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Alt St. Johannes Baptist (Mechernich)

Alt St. Johannes Baptist ist eine römisch-katholische Kirche in Mechernich im Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Das Gotteshaus war bis 1858 die Pfarrkirche von Mechernich. Die Kirche ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht und in die Liste der Baudenkmäler in Mechernich eingetragen. Sie liegt etwas nördlich des Stadtzentrums an der Lehrer-Philipp-Schumacher-Straße auf dem Friedhof der Stadt.

Die Alte Mechernicher Kirche taucht schriftlich erstmals im Liber valoris von 1308 auf. Der erste bekannte Kirchenbau wurde aber schon wesentlich früher, nämlich im 11. Jahrhundert errichtet, es ist aber davon auszugehen, dass am Platz der alten Kirche noch früher ein Gotteshaus gestanden hat. Von dieser Kirche hat sich bis heute der romanische Glockenturm erhalten. Daran schloss sich ein einschiffiger, flachgedeckter Saalbau an. Im Verlauf des 13. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff abgerissen, nur der Turm blieb stehen und neu erbaut. Von diesem Bau resultieren die beiden Chorjoche. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Mittelteil des Kirchenschiffes abgerissen und man baute ein neues, zweischiffiges Schiff im gotischen Stil zwischen erhaltenem Turm und Chor auf. In dieser Form hat sich das Gotteshaus bis heute erhalten. Größere Renovierungsarbeiten fanden 1889 und 1901 statt. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Kirchlein völlig unbeschadet, ganz im Gegensatz zur Pfarrkirche mitten im Ort, die vollständig zerstört worden ist. Dadurch wurde die alte Kirche zwischen 1945 und 1953 zwischenzeitlich wieder als Pfarrkirche genutzt. 1951 beschädigte ein Erdbeben den Bau, die Schäden konnten bis 1954 behoben werden. Nach dem Wiederaufbau der Pfarrkirche innerorts wurde die alte Kirche zunächst nicht mehr genutzt. Erst seit Mitte der 1960er Jahre bis 1973 diente sie kurzzeitig als Leichenhalle, seitdem dann regelmäßig für Beerdigungsgottesdienste und Trauungen.

1979 wurde der Innenraum grundlegend restauriert, wobei wertvolle Fresken im Chor aus dem 13. Jahrhundert freigelegt wurden. St. Johannes Baptist ist ein zweischiffiger unregelmäßiger Bruchsteinbau in romanisch-gotischen Formen. Der Chor ist zweijochig und schließt gerade, das Langhaus besteht ebenfalls aus zwei Jochen. Der Turm ist dem Schiff vorgebaut, der Innenraum wird von gotischen Kreuzrippengewölben überwölbt, nur im Hauptschiff befindet sich ein Netzgewölbe und im Turmuntergeschoss ein Sterngewölbe.

In der Kirche befinden sich eine barocke Kanzel aus dem Jahr 1771, Reste einer Kommunionbank aus gleicher Zeit sowie ein kleiner barocker Altar, der ursprünglich in der Kapelle des Nickelstifts in Röhe stand. Zudem wird der Innenraum durch Heiligenfiguren aus dem 17. bis 20. Jahrhundert und einem Wandbild mit Darstellung der Taufe Jesu aus dem Jahr 1845 geschmückt.

Im Turm befindet sich ein dreistimmiges Geläut aus zwei historischen Glocken des 15. Jahrhunderts und einer modernen Glocke.

 

Quelle: wikipedia

Auf dem Friedhof Mechernich finden sich über mehr als 3000 Namen der rund um die Alte Kirche beerdigten Menschen und deren 1500 Grabstätten. Einige davon sind berühmt über Mechernich hinaus: Die Gruften der früheren Bergbaubetreiber und Unternehmerfamilien Kreuser, Molinari und Osterspey, die Grabstätte der Eheleute Hubert und Anna Roggendorf geborene Krischer, deren Kinder vom Bleiberg aus als Missionare in alle Welt gingen, aber auch die letzten irdischen Ruhestätten der Ordensgründerin Mutter Marie Therese oder des früheren Hamburger Verfassungsschutzpräsidenten Dr. Hans-Josef Horchem.

 

Heinrich Osterspey war der Jüngste der Kinder von Johann Peter Osterspey und Christine Vitt. Er wurde am 9. September 1879 in Mechernich geboren. Nach seiner Banklehre bei der Bergisch-Märkischen Bank arbeite er in der Effekten-Abteilung und war für die Geschäfte an der Kölner Börse zuständig. 1903 bewarb er sich bei Generaldirektor Kreuser des Mechernicher Bergwerks Aktienvereins. Am 27. August 1904 heirate er Gertrud-Agnes Keul aus Köln-Deutz die ihm 2 Söhne schenkte, Johann Peter und Wilhelm. Der Mechernicher Bergwerks-Aktienverein wurde am 30. Mai 1908 liquidiert. Der Nachfolger Gewerkschaft Mechernicher Werke hat die Mechernicher Bleibergwerke im Jahre 1911 übernommen. Das Unternehmen wurde zunächst von Bergrat Emil Kreuser und nach dessen Tod am 23. Januar 1918 von Kreusers Schwiegersohn, dem Marineoberarzt a.D. Dr. Georg Molinari, und dem kaufmännischen Direktor Heinrich Osterspey geführt. Am 18. Juni 1961 verstarb Direktor i. R. Heinrich Osterspey in Mechernich.

 

Das Familiengrab Roggendorf mit seinem schlichten Holzkreuz erinnert an die Kinder aus diesem Haus, die sich im 20. Jahrhundert als Missionare, Ärzte und Wissenschaftler vom Bleiberg in alle Welt aufmachten.

 

Hier findet man auch die Gedenktafel für Lehrer Philipp Schumacher, der armen Mechernicher Kindern Anfang des 19. Jahrhunderts nicht nur Lesen und Schreiben beibrachte, sondern auch Bäume-Veredeln und Handarbeitskünste, damit sie sich wirtschaftlich über Wasser halten konnten.

 
 

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