Huy

Das belgische Huy  ist eine Stadt in der Provinz Lüttich in der Region Wallonien. Sie ist der Sitz des Bezirks Huy mit einer Fläche von 659 km² und rund 20 Tausend Einwohnern. Huy befindet sich ca. 30 km südwestlich von Lüttich und gehört der Euregio Maas-Rhein an. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 636. Im Mittelalter war die Stadt ein Handelsplatz und ein Ort der Wollverarbeitung. Die Stadt wurde während des Pfälzischen Erbfolgekriegs vom 18. bis zum 26. September 1694 belagert und schließlich eingenommen. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Festung vom 15. August bis zum 26. August 1703 belagert. Die Verteidiger konnten einen Sturm am 25. August abwehren, aber ihre Verluste waren so hoch, dass sie am 26. August kapitulierten. Während der Besetzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg diente die Zitadelle von Huy den deutschen Besatzern als Internierungslager. Von Juni 1941 bis September 1944 wurden rund 6.000 Belgier (zumeist Widerstandskämpfer, Oppositionelle, Politiker, Juden, Geiseln und Bauern, die sich gegen Beschlagnahme gewehrt hatten), 1.240 Franzosen und mehrere ausländische Zivilisten in der Zitadelle gefangen gehalten, verhört und von hier aus in nationalsozialistische Konzentrationslager deportiert. Der seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Zitadellenkomplex beherbergt das „Museum des Widerstands und der Konzentrationslager”, das 1992 eröffnet wurde.

 
 

Auf halber Strecke zwischen Namur und Lüttich liegt Huy, eine Stadt an der Maas mit tausendjähriger Geschichte und bemerkenswertem Architektur-Kulturerbe. Die "Hutois" genannten Einwohner lieben es, im historischen Viertel der Altstadt zu flanieren, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. 

Ebenso von der Pont Roi Baudouin sehen wir hier die Kirche Collégiale Notre Dame von 1311 sowie auf die Zitadelle von 1818.
 
 
Vom Bahnhof Huy Nord kommend haben wir diesen Panoramablick auf die Meuse (Maas) von der Pont Roi Baudouin.

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Die Stiftskirche Notre-Dame (französisch Collégiale Notre-Dame de Huy) ist eine römisch-katholische Kirche. Die Kirche ist eine der Muttergottes und dem Heiligen Domitian geweihte Kollegiatstiftskirche am rechten Ufer der Maas.

 

Im frühen 4. Jahrhundert gab es ein hölzernes dem Heiligen Maternus geweihtes Heiligtum. Gegen Ende des 5. Jahrhunderts entstand eine zweite Kirche, die dem Heiligen Agricola von Maastricht, dem Nachfolger von Servatius von Tongern, zugeschrieben wird. Der Heilige Domitian wurde 558 in dieser Kirche begraben. Nach einem Sturm im Jahr 1013 wurde die Kirche in Holz wiederaufgebaut. Im Jahre 1053 sind Zerstörung und Brand durch Truppen des Grafen Balduin V. von Flandern überliefert; der Wiederaufbau erfolgte durch Bischof Dietwin. Von dieser Kirche im romanischen Stil ist nur noch die Krypta erhalten, die vom rechten Schiff der Stiftskirche aus zugänglich ist. Die Einwohner von Huy stifteten die Hälfte ihres verfügbaren Vermögens zur Unterstützung ihres Bischofs. Aus Dankbarkeit schenkte Theoduinis der Stadt eine Freiheitsurkunde, die am 24. August 1066 in der Kirche unterzeichnet wurde. Der Grundstein der heutigen Kirche wurde am 15. März 1311 von Fürstbischof Theobald von Bar gelegt. Der Bau der Kirche wurde im Jahr 1536 beendet. Ein durch Blitzschlag verursachter Brand beschädigte die Kirche im Jahr 1803. Im 19., 20. und 21. Jahrhundert wurden Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Im Jahr 2014 waren die Bauarbeiten in der Kirche noch nicht beendet. Im August 1377 weihte Fürstbischof Jan van Arkel den Chor ein, während die Arbeiten am Querschiff und am Westturm fortgesetzt wurden. Die romanische Kirche verschwand allmählich und die Krypta wurde zugeschüttet, jedoch 1906 wiederentdeckt und freigelegt. Das Gemälde auf dem Gewölbe trägt die Jahreszahl 1523 und das Wort Rode (Rhodos) zwischen zwei gekreuzten Schwertern. Es ist eine Anspielung auf die heldenhafte Verteidigung der Stadt Rhodos durch christliche Ritter, die schließlich am 1. Januar 1523 die Stadt und die Insel verlassen mussten. Bemalte Gewölbe sind typisch für die frühgotischen Kirchen im Maastal.

Der fünfjochige Chor beherbergte im 14. Jahrhundert ein Chorgestühl mit 84 Sitzen für die Chorherren. Die farbig verglasten Fenster des Chorpolygons in der Kirche fallen durch außergewöhnlich schlanke Proportionen auf. Ihre Gestaltung ist auf den Rosenkranz und auf die lokale Geschichte bezogen. Die vierzehn Glasmalereien in den Seitenschiffen erinnern an die Kreuzwegstationen. Triforien unter den Obergadenfenstern gliedern das Kirchenschiff.

Die Rosette im 48 m hohen Westturm ist bemerkenswert für ihre Gestaltung und Größe – 6 m auf der Innenseite und 9 m auf der Außenseite. Im August 1944 wurde ein großes Glasfenster mit berühmten Personen aus der religiösen Vergangenheit von Huy im nördlichen Querschiff bei einem Bombenangriff zerstört, zusammen mit einem Glasfenster mit den vier Evangelisten im nördlichen Seitenschiff. Der Chor wird von zwei Türmen flankiert, von denen der nördliche mit einem Glockenspiel mit 49 Glocken ausgestattet ist. Das Chorpolygon ist mit dem Bethlehem-Portal verbunden, das um 1340 errichtet wurde.

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