches 1947 in das Land Nordrhein-Westfalen eingegliedert wurde. Seit 1947 ist Detmold Sitz der Bezirksregierung Detmold. Von 1932 bis 1972 war Detmold Sitz des Kreises Detmold. Danach wurde es Sitz des Kreises Lippe, der aus der Zusammenlegung des Kreises Detmold mit dem Kreis Lemgo hervorgegangen ist. Das Freilichtmuseum, die Musikhochschule, die Hochschule OWL, das Landestheater sowie das Hermannsdenkmal haben die Stadt überregional und international bekannt gemacht.

▼ Das im 16. Jahrhundert, unter Graf Simon VI., erbaute, langgestreckte Fachwerkhaus diente ursprünglich als Kornspeicher. Es wurde ab 1955 wegen Baufälligkeit in Schieder abgetragen und in den Jahren bis 1958 an seinem heutigen Platz für die Sammlungen des Museums aufgebaut. Hier befinden sich typische Stilzimmer wohlhabender Bürger und Adeliger, historisches Spielzeug und Erzeugnisse der städtischen Handwerkskunst. Die umfangreiche Sammlung zeigt zudem Zeugnisse lippischer Kirchengeschichte und Porträts historisch bedeutender Lipper. Einen einmaligen Überblick über 400 Jahre Kostümgeschichte vom Barock bis zur Gegenwart bietet die Trachten und Mode-Abteilung!

Das historische Kornhaus

Das historische Kornhaus ist ein besonders auffälliges Bauwerk am Schlossgraben. Es wurde ursprünglich 1590 als Kornlagerhaus der Domäne Schieder erbaut und 1956 hier wieder errichtet. Seitdem wird es vom Lippischen Landesmuseum Detmold genutzt. Das Museum - es besteht aus sieben zusammengefassten Bauwerken und der Eingang befindet sich in einem Nachbargebäude - ist das größte und älteste Museum in Ostwestfalen-Lippe. Es wurde bereits 1835 als Naturhistorisches Museum gegründet und besitzt heute Sammlungen aus den Bereichen Naturkunde, Ur- und Frühgeschichte, Geschichte des ehemaligen Landes Lippe, Volkskunde, Kunst, Möbel und Völkerkunde.

▲ Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Strecke entlang des Mühlengrabens auf alten Karten verzeichnet. Seinerzeit führte der Weg von der Bismarckstraße direkt zu der inmitten der damaligen Mühlenwiese gelegenen Unteren Mühle. Seit 1949 hieß er zunächst „Mühlengraben“. Nach einer Umbenennung 1954 trägt er die heutige Bezeichnung „Am Mühlendamm“. Beidseitig eingegrünt, ist der Abschnitt  zwischen dem Wasserlauf und den privaten Hausgärten seit jeher ein beliebter Spazierweg. Im Frühjahr blühen hier Obstbäume, Flieder, Magnolien, Goldregen und Glyzinien in üppiger Pracht. Die kann nun wieder besichtigt werden.

 
 

Kaskaden am Mühlengraben: Das Wasser soll in der Stadt an allen Stellen erlebbar gemacht werden. Detmold ist von einem Kanalnetz durchzogen. Die Kanalanlage ist ein bedeutendes und einmaliges Denkmal der barocken Wasserbaukunst, von der noch große Teile erhalten sind.

Der Mühlengraben (im Bild der Abschnitt an der Ameide) wurde als Bestandteil der Parklandschaft Friedrichstal ausgebaut.
 
 
 
Marktkirche in der Innenstadt
Fürstliches Residenzschloss Detmold
 

Die dem Schlosspark zugewandte Hauptfassade des Schlosses ist, typisch für die Weserrenaissance, asymmetrisch gegliedert. An der linken Seite erhebt sich der im 16. Jahrhundert veränderte Schlossturm, ein unverzichtbarer Bestandteil für ein Renaissanceschloss, der symbolisch auf die Beständigkeit der Herrschaft hinweisen soll.

Das zum Teil noch von einem Wassergraben umgebene Residenzschloss der Grafen und Fürsten zu Lippe ist die markanteste Sehenswürdigkeit in Detmold. Zusammen mit dem davor liegende Park, der als Schlossplatz bezeichnet wird, nimmt es rund ein Viertel der Detmolder Altstadt ein. Erbaut wurde die vierflügelige Anlage im 16. Jahrhundert. Sie ist somit ein typisches Bauwerk der Weserrenaissance. Da das Schloss auf dem Gelände einer ehemaligen Wasserburg steht, gibt es auch älter Bauteile. So stammt zum Beispiel der Turm noch vom Vorgängerbau. Bis 1918 herrschten hier die Fürsten über das Land Lippe. Seither scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Während sich die Fassade fast vollständig im Stil der Renaissance repräsentiert, zeigen die prunkvollen Innenräume den Zeitgeschmack mehrerer Jahrhunderte. Im Rahmen einer rund 40 Minuten dauernden Führung können die aufwendig ausgestatteten Räume und Säle besichtigt werden. Wertvolle Gemälde, 300 Jahre alte flämische Gobelins und Jagdwaffen aus 4 Jahrhunderten bilden die bedeutendsten Teile der umfangreichen fürstlichen Kunstsammlung. Die Besichtigung des Schlosses ist somit eine Reise in eine längst vergangene Epoche, die sich sehr prunkvoll und pompös zeigte, von der die große Mehrheit der Bevölkerung allerdings ausgesperrt blieb.

Trauer im lippischen Fürstenhaus

Blick in den Innenhof des Residenzschlosses

Das Oberhaupt des lippischen Fürstenhauses Dr. Armin Prinz zur Lippe war am 20. August 2015 im Alter von 91 Jahren gestorben. Armin Prinz zur Lippe war der Cousin von Prinz Bernhard, dem Vater von Ex-Königin Beatrix und Großvater des jetzigen Königs Willem-Alexander. Zur öffentlichen Trauerfeier kamen rund 1.000 Gäste. Der bekannteste Redner auf der Trauerfeier war Ex-Ministerpräsident NRW Jürgen Rüttgers. Er blickte auf das Leben des Prinzen zurück. Die Landesregierung wurde durch Ministerin Ute Schäfer vertreten. Die benachbarten Fürstenhäuser Bentheim aus Rheda und Ratibor aus Corvey waren ebenso wie Adlige aus Sachsen, Hessen und Holstein anwesend. Prinz Armin zur Lippe fand in der Familiengruft des Fürstenhauses unter dem Altarraum der Detmolder Christuskirche seine letzte Ruhestätte.

 
Blick in den Innenhof des Residenzschlosses
 
Donopbrunnen
Donopbrunnen

Der Donopbrunnen wurde 1902 von Rudolf Hölbe erbaut. Er ist eine Stiftung von Auguste von Donop. Die Witwe des Hofjägermeisters Franz von Donop war bereits 1883 verstorben und hatte ihr Vermögen unter anderem verschiedenen sozialen Einrichtungen und der Stadt Detmold vermacht – allerdings nicht ohne Auflagen. 6.000 Taler waren für den Bau eines monumentalen und künstlerischen Brunnens auf dem Marktplatz reserviert. Der Brunnen sollte an den Abschluss des Baus der städtischen Wasserleitung erinnern. Nachdem diese 1898 errichtet worden war, ging es an die Gestaltung. Bildhauer Rudolf Hölbe aus Lemgo entwarf die Plastik. Die weibliche Figur symbolisiert die Quellnymphe der Berlebecke, von wo die Wasserleitung gespeist wir, Felsen, Pflanzen und Rehe den Teutoburger Wald. Das Problem: Die Form des Brunnens, eine „neoromantische Spielerei inmitten von Gotik, Klassizismus, Biedermeier und kaiserzeitlichem Historismus“ gefiel wohl nicht jedem.

Blick über den Schlossteich
Der Friedrichstaler Kanal ist ein etwa 2 km langer künstlicher Kanal, der von 1701 bis 1704 unter der Regentschaft des lippischen Grafen Friedrich Adolf (1667-1718) angelegt wurde. Er verband das Fürstliche Residenzschloss mit dem heute nicht mehr bestehen-den Landsitz Friedrichstal südlich von Detmold. Er war für die Lustfahrten höfischer Gesellschaften mit Gondeln erbaut worden. Der Kanal ist ein bedeutendes Denkmal der barocken Wasserbaukunst.

St. Bonifatius - die Kirche am Wallgraben in der Detmolder Kernstadtd - wurde für die neu gegründete katholische Kirchengemeinde gebaut. Zunächst entstanden 1851/1852 nach Plänen von Ferdinand Ludwig August Merckel der Saal im Rundbogenstil und das Pfarrhaus. 1886 wurde ein Chor angebaut, 1891 wurde die Kirche vergrößert und der neuromanische Turm angefügt. Nach dem Bau der Pfarrkirche Heilig Kreuz wurde St. Bonifatius profaniert, 1952/1953 mit dem angrenzenden Pfarrhaus zusammengefügt und zum Altenheim umgebaut. Der Kirchturm blieb erhalten und wurde 1989 unter Denkmalschutz gestellt.

 
 
am Wallgraben

Ein Donut zum Verweilen

Donut

2012 ist vom Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Detmold die Idee an den Lehrstuhl für Plastisches Gestalten der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur herangetragen worden, Gestaltungsvorschläge für einen Aufenthaltsbereich am Mühlengraben zu erarbeiten. Vorrangig Jugendliche sollten sich durch die Art der Gestaltung angesprochen fühlen. Zum Sommersemester 2013 wurde dieses Projekt als Aufgabe für Abschlussarbeiten im Bachelor-Studiengang Innenarchitektur herausgegeben und von Studierenden bearbeitet. Innerhalb von drei Monaten realisierten Arbeitsgruppen unter Leitung der jeweiligen Entwurfs-Autoren die jetzt installierten Werke aus Beton und Keramik. Es handelt sich um sechs "Interventionen" im Stadtraum, die eine Art "modernes Wohnzimmer" für Jugendliche im Herzen der Stadt Detmold schaffen sollen. 21 Studierende der Innenarchitektur haben diesen Stadtraum in einem Projekt bearbeitet, jugendliche Verhaltensweisen untersucht und ungewöhnliche Sitzmöbel entworfen.

  • Donut von Albina Schwebs: Dieses 1,2 Tonnen Objekt, ein Riesen-Donut, ist aus Beton und farbigem Keramikmosaik. Nicht zum Reinbeißen, aber zum Sitzen und Chillen.
  • Gelbe Welle von Eleonore Rogalsky und Eleonore Kinder: Eine 8 m lange gelbe Betonwelle am Ufer des Mühlen-grabens betont den leise dahin fließenden Wasserlauf.
  • H2O von Helene Smolin, Regina Schmidt und Gerta Stürtz: H2O, das Wassermolekül, einmal ganz groß - zwei blaue Mosaikkugeln für den Wasserstoff und eine größere rote Kugel für den Sauerstoff, gebaut im Bildhaueratelier der Hochschule. Hier zwischen dem Schlossteich und dem Mühlengraben sind sie richtig platziert, überall ist Wasser.
Gelbe Welle
Glitzernde Kugeln: "H2O" heißt das Objekt am Mühlengraben.
 
 
Kaskaden am Mühlengraben: Das Wasser soll in der Stadt an allen Stellen erlebbar gemacht werden.
 
 
Detmold, Blick in die Schülerstraße

Historische Altstadt
Die historische Altstadt besitzt nahezu die Form eines Kreises mit einem Durchmesser, von rund 500 m, in dessen Mittelpunkt der Marktplatz liegt. Die Altstadt wird im Süden und Osten von der Bruchmauerstraße,  sowie der August-, Adolf- und Karlstraße begrenzt, wo man  noch Reste der ehemaligen Stadtmauer sehen kann. In der Altstadt findet man etwa 350 teilweise gut erhaltene historische Gebäude und das besonders in der Langen Straße, der Krummen Straße und der Meierstraße. Diese Häuser entstammen aus drei Epochen und zwar dem späten Mittelalter nach dem großen Stadtbrand von 1547 mit bürgerlichen Fachwerkbauten, der Biedermeierzeit (1830–1860) mit dem  spätklassizistischen Stil sowie der Gründerzeit nach 1873 mit historisierenden  Fassaden.

Schlossgraben mit Landesmuseum

wdf - wupper digitale fotografie

 Alle Bilder auf diesen Seiten unterliegen dem © von Klaus-D. Wupper. Das Copyright für veröffentlichte, vom Betreiber dieses Onlineangebotes selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten.
Eine Vervielfältigung oder Verwendung solcher Grafiken, Sounds oder Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Betreibers nicht gestattet.

wdf - wupper digitale fotografie 0