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Helenenberg

Der Helenenberg stellt einen der letzten Ausläufer des Ardey-Gebirges dar. Zusammen mit dem Wittener Stadtpark und dem Hohenstein bildet er die „grüne Lunge“ von Witten-Mitte. Vor der Benennung in Helenenberg wurde das Gebiet als „Vor der Egge“ bezeichnet, wie aus alten Katasterkarten ersichtlich ist. Seinen heutigen Namen erhielt das Gebiet 1858, als der Justizrat Strohn im Gedenken an seine verstorbene Frau Helene einen Aussichtsturm auf der Egge errichten ließ, den er später der Stadt zum Geschenk machte. Von seiner Aussichtsplattform aus kann man, bei entsprechenden Wetterverhältnissen, bis weit nach Bochum und Dortmund hinein schauen.

Helenent(h)urm

Wer die 140 Treppen nicht scheut, den erwartet bei schönem Wetter ein imposanter Blick über die Ruhrstadt. Stolze 30 Meter misst er. Ein paar Runzeln zieren sein Antlitz, aber das dürfen sie auch, denn schließlich ist er bedeutend älter als wir alle: 144 Jahre hat er auf dem Buckel und sicher schon so manch Unverständliches und Merkwürdiges von uns Menschenkindern erlebt. Weshalb aber wurde er gebaut?

Eine etwas traurige, eine rechtliche, aber vor allem romantische Geschichte steckt dahinter. Wir schreiben das Jahr 1852. Witten zählt weniger als 7.000 Einwohner. Zwar hatte gerade das industrielle Zeitalter begonnen, aber von Computern, Handys, Fernseher und Autos – Dinge, die aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken sind – wagte noch niemand zu träumen. Helene Strohn, geb. am 6.4.1818, war die Enkelin des Firmengründers Friedrich Lohmann aus Witten und in Berlin mit Anwalt Strohn, der als scharfsinniger Jurist und Schriftsteller bekannt war, verheiratet. Während das traute Glück in der fernen Großstadt blühte – sieben Kinder waren der Beweis – hatte die Familie in der Heimat mit recht großem Ärger zu kämpfen. Ihr stand das Privileg zu, auf der Ruhrfähre zwischen Witten und Bommern Gebühren zu erheben. So mir nichts dir nichts wurden von staatswegen diese Fährgelder einfach herabgesetzt, was der Familie bzw. der Firma Lohmann nun gar nicht gefiel, denn die Einbuße war nicht unerheblich. Man beauftragte den fachlich versierten Schwiegersohn – Justizrat Strohn – in der Hauptstadt damit, die Rechte und das entgangene Geld vor Gericht zu erstreiten, was ihm nach einem zweijährigen Prozess (1852–1854) auch bestens gelang: Vater Staat musste eine nicht unerhebliche Entschädigung zahlen. Doch das Glück ist leider selten vollkommen, kurze Zeit später geschah in Berlin sehr Trauriges, denn Helene war bei der Geburt ihres achten Kindes gestorben. (Als Enddreißigerin war sie eine Spätgebärende, heute kein Ding mehr, damals überaus problembehaftet.) Auch das Kind hatte keine Überlebenschancen. Justizrat Strohn verzichtete daraufhin auf das ihm zustehende Honorar in der beschriebenen Rechtsangelegenheit unter der Bedingung, dass zum Andenken an seine Frau, die er sehr geliebt hatte, aber auch, um die Bedeutung des Prozesses zu verdeutlichen, ein Turm gebaut werden sollte. Die Familie war einverstanden und stellte zudem die Grundstücke zur Verfügung. Der Turm, dem der Justitiar später den Namen Helenenturm gab, wurde gebaut und dazu noch öffentliche Spazierwege angelegt. Fünfzig Jahre später erwarb die Stadt Witten das Gelände nebst Turm. 

 
 

Apropos: Die neue Realschule in Bommern trägt nicht den Namen ,unserer‘ Helene, sondern ist nach ihrer Mutter, auch eine Helene, benannt.

Kindererholungsheim Helenberg

Kinderheim Helenenberg: Unweit des Helenturms befand sich das Kindererholungsheim Helenberg. Am 22. Juni 1930 wurde das städtische Kinderheim Helenenberg eingeweiht. In den Jahren 1940/1941 wurde es auch als Lungenheilstätte, nach Kriegsende, von August 1945 bis Ende 1952, als Krankenhaus für Infektionskrankheiten genutzt. Das Gebäude auf dem Helenenberg war in den Nachkriegsjahren die Isolierstation des Marien-Hospitals.

Ab Ende 1952, Anfang 1953 wurde es wieder als Kinderheim genutzt. Im November 1961 konnte man in der WAZ lesen: Kinderheim Helenenberg mit 60 Betten kurzfristig zu verkaufen. Ende 1964 erfuhr man, dass Kinder aus Berlin einen Erholungsaufenthalt im Kinderheim Helenenberg machten. Zirka 1966 wurde das Kinderheim geschlossen.

Von 1968 bis Sommer 1975 hatte die Lebenshilfe das ehemalige Kinderheim. Danach wurde es von der Stadt Witten bis Ende der 80er Jahre als Gästehaus genutzt. Am 18. Dezember 2000 wurde das ehemalige Kinderheim in die Denkmalliste der Stadt Witten. Ab Sommer 2005 wurde das Haus für Eigentumswohnungen umgebaut. 

Wasserhochbehälter - Wasserspeicher

Auf dem Helenberg errichtete die Stadt 1897 einen Wasserhochbehälter, der aufgrund seiner verspielten Architektur und zwei Türmen im Eingangsbereich von den Wittenern liebevoll „Wasserschlösschen“ genannt wurde. Nach Umbauarbeiten und einer weitestgehend unterirdischen Verlagerung der Pumpstation 1959, wurde das Gebäude 1960 abgerissen. An seiner Stelle befand sich bis daher ein Hügel, der bei Spaziergängern und Besuchern  - insbesonder zu Sylvester (und) wegen seiner guten Aussicht - sehr beliebt war.  Das Gelände auf dem Speicher bleibt künftig abgezäunt. Anders als in den 50er-Jahren ist das Abzäunen des Geländes bei etwas so Sensiblem wie Trinkwasser heute Vorschrift. Zwei Aussichtsplattformen sollen aber an den Ecken entstehen, um weiter in die Ferne schauen zu können. Vielleicht werden auch wieder Bänke aufgestellt.

 

Rundblick vom Wasserspeicher Helenenberg

Der Wasserturm Kermelberg markiert eine von Wittens höchsten Stellen (258 m NN) am Waldgebiet Buchenholz an der Stadtgrenze zu Herdecke und ist als Landmarke weithin sichtbar. Er stammt aus den 1950er Jahren und hat eine Höhe von 30 m. Sein Fassungsvermögen von 300 m³ teilt sich auf zwei Behälter auf: der innere Kreis fasst 175 m³, der äußere Kreis 125 m³ Trinkwasser. Die Außenplattform kann nach Absprache mit den Stadtwerken Witten besichtigt werden.
Blick auf Bommern mit Eisenbahnviadukt, Schienenweg nach Wengern und Bommerfeld
Blick auf Heven und Bochum
Husemannturnhalle, Ev. Krankenhaus, Mannesmanngelände
Der Hevener "Mäuseturm" hat keinen neuen Aufsatz bekommen. Im Hintergrund überragt das Bochumer Exzenterhaus das Hevener Gebäude.

2015 bis 2017 wurde der Dach- und Außenbereich des Wasserspeichers saniert, daran anschließend erfolgt die Sanierung der Innenräume. Die Innenseiten der beiden Kammern im Herzen des Helenenbergs werden frisch beschichtet. Sie sind verschlissen. Jede ist 50 Meter lang, 40 breit und über fünf Meter hoch und fasst jeweils unglaubliche zehn Millionen Liter. Damit der Betrieb ungestört weiterlaufen kann, wird erst die eine, dann die andere Kammer saniert. Das dauerte jeweils ungefähr neun Monate. Zeitgleich werden die Drucktüren und Leitungssysteme erneuert und die Belüftung verändert. Voraussichtlich im September 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Vier Millionen Euro hat die Renovierung des Wasserspeichers Helenenberg dann verschlungen – inklusive der bereits abgeschlossenen Dachsanierung. 

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