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"Freizeitpark" Hohenstein

Die Parkanlage Hohenstein ist ein in Anlehnung an englische Landschaftsparks gestalteter Stadtwald mit Ausflugslokal (Parkhaus Hohenstein) und Staffagearchitektur (Bergerdenkmal, Haarmannstempel, Dönhoffbrunnnen), mit verschiedenen Ziergehölzen sowie einer großen Spielwiese mit Spielplatz und ausgedehnten Wildgehegen für Damhirsche und Wildschweine. Neben den zwei Gehegen findet man hier auch einen Streichelzoo. Kinder können sich im kostenlosen Streichelzoo (das Futter für die Tiere kostet einen Euro pro Schachtel) mit den zutraulichen Ziegen vergnügen. Darüber hinaus gibt es für die kleinen Besucher noch einige Kleintiergehege mit Meerschweinchen oder Hühnern zu bestaunen. Auch spannend für Kinder: Die Hohensteinschnitzer laden regelmäßig jeden zweiten Donnerstag zu einer Bastelstunde auf den Hohenstein in Witten.

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Streichelzoo im Freizeitpark Hohenstein

 
 

Lange stand der städtische Streichelzoo auf dem Hohenstein auf der Streichliste von Politik und Verwaltung. Jetzt hat angeblich ein privater Geldgeber Interesse, sich des 3.200 Quadratmeter großen Geländes über der Ruhr anzunehmen: Eine Tier-Erlebniswelt könnte entstehen, mit Wildkatzen, Stachelschweinen und Papageien, mit mehr Aktivitäten – und mit Eintritt. Der Interessent arbeitet eng mit dem Schweizer und dem Dortmunder Zoo zusammen und beherbergt auf seinem Wittener Gelände zurzeit neben Aras und anderen Vögeln Stachelschweine, Muntiaks (kleine Hirsche), Karakale (dem Luchs ähnelnde Katzen) und Servale (mittelgroße Wildkatzen). Diese Tiere sollen Teil des Streichelzoos werden. Der Zoo könnte sich mit einer neuen Konzeption zu einer Erlebnis-Tierwelt entwickeln. Im Vordergrund würde dann nicht mehr das Streicheln, sondern das Kennenlernen der Tiere stehen. Es könnte Führungen privater Gruppen geben, Vorträge, spezielle Angebote für Kitas und Schulen, Mitmach- und Bastelaktionen. Auch Um- und Neubauten seien vorstellbar, inklusive Gehegen und Volieren für die Tiere und einem Kiosk mit Tischen und Bänken. Eine Greifvogelstation hinter dem Berger-Denkmal wäre natürlich ein Traum. Tatsächlich kümmern sich zurzeit zwei städtische Mitarbeiter auf anderthalb Stellen werktags und am Wochenende um das Ausmisten, Füttern, die Pflege der Anlage und das Auffüllen der Futterautomaten. Für die jährlich 100.000 Besucher kostet der Streichelzoo zwar nichts, die Stadt zahlt aber jährlich 80.000 Euro für Futter, Instandhaltung und Personal.

 
 

Schön zu jeder Jahreszeit

Der Kernbereich wird eingegrenzt durch ein elliptisches Wegesystem, in dessen Inneren sich die wesentlichen architektonischen Akzente und die offenen Wiesenflächen befinden. Im daran anschließenden umgebenden Bereich dominiert der Stadtwald mit Tiergehegen. Der Hohenstein, ein felsiger Ausläufer des Ardeygebirges, war ehemals Markengrund (Gemeinheitsgrund, Allmende) und wurde seit 1788 zur bäuerlichen Bewirtschaftung aufgeteilt. In Folge dieser Markenteilung wurde der Wald überwiegend gerodet. Von 1891 bis 1895 konnten von der Stadt Witten große landwirtschaftliche Flächen aufgekauft werden mit dem Ziel, der zahlreich gewordenen Wittener Industriebevölkerung einen Erholungsort zu schaffen. So wurde die landwirtschaftliche Fläche durch die städtische „Hohensteinkommission“ zu einer Wald- und Parkanlage umgestaltet und für die Bevölkerung geöffnet. Der Hohenstein dokumentiert somit eine wichtige stadtbaugeschichtliche und gesellschaftspolitische Entwicklung im Zeitalter der Industrialisierung. Besonders schön ist die Anlage im Herbst, wenn sich die Blätter der Kastanienbäume ein buntes Kleid anziehen und das Sonnenlicht seinen Weg durch Nebel und Äste bahnt.

 
 
 
 
 
 

Wildgehege für Damhirsche und Wildschweine

Auf dem Weg vom Berger-Denkmal zum Wildgehege über einen Teilabschnitt des Ruhrhöhenweges passiert man den oktogonförmigen Haarmannstempel von etwa 1915 mit Schweifdach. Bald schon hört man das Grunzen der Wildschweine. Doch zunächst entdeckt man in einem gesonderten Gehege Damwild, ehe das Wildschwein-Gehege erreicht wird. Hier ist ein Rastplatz eingerichtet und Futterautomaten bieten die Möglichkeit, die Tiere zu verwöhnen. Keiler, Bache und Frischling kämpfen hier gleichermaßen um das Nahrungsangebot und lassen sich dabei prima beobachten.

Haarmannstempel

Der kleine antikisierende Rundtempel kann als Unterstand und Aussichtspunkt genutzt werden. Er hat die Gestalt eines Oktogons über toskanischen Säulen unter barockisierendem Schweifdach und kann ebenso wie das Parkhaus dem vereinfachenden Jugendstil zugeordnet werden. Der um 1915 entstandene Rundtempel steht als Staffage-Architektur in der Tradition des Landschaftsgartens. Mit dem Bergerdenkmal verbindet ihn eine Sichtachse, mit dem Parkhaus Hohenstein eine Wegeachse, die allerdings durch Bepflanzungen in ihrer Breite eingeschränkt ist.

 
 
 
 
 
 

Dönhoff-Brunnen

Dönhoff-Brunnen

Zwischen dem Damwild-Gehege und dem Wildschweingehege befindet sich der Dönhoff-Brunnen. Mehr als 100 Jahre ziert er die Parkanlage am Hohenstein, umgeben von Sitzbänken, umringt von Bäumen. Die Brauerei Dönhoff, vor vielen Jahrzehnten ansässig am Crengeldanz, stiftete einst das steinerne Staffageobjekt – am 15. September 1914. Warum genau die Brauerei den Brunnen für die Parkanlage stiftete, ist unklar. Auf der Internetseite der Stadt Witten heißt es zur Historie, die Brauerei beziehungsweise die Familie hinter der Brauerei habe den Brunnen zum hundertjährigen Bestehen des Unternehmens gespendet. Andere Quellen geben jedoch an, dass die Brauerei erst im Jahr 1845 gegründet worden ist. Demnach wäre der Brunnens zum 70-jährigen und nicht zum hundertjährigen Bestehen gestiftet worden. Mit dem Anlass – ein mehr oder weniger rundes Bestehensjahr – darüber sind sich die Quellen aber einig. Doch während der Brunnen die Jahrzehnte überdauerte und heute immer noch dort steht, wo die Familie Dönhoff ihn platzieren ließ, ging die Brauerei unter. Mitte der 1920er Jahre wurde sie der Bochumer Schlegel-Brauerei angegliedert, die Brauerei in Witten wurde stillgelegt. An sie erinnert heute der Dönhoff-Brunnen, ein Waldbrunnen umringt von Sitzgelegenheiten, „wie man ihn auch in Schlossgärten findet“, heißt es in dem Buch „Skulpturen, Brunnen und Male in Witten“. Seine Autoren bezeichnen das 2,60 Meter hohe architektonische Schmuckwerk gemeinsam mit Bergerdenkmal und Haarmannstempel als „architektonisch-künstlerischen Akzent in diesem von Wald durchsetztem Gebiet“.

 
 

Republikaner-Denkmal

 
 

Republikaner-Denkmal (mehr unter "Denkmale")

Das Denkmal für die republikanischen Politiker Friedrich Ebert, Walter Rathenau und Matthias Erzberger besteht aus einem Sockel aus aufgeschichteten und vermörtelten, unbehauenen Ruhrsandsteinbrocken und einem nach oben spitz zulaufendem, grob behauenem, ca. 2 m großem Sandstein, der obeliskartig auf dem Sockel aufgestellt ist. Die Gesamthöhe des Denkmals beträgt ca. 3,50 m. Auf dem größten Steinbrocken des Sockels sind auf der Vorderseite Reste einer ursprünglichen Inschrift zu erkennen, ebenso an kleinem Steinbrocken des Sockels auf der Südseite. Auf dem obeliskartigen Sandstein waren 3 metallene Reliefplaketten der Köpfe der 3 Politiker angebracht. Das Denkmal wurde im August 1926 errichtet. Aus dieser Zeit stammen noch der Sockel und die Ecksteine. Der ursprüngliche obeliskartige Findling und die daran befestigten in Metall gegossenen Portraitreliefs sind verloren. Der große Sockelstein trug ursprünglich die Inschrift: „Den drei großen Republikanern Erzberger-Rathenau-Ebert gewidmet“. Das Denkmal wurde vom republikanischen Schutzbund „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ errichtet und war ein unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gesetztes politisches Zeichen republikanischer Gesinnung. In dem Bezug auf die persönlichen Schicksale dieser 3 Politiker wurde der Kampf um die (Weimarer) Republik symbolhaft zum Ausdruck gebracht. Das Republikaner-Denkmal ist ein in Deutschland äußerst seltenes Zeichen republikanischer Gesinnung aus der Zeit der Weimarer Republik. Aufgrund seines Aufstellungsortes im „Volkspark“ Hohenstein in nicht besonders herausgehobener, sondern nur leicht erhöhter Hangposition dokumentiert es auch städtebaulich die Nähe zur Bevölkerung. Es ist somit eines der frühesten und seltenen demokratischen Denkmäler Deutschlands. Daher ist es auch aus allgemeinhistorischen und speziell stadthistorischen Gründen bedeutend für Witten.

Parkhaus Hohenstein

Das Parkhaus Hohenstein ist ein typisches Ausflugslokal aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Es symbolisiert das frühere gesellschaftliche Leben Wittens und hat das Bewusstsein der Bevölkerung stark geprägt. Die vom Stadtbauamt Witten im Kern des Landschaftsparks errichtete Ausflugsgaststätte zeigt sich als ein- bis zweigeschossiges Putzgebäude im vereinfachenden Jugendstil mit barockisierenden Dachformen. Das Gebäude wurde 1914 vollendet. Die Querflügel werden flankiert von je zwei Ecktürmen mit geschwungenen Haubendächern und aufgesetzten Turmspitzen. Die Fenster sind mit Dreiecksgiebeln bekrönt. Vor der Nordfassade breitet sich eine Gartenterrasse aus, die an der Westseite durch eine einen Viertelkreis bildende Pergola gefasst wird. Die ursprüngliche Pergola an der Ostseite ist abgebrochen. Die Pergolen enden in quadratischen, offenen Pavillons auf vier Doppelsäulen.

 Das Parkhaus Hohenstein selbst hat seinen ehemaligen Charme heute vollends eingebüßt. Die Restaurierung der 1980er-Jahre verwandelte die weißen Kreuz- und Sprossenfenster in schwarze Löcher; von den beiden Kolonnaden, die, endend in zwei Musikpavillons, wie zwei Arme die Restaurant–Terrasse umgriffen und schützten, ist die eine abgebrochen und durch den primitiven Zweckbau. 1980/82 wurde ein Bettenhaus angebaut. 1994 wurde Hohenstein mit Fördermitteln zu einem Seminarbetrieb (u.a. Europa-Akademie) umgebaut. Der Betrieb wurde 2004 eingestellt. Seit 2009 betreibt ein Pächter Haus Hohenstein als Hotel, Tagungsstätte mit Restaurant und Café. In den Gesellschaftsräumen werden Feiern ausgerichtet. Man kann dort standesamtlich heiraten. Im Anbau sind 26 Gästezimmer, unten ein Kindergarten. Leider erinnert jedoch heute nichts mehr daran, dass hier zwischen 1920 und 1938 sonntags regelmäßig Promenaden- und Kaffeekonzerte des städtischen Kapellmeisters Hugo Fliegner zu Gehör gebracht wurden. Denkt man zudem an die großen Freilichtbühnenveranstaltungen um 1930 auf dem Hohenstein – Schillers Wilhelm Tell, Goethes Götz von Berlichingen, die Nibelungensage und andere Dramen wurden während des ganzen Sommers vor Hunderttausenden von Zuschauern aus ganz Westfalen und dem Ruhrgebiet aufgeführt – war Fliegners sonntägliche Musik nicht der einzige kulturelle Akzent. Laut Anzeige von 1926 bot die Anlage 4000 Sitzplätze. Vor diesem Hintergrund kann man die jammervollen gegenwärtigen Zustände nur laut beweinen.

 
 

Berger-Denkmal

Direkt an der Kante des Berges zum Ruhrtal steht das Berger-Denkmal, ein 20 m hoher Aussichtsturm zu Ehren des Industriellen und Reichstagspolitikers Louis Berger (1829 - 1891). 

Blick vom Berger-Denkmal auf das Ruhrtal
 
 
 
 
 

"Rodelspaß" auf dem Hohenstein:

2017 konnten die Wittener zum ersten Male auf dem Hohenstein ihren Schlitten ausprobieren. Auch wenn rund herum alles grünte hat die Stadt mit Schneekanonen für ausreichend "weiße Pracht" gesorgt. Eine 100 m lange Strecke, die im Dunkeln sogar beleuchtet war, wurde täglich zum Schlittenfahren und Gummireifen-Rutschen kostenlos geöffnet. Auch im Februar 2018 wartet die Schneekanone auf ihren Einsatz.

Leider bescherten 2017 die nächtlichen Laufgeräusche der „Schneemacher“ den Bommeranern unruhige Nächte, da letztere - insbesondere bei Frost und klarer Luft - ungebremst vom Hohenstein über die Ruhr schallen konnten. Von daher ist der "Spassfaktor" leider nicht für alle Anwohner genießbar. 

Nachts, wenn die Schneekanonen dröhnen, ist es mit dem Schlaf vorbei.

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