Das Kroatenkreuz an der Kroatenstraße in Kevelaer

 

ANNO 1635 DEN EERSTEN AUGUSTUS ALZOO DEZEN DATO \/ERKLAERT ZYN MENSCHEN VERMOORT. 

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Im Verlaufe des 80 Jahre dauernden spanisch-niederländischen Freiheitskrieges, dessen letzten 30 Jahre bei uns als 30jähriger Krieg bekannt sind, wurde auch die Region um Kevelaer Schauplatz von grausamen Kampfhandlungen.

 

Der unheilvolle Religionszwist hatte die deutschen Stämme geteilt. Bruder stand gegen Bruder. Fremde Söldner, die nicht gerufen waren, verwüsteten das Land und mordeten seine Bevölkerung. Die Bewohner Kevelaers mussten furchtbar leiden. Das Dorf wurde mehrmals geplündert und niedergebrannt. Um sich vor den umherstreifenden Soldatentruppen zu schützen, bauten die Kevelaerer eine Schanze westlich des Dorfes, an der danach benannten Kroatenstraße. 1579 – 1592 waren sämtliche Gehöfte Kevelaers leer. Die Bauern samt Vieh suchten Zuflucht in den Schanzen, stark befestigten Anlagen mit Hecken, Wall und Graben umgeben. Doch bot die Schanze nicht immer Gewähr, dass die Bewohner unbeschadet blieben. Das Kroatenkreuz an der Kroatenstraße in Kevelaer bezeugt die Ermordung von ca. 100 Kevelaerern am 1. August 1635 in ihrer Schanze. Sieben Jahre später entstand in Kevelaer die Wallfahrt.

 

Zur Erinnerung an dieses schreckliche Blutbad wurde an der Kroatenstraße ein Steinkreuz errichtet mit holländischer Inschrift. Sie lautet in deutscher Sprache:

 

"Im Jahre 1635, dem Datum nach der 1. August wurden auf dieser Schanze an die 100 Menschen ermordet. Bittet für ihre Seelen, auf dass Gott ihnen in der Ewigkeit gnädig sein möge."