◙ Schlösser, Burgen, Herrenhäuser und Ruinen

Das größte Bundesland NRW präsentiert sich als vielfältige Burgenlandschaft: Von den Höhenburgen des Bergischen Landes, des Sauerlands und der Eifel bis hin zu den prächtigen Wasserburgen des Münsterlands und des Niederrheins. 

GLOSSAR

Abort

Die Latrine (Toilette) eines Adelssitzes. Man unterscheidet einfache Nischen in einer Mauer (Abortnische), über eine Mauer vorkragende Erker aus Holz oder Stein (Aborterker) und große, turmartige Anbauten mit aufwändig konstruierten Schachtanlagen (Abortschächte).

 

Allodial

Ein Allodial – auch Allod oder Allodium genannt – bezeichnete während des Mittelalters und der frühen Neuzeit Besitz, über den der Eigentümer frei verfügen konnte (im Gegensatz zum Lehen). Dabei handelte es sich meist um Grundbesitz mit dazugehörigen Gebäuden.

 

Amtmann

Im Mittelalter ein Bediensteter des Adels oder der Kirche, der meist selbst dem niederen oder mittleren Adel angehörte und zur Verwaltung von Gütern (Burgen, Dörfer usw.) eingesetzt wurde.

 

Architrav

Der Architrav, auch Epistyl genannt, ist ein waagerechter Balken aus Holz oder Stein, der den Oberbau eines Gebäudes trägt und auf Säulen, Pfeilern oder Pilastern ruht. Bisweilen findet man Architrave auch über Portalen oder Fenstern.

 

Arkade

Ein von Pfeilern oder Säulen getragener, meist steinerner Bogen. Gänge, die an einer Seite von mehreren nebeneinander liegenden Arkaden begrenzt sind, werden ebenfalls Arkade oder auch Bogengang genannt.

 

Art Nouveau siehe Jugendstil

 

Attika

Attika bezeichnet eine niedrige Abschlusswand über dem Hauptgesims eines Gebäudes, um dessen dahinterliegendes Dach zu verbergen. Sie ist entweder als Brüstung gemauert oder als Balustrade gestaltet, häufig reich ausgestattet mit Plastiken, Reliefs oder Vasen. Von der Renaissance bis zum Klassizismus war die Attika ein beliebtes Architekturelement. Das Attikageschoss ist ein über dem Hauptgesims befindliches niedriges Obergeschoss, das in der Fassadengliederung die Rolle einer Attika übernimmt. An barocken Schlössern ist dieses Geschoss oft etwas zurückgesetzt und hinter der Balustrade der Attika verborgen.

 

Aufsitzer

Anderes Wort für Lehnsnehmer oder Besitzer.

 

Balustrade

Eine Reihe von niedrigen, profilierten Säulen, die als Brüstung oder Geländer dient. Eine einzelne Säule wird, wenn sie aus Stein besteht, Baluster genannt. Falls sie aus Holz gefertigt wurde, wird sie mit Docke bezeichnet.

 

Barbakane

Die einem Tor, das bei einem Angriff besonders gefährdet war, vorgelagerte kleine Wehranlage, die nicht oder nur teilweise mit der Ringmauer verbunden war und meist sogar noch vor einem Zwinger und Graben stand; auch Vortor genannt.

 

Barock

In Europa von ca. 1600 bis 1770 vorherrschender Kunststil, der von Italien ausging. Barocke Architektur zeichnet sich durch strenge Symmetrie, zahlreiche plastische Zierelemente, z. B. aus Stuck und Marmor, sowie großflächige Deckengemälde aus.

 

Barock-Klassizismus

Ein zur Zeit des Barocks vor allem in Frankreich üblicher Architekturstil mit den Merkmalen des strengen Klassizismus; auch „Französischer Klassizismus“ oder „Klassizistischer Barock“ genannt.

 

Barockgarten

Großflächige Gartenanlage eines Schlosses, die durch geradlinige Kanäle und Wege sowie Bassins symmetrisch unterteilt ist. Bäume, Hecken und Sträucher sind geometrisch beschnitten, Blumenbeete und Rasenfläche besitzen einen Grundriss in ornamentaler Form. Solche Gärten bzw. Parks waren während des Barocks vorherrschend und wurden erstmals in Frankreich angelegt, weswegen sie auch „Französische Gärten“ genannt werden.

 

Basis

Unterstes Bauteil einer Säule, das einen größeren Durchmesser als der darauf aufsitzende lange Säulenschaft besitzt.

 

Belagerung

Eine militärische Taktik, um eine befestigte Anlage zu erobern, die nicht mit einem Sturmangriff bezwingbar ist. Dabei wird z. B. die Burg von angreifenden Truppen völlig umschlossen (Belagerungsring), um so möglichst jeden Verkehr zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Belagerungsrings zu verhindern. Insbesondere soll der Nachschub an Soldaten, Waffen und Nahrung unterbunden werden. Ziel der Belagerung ist die allmähliche moralische Zermürbung der Burgbesatzung und deren abschließende Kapitulation.

 

Beletage

Mit Beletage wird das bevorzugte und bestausgestattete Geschoss eines adligen Wohnsitzes bezeichnet. Meist handelt es sich dabei um das erste Obergeschoss. Es besaß die höchsten Räume und war sowohl innen als auch außen am aufwändigsten gestaltet. Oft wird dafür auch die italienische Bezeichnung „Piano nobile“ verwendet.

 

Bergfried

Wehrhafter, aber nicht dauerhaft bewohnbarer Hauptturm einer Burg, dessen Eingang in einem Obergeschoss lag und nur über eine einholbare Leiter zu betreten war. Oft falsch auch mit Burgfried bezeichnet.

 

Bering siehe Ringmauer

 

Berme

Flacher Bereich zwischen dem Fuß einer Mauer oder eines Walls/Damms und dem davor liegenden Graben, der zur Stabilisierung von Mauer/Graben/Wall dient.

 

Bogenbrücke

Eine aus mehreren, steinernen Bögen bestehende Brücke.

 

Bogenfries siehe Fries

 

Bogengang siehe Arkade

 

Brustwehr

Mindestens hüft- bis mannshohe Mauer zur Deckung für Verteidiger; auch Brüstung genannt.

 

Buckelquader

Viereckiger, behauener Stein, dessen Sichtseite sich buckelförmig nach außen wölbt. Der Buckel wird Bosse genannt, weswegen die Steine auch mit Bossenquader bezeichnet werden. Sie sind charakteristisch für Burgen aus dem 12. und 13. Jahrhundert.

 

Burg

Im engeren Sinn die Bezeichnung für einen wehrhaften Wohnsitz eines europäischen Adeligen oder ein bewohnbarer Wehrbau des Mittelalters. Ein älteres Wort dafür ist Veste. Im weiteren Sinn auch die Bezeichnung für eine frühgeschichtliche Wallanlage (Wallburg) oder befestigte Gebäudekomplexe (z. B. Kirchenburg und Klosterburg).

 

Burgenromantik

Geistige Bewegung des 18. und 19. Jahrhunderts, die sich einem verklärten Bild des Mittelalters sowie seiner Burgen und Ritter zuwandte. Die Burgenromantik fand besonders in der Malerei und der Architektur Niederschlag, wo Burgen nicht realitätsgetreu, sondern in idealisierter Form dargestellt

 

Burgfreiheit

Kleine Ansiedlung, die von den Mauern einer Burganlage umschlossen wird. Sie wird kurz auch Freiheit genannt.

 

Burgfrieden

Im Mittelalter ein Hoheitsbereich um eine Burg, in dem Fehden verboten waren. Wenn mehrere Parteien Besitz an einer Burg hielten und somit als Burgherren galten, wurden sogenannte Burgfriedensverträge geschlossen, die kurz auch Burgfrieden genannt wurden und oft weitreichende Regelungen für das Zusammenleben auf der Burg festlegten.

 

Burgmannen

Angehörige des niederen Adels, die aufgrund eines Lehnsverhältnisses eine Burg zu bewachen und im Fehde- oder Kriegsfall zu verteidigen hatten. Sie wurden vom Burgherrn dafür mit einer festgelegten Geldsumme, dem sogenannten Burglehen, entlohnt.

 

Burgward

Während des 10. bis 12. Jahrhunderts ein geografischer Bereich im deutsch-slawischen Grenzgebiet, dessen Mittelpunkt eine Burg darstellte, die Schutz- und Lehnsfunktionen für die umliegenden Dörfer wahrnahm.

 

Corps de Logis

Der Hauptbau eines Schlosses, der die Mitte einer mehrflügeligen Anlage bildet oder als separates Gebäude besteht. In den meisten Fällen ist er gegenüber anderen Gebäudetrakten formal betont, z. B. durch seine Größe oder besonderen architektonischen Schmuck.

 

Dachreiter

Kleiner, turmartiger Dachaufbau, dessen Position sich auf dem Dachfirst befindet. Oft dient ein Dachreiter zur Aufhängung einer Glocke.

 

Dansker

Spezielle Form des Aborts, der in diesem Fall in einem Turm über einem fließenden Gewässer untergebracht ist. Der Turm – meist ein Abortturm – ist durch eine Brücke, auf der sich ein geschlossener oder überdachter Gang befindet, mit der Burg verbunden.

 

Drost

Eine vor allem in Nordwestdeutschland und Westfalen gebräuchliche Bezeichnung für einen Beamten, der für einen definierten Verwaltungsbezirk in militärischer, jurisdiktioneller und polizeilicher Beziehung die Stelle des Landesherrn vertrat. Die Funktion ist in etwa mit dem Amtmann vergleichbar.

 

Ehrenhof

Ein an drei Seiten von Gebäudeflügeln umschlossener Empfangshof von Schlossanlagen, dessen vierte Seite meist von einem Gitter oder einer Mauer mit Toreinfahrt begrenzt wird.

 

Enfilade

Gestaltungsmittel der barocken Architektur zur Erschließung von Räumen, bei dem mehrere Zimmer hintereinander in einer Reihe liegen und deren Türöffnungen exakt gegenüberliegend angeordnet sind.

 

Fehde

Lokal begrenzte, private Kriegshandlung bzw. militärische Auseinandersetzung von Adeligen oder Reichsstädten während des Spätmittelalters zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen. Durch den sogenannten Reichslandfrieden und die Einrichtung eines Reichskammergerichts wurden Fehden Ende des 15. Jahrhunderts verboten.

 

Felsenburg

Auf einem Felsen errichtete und/oder aus einem Felsen herausgehauene Burg.

 

Festes Haus

Ein meist aus Stein erbautes Gebäude, das von einer starken, wehrhaften Mauer umgeben war und Wehr-, Wohn- und Repräsentations-Funktionen in sich vereinte. Ein festes Haus war oft zusätzlich durch einen Graben gesichert.

 

Flankierungsturm

Meist halbrunder, mit Schießscharten versehener Wehrturm an der Flanke der Außenmauer eines Wehrbaus, der vor allem eine Verteidigungsfunktion hatte.

 

Freitreppe

Große, steinerne Treppe außerhalb eines Gebäudes, die meist axial auf dessen Haupteingang zuführt.

 

Fresko

Wand- oder Deckengemälde, dessen Farben auf noch nassen Putz aufgetragen wurden und sich so unlöslich mit dem Untergrund verbanden.

 

Fries

Waagerecht verlaufender, gemalter, geschnitzter oder gemeißelter Wandschmuck in Form eines Streifens mit sich wiederholenden Ornamenten oder figürlichen Darstellungen zur Gliederung und Schmuck einer Wand. Wenn die Ornamente bogenförmig sind, spricht man von einem Bogenfries.

 

Fronton

Mit Fronton wird ein Giebeldreieck bezeichnet. Ein anderes Wort dafür ist Frontispiz, das speziell für Dreiecksgiebel benutzt wird, die sich über einem Risalit oder über Fenster und Türen befinden.

 

Galerie

Langer, an einer der beiden Längsseiten offener Gang; häufig in einem Geschoss direkt über einer Arkade. Galerien wurden ab der Renaissance populär und sind in französischen Schlössern oft auch an beiden Längsseiten offen.

 

Ganerbenburg

Eine meist größere Burganlage, die durch Erbteilung mehrere Eigentümer oder Besitzer hatte und von deren Familien gemeinsam bewohnt und verwaltet wurde. Das Zusammenleben der Parteien wurde durch Burgfriedensverträge geregelt.

 

Gesims

Das Gesims ist ein waagerechtes Bauglied, das aus einer Wand hervorragt und der horizontalen Gliederung von Wandflächen sowie Fassaden dient. Als Haupt-, bzw. Trauf- oder Kranzgesims wird das oberste, das Bauwerk abschließende, Gesims bezeichnet. Zum Schutz der darunter liegenden Wandflächen ist es oft weit auskragend.

 

Gewände

Schräge, seitliche Begrenzungen einer Wand- oder Maueröffnung wie zum Beispiel eines Portals, Fensters oder einer Schießscharte.

 

Gewölbe

Die im Querschnitt bogenförmige Decke eines Raums.

 

Gipfelburg

Eine Burg, die auf dem Gipfel eines Berges errichtet wurde und damit zum Typus der Höhenburg gehört.

 

Gotik

Stilepoche in Europa von etwa 1200 bis 1520, die in Frankreich schon um 1140 begann. Sie arbeitete stark mit Symbolik und Allegorien. In der Architektur kamen besonders häufig Kreuzgewölbe und große Fenster zum Einsatz.

 

Graben

Künstlich angelegte, längliche Vertiefung im Boden, die in Kombination mit einer dahinter liegenden Mauer als Hindernis für Angreifer diente. Man unterscheidet mit Wasser gefüllte Gräben (Wassergräben), die einen Adelssitz meist komplett umschlossen (dann auch Ringgraben genannt), und sogenannte Trockengräben ohne Füllung. Eine weitere Grabenform ist der Halsgraben.

 

Gräfte

Westfälische Bezeichnung für einen Wassergraben.

 

Grottenburg siehe Höhlenburg

 

Halsgraben

Ein künstlich angelegter Graben, der eine Burganlage von dem sie umgebenden Gelände abschneidet und sie somit unzugänglich macht. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Wehrsystems einer Burg und kommt besonders häufig bei Spornburgen vor.

 

Hangburg

Burganlage am Hang eines Berges unterhalb des Gipfels. Sie ist eine Art der Höhenburg.

 

Herrenhaus

1) Das herrschaftliche Wohngebäude oder der Wohntrakt eines Schlosses.

2) Das Wohngebäude eines landwirtschaftlichen Guts, wie z. B. eines Ritterguts, das der wirtschaftliche Mittelpunkt aller zum Gut gehörigen Ländereien (Gutsherrschaft) war.

 

Historismus

Architekturstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der frühere Stilrichtungen nachahmte. Von ca. 1850 bis 1900 griffen Architekten auf bekannte Bauformen früherer Epochen wie der Romanik, Gotik, Renaissance, des Barocks und seltener auch des Rokokos zurück. Die einzelnen Ausprägungen des Historismus werden dadurch benannt, dass dem Stil, der als Vorbild diente, ein „Neo“ vorangestellt wird; also Neoromanik, Neogotik, Neorenaissance, Neobarock und Neorokoko.

 

Hocheingang

Eingang, der nicht ebenerdig, sondern auf der Ebene eines höheren Stockwerks liegt und nur über eine Leiter oder eine demontierbare, hölzerne Treppe erreichbar ist.

 

Höhenburg

Eine auf einer Anhöhe oder einem Berg errichtete Burganlage und damit das Gegenteil einer Niederungsburg. Zu den Höhenburgen gehören die Gipfelburgen, die Hangburgen und die Spornburgen.

 

Höhlenburg

Eine in natürliche Felshöhlen eingearbeitete Burganlage, auch Grottenburg genannt.

 

Jagdschloss

Schlossbau in einem Jagdgebiet, der nur zu dem Zweck errichtet wurde, einen Herrscher und sein Gefolge während einer Jagd in dieser Region zu beherbergen.

 

Jugendstil

Eine Kunstrichtung in Deutschland von etwa 1890 bis 1910. Kennzeichnend für den Jugendstil waren die Abkehr von Symmetrien und die Verwendung von dekorativen, geschwungenen Linien sowie Pflanzenornamenten. In Frankreich wurde dieser Stil „Art Nouveau“, in England „Modern Style“ und in Österreich „Sezessionsstil“ genannt.

 

Kabinett

Kleines, abgeschlossenes Nebenzimmer in Schlossanlagen, das zu intimen Besprechungen bzw. vertraulichen Beratungen genutzt wurde oder der Aufbewahrungsort von kleinen, wertvollen Kunstgegenständen war.

 

Kapelle

Ursprünglich eine Bezeichnung für Räume, in denen die Mantelhälfte Sankt Martins verehrt wurde. Heute werden damit reich ausgestattete Kulträume oder eigenständige Bauten einer Burg- oder Schlossanlage bezeichnet, in denen sakrale Handlungen vorgenommen werden bzw. wurden. Teilweise dienten Kapellen den Burg- bzw. Schlossbesitzern als Grablege.

 

Kapitell

Plastisch besonders ausgeformter, oberer Abschluss einer Säule oder eines Pilasters mit meist floralen oder figurativen Motiven.

 

Kassettendecke

Eine in Felder unterteilte Deckengestaltung eines Raums. Diese kann durch eine Vertäfelung oder durch eine entsprechende Gestaltung von Stuck erreicht werden.

 

Kastellburg

Burg mit einem viereckigen Grundriss, dessen Ecken durch Wehrtürme gebildet werden. Diese sind mit dicken Wehrmauern untereinander verbunden. Der Name geht auf den Begriff „Kastell“ zurück, der Bezeichnung für ein römisches Militärlager, das immer rechteckig und meist mit vier Ecktürmen versehen war.

 

Kavaliershaus

Wohngebäude einer Schlossanlage, in denen nicht die Schlossbesitzer selbst (siehe Herrenhaus), sondern deren Gäste, Beamte und Angestellte wohnten.

 

Kegeldach

Dach eines Rundturms in Form eines Kegels.

 

Kemenate

Ein – oft der einzige – Raum einer Burg, der mit einem Kamin ausgestattet und somit beheizbar war.

 

Kernburg

Derjenige Teil einer Burganlage, der durch eine Vorburg, Zwinger, Gräben, eine Ringmauer sowie weitere Befestigungen besonders stark gesichert ist und somit den Kern einer mittelalterlichen Wehranlage darstellt.

 

Klassizismus

Stilepoche in der Zeit von ungefähr 1770 bis 1830, gekennzeichnet durch die Abkehr von der Üppigkeit des Rokokos hin zu klaren Linien. Die Architektur imitierte die Bauformen des klassischen Altertums, vor allem der griechischen Antike.

 

Kragstein

Ein schmuckloser Stein, der aus einer Mauer oder einem Pfeiler hervorragt und als tragender Vorsprung für andere architektonische Bauteile (wie z. B. Gesimse, Säulen oder Pilaster) dient.

 

Kreuzgewölbe

Gewölbeform, bei der zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Tonnengewölbe über Kreuz miteinander verbunden sind.

 

Kurtine

Das zwischen zwei Türmen oder Rondellen gelegene Teilstück einer Wehrmauer bzw. eines Walls.

 

Lambris siehe Vertäfelung

 

Landschaftsgarten

Garten- oder Parkform, die sich in England im 18. Jahrhundert als Kontrast zum Barockgarten entwickelte. Der Garten ist so gestaltet, dass er dem Vorbild der natürlichen Landschaft folgt und damit nicht künstlich angelegt wirkt.

 

Laterne

Turmartiger Aufsatz in runder oder polygonaler Form mit Fenstern als Quelle für Tageslicht. Dieses architektonische Element war als Abschluss einer Kuppel besonders während der Renaissance und des Barocks weit verbreitet.

 

Lehen

Im Mittelalter ein erbliches Nutzungsrecht an einer fremden Sache, das sich auf eine Verleihung seitens des Eigentümers gründete. Das Lehnsgut, zumeist ein Grundstück oder ein Komplex von Grundstücken, wurde selbst auch als Lehen bezeichnet. Der betreffende Eigentümer ist der Lehnsherr (auch Lehnsgeber genannt), der Berechtigte wurde mit Lehnsmann, Lehnsnehmer oder auch Lehnsempfänger bzw. Lehnsträger bezeichnet. Eine Liste aller Lehnsgüter eines Lehnsherrn wird Lehnsverzeichnis genannt.

 

Lisene

Flache, senkrechte Verstärkung einer Wand, die nur ein wenig aus dieser hervortritt. Sie dient zur optischen Gliederung einer Fassade und wird auch Mauerblende genannt. In der Romanik wurden Lisenen oft mit Bogenfriesen kombiniert.

 

Lukarne siehe Zwerchgiebel

 

Lustschloss

Ein kleines Schloss, das dem privaten Vergnügen seines Besitzers diente und abseits von Hofzeremoniell und Staatspflichten bewohnt wurde. Häufig wird auch die französische Bezeichnung „Maison de plaisance“ benutzt.

 

Maison de plaisance siehe Lustschloss

 

Mannlehen

Ein Lehen, das nur an männliche Nachkommen bzw. Nachfolger vererbt werden konnte.

 

Mansarddach

Eine Variante des Satteldachs, bei der die beiden Dachflächen einen Knick aufweisen, so dass ihr unterer Bereich wesentlich steiler als der obere Bereich ist.

 

Mantelmauer

Besonders hoher Teil einer Ringmauer, der die Kernburg schützt, aber im Vergleich zu einer Schildmauer eine geringere Dicke aufweist; auch kurz nur „Mantel“ oder „hoher Mantel“ genannt.

 

Marstall

Gebäude einer Burg oder eines Schlosses, in dem die Pferdeställe samt den Tieren, Wagen, Kutschen und Pferdegeschirren untergebracht waren.

 

Maschikuli

In einer Reihe nebeneinander liegende Guss- oder Wurföffnungen im Boden eines vorkragenden Wehrgangs oder eines Wehrerkers; oft fälschlicherweise mit Pechnase bezeichnet.

 

Maßwerk

Filigrane, aus geometrischen Mustern bestehende Steinmetzarbeiten als Dekoration von Fenstern, Balustraden und Maueröffnungen, die besonders häufig an gotischen Sakralgebäuden zu finden sind. Wenn diese Dekorationen direkt vor geschlossene Wände gesetzt sind, spricht man von Blendmaßwerk.

 

Maueranker

Eine meist metallene – seltener hölzerne – Verstrebung in einer Wand oder Mauer zur Verbesserung der Statik des Mauerwerks. Weil Maueranker meist an der Fassade sichtbar sind, wurden sie oft dekorativ als Zahlen, Buchstaben, Ornamente oder Rosetten geformt.

Mauerblende siehe Lisene

 

Metope

Als Metope wird die Steinplatte zwischen zwei Triglyphen eines dorischen Frieses bezeichnet, die schlicht glatt oder mit figürlichen Reliefs verziert sein kann.

 

Ministeriale

Im Mittelalter ein meist unfreier Dienstmann im Hof-, Verwaltungs- oder Kriegsdienst, der von seinem Grundherrn mit einer besonderen Funktion (z. B. der Leitung eines Hofes oder der Führung einer Kanzlei) betraut worden war. Ab dem 11. Jahrhundert wurden so ritterlich lebende Dienstleute bezeichnet, die eine eigene oder delegierte Herrschaft sowie politischen Einfluss besaßen.

 

Modern Style siehe Jugendstil

 

Motte

Sonderform der Turmburg, die auf einem künstlich aufgeschütteten Erdhügel errichtet wurde.

 

Niederungsburg

Burganlage, die im Gegensatz zu einer Höhenburg in flachem Gelände errichtet worden ist.

 

Oberhof

Im Mittelalter der Haupthof bzw. Hauptort eines Gebiets, dessen landwirtschaftliche Flächen von den dort beheimateten Bauern gemeinsam bewirtschaftet wurden. Der Hof bzw. Ort war in der Regel zentral gelegen und deshalb gut erreichbar.

 

Oberlicht

Das Oberlicht ist eine verglaste Fensteröffnung in der Decke eines Raums. Oberlichter kommen oft bei größeren Sälen und Hallen vor oder bei Räumen, die über keine Außenwände und daher über keine gewöhnlichen Fenster verfügen. Besonders häufig findet man sie bei klassizistischen und historistischen Gebäuden oder bei Bauten des Jugendstils. Manchmal wird auch ein kleines Fenster direkt über einer Tür als Oberlicht bezeichnet.

 

Ochsenauge

Ein rundes oder ovales Fenster, das meist dekorativ über einem Portal oder im Giebelbereich angebracht ist und vor allem im Barock und Jugendstil verbreitet war. Oft auch mit dem französischen Wort oeil-de-boeuf oder dem lateinischen Oculus bezeichnet.

 

Öffnungsrecht

Das Recht eines mittelalterlichen Lehnsherrn, das ihm im Kriegs- oder Fehdefall die unentgeltliche Nutzung eines festen Hauses, einer Burg, eines Schlosses oder sogar einer Stadt erlaubte, um auf diese Art einen militärischen Stützpunkt zu besitzen. Solche Anlagen wurden dann als Offenhaus bezeichnet.

 

Orangerie

Ursprünglich eine Bezeichnung für die repräsentative Sammlung von Orangen-und Zitrusbäumen an europäischen Fürstenhöfen. Heute bezeichnet Orangerie ein meist einstöckiges Gebäude mit großen Südfenstern, das zur Überwinterung von nicht frostfesten Pflanzen genutzt wird.

 

Oratorium

Kleiner Betraum in Burgen und Schlössern, der nur ein „Anhängsel“ eines sonst profan genutzten, größeren Raums ist. Im Gegensatz zu einer Kapelle sind Oratorien nicht geweiht.

 

Ordensburg

Eine von einem Ritterorden errichtete oder genutzte Burganlage, die als militärische Basis diente. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch Bildungsstätten für die Jugendelite der NSDAP so genannt.

 

Palas

Repräsentatives Hauptwohngebäude einer mittelalterlichen Pfalz oder Burg; häufig synonym für Saalbau verwendet.

 

Palisade

Eine einfache Form der Brustwehr aus meist runden Hölzern, die lückenlos nebeneinander gesetzt sind. Oft standen solche Palisaden auf einem Wall und besaßen einen vorgelagerten Graben.

 

Pavillon

Kleiner, freistehender Bau mit Dach in einem Garten oder Park, der an allen Seiten offen ist; häufig mit Sitzbänken an seinen Innenseiten.

 

Pavillonturm

Ein aus der Gebäudefassade hervorspringender Eckturm eines Schlosses mit jeweils nur einem Raum pro Geschoss im Inneren, aus dem sich der Pavillon entwickelte.

 

Pechnase siehe Wehrerker

 

Pfalz

Der einer Burg ähnliche Stützpunkt eines herumreisenden Königs oder Kaisers im Früh- und Hochmittelalter.

Piano nobile siehe Beletage

 

Pilaster

Ein mit einer Mauer verbundener Halbpfeiler, ähnlich einer Lisene, jedoch mit Basis und Kapitell. Er diente zur vertikalen Gliederung einer Fassade.

 

Portal

Repräsentativer Eingang eines Gebäudes, der durch bauliche Gliederung oder architektonischen Schmuck besonders hervorgehoben ist. Wenn der Eingang oben einen runden, bogenförmigen Abschluss besitzt, spricht man von einem Rundbogenportal. Ist der bogenförmige Abschluss spitz gestaltet, wird der Eingang als Spitzbogenportal bezeichnet.

 

Poterne

Eine in der Regel von außen nicht zu sehende Tür oder Pforte einer Burg, durch welche die Anlage während einer Belagerung heimlich betreten und verlassen werden konnte.

 

Pyramidendach

Sonderform des Zeltdachs, die vier gleichgroße Flächen besitzt, weil das Dach über einem quadratischen Gebäudequerschnitt errichtet wurde.

  

Quader

Viereckiger, behauener Stein mit glatten Kanten. Wenn das Mauerwerk aus solchen Quadern an den Eckbereichen eines Gebäudes im Gegensatz zu den sonstigen Mauerflächen nicht verputzt wurde, spricht man von Eckquaderung.

 

Raubritter

Bezeichnung für einen Angehörigen des Ritterstandes, der sich durch Straßenraub, Überfälle und Plünderungen bereicherte.

 

Reichsburg

Eine Burg, die auf Geheiß eines Reichsoberhaupts (z. B. eines Königs) erbaut wurde, aber nicht dessen ständiger Wohnsitz oder Aufenthaltsort war, sondern von Reichsministerialen bzw. Burgmannen verwaltet wurde. Die Grenzen zu einer Pfalz sind fließend.

 

Reichsunmittelbarkeit

Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit Personen und Körperschaften im Heiligen Römischen Reich, die direkt und unmittelbar nur dem Kaiser unterstanden. Dieser Umstand wird dadurch gekennzeichnet, dass der Bezeichnung für die Person oder der Körperschaft ein „Reichs“ vorangestellt wird; z. B. Reichsgraf, Reichsabtei, Reichsstadt oder Reichsburg.

 

Remise

Gebäude einer Schlossanlage zur Aufbewahrung von Geräten und zum Abstellen von Fahrzeugen wie z. B. Kutschen.

 

Renaissance

Die Übergangszeit vom Mittelalter zur Neuzeit, etwa 1420 bis 1600. Der gleichnamige Kunststil wird durch die Nachahmung und Variation antiker Formen gekennzeichnet, so dass besonders einfache geometrische Formen in der Architektur vorherrschend sind. Die Renaissance entwickelte sich zuerst in Italien und verbreitet sich von dort aus in ganz Europa. Die Spätrenaissance von 1520 bis etwa 1600 wird auch als Manierismus bezeichnet.

 

Rentei

Wohn- und Amtssitz eines Rentmeisters, der die herrschaftlichen Einkünfte aus Forst- und Landwirtschaft verwaltete.

 

Ringburg

Bauform einer Burg, deren Grundriss ringförmig ist, so dass ihre Gebäude einen runden Innenhof umschließen. Oft wurde eine solche Ringburg durch einen Wall und/oder einen Graben geschützt, welche die Gebäude ebenfalls ringförmig umgaben. Ringburgen kamen etwa in der Mitte des 13. Jahrhunderts auf.

 

Ringmauer

Eine freistehende Mauer, die das gesamte Areal eines Adelssitzes umringt und sie somit vor feindlichen Angriffen schützt; auch Bering genannt.

 

Risalit

Bauteil, das genauso hoch wie das Gebäude ist und aus dessen Fassade um weniger als eine Zimmertiefe hervortritt. Risalite wurden zur senkrechten Gliederung der Fassade genutzt und waren vor allem im Barock gebräuchlich. Wird damit die Mitte des Gebäudes betont, spricht man von einem Mittelrisalit. Befindet sich der Risalit dagegen am Ende eines Gebäudeflügels, wird er Seitenrisalit genannt. Eine dritte Variante sind die Eckrisalite, die sich am Treffpunkt zweier rechtwinklig aufeinanderstoßender Flügel befinden.

 

Ritter

Wehrhafter, adeliger Gefolgsmann eines Königs oder des Hochadels, der für seinen Herrn als schwer gerüsteter Reiter in den Krieg zog. Er war von seinem Herrscher oder einem anderen Adeligen in einem feierlichen Akt (Schwertleite oder Ritterschlag) zum Ritter erhoben worden. Im späten Mittelalter wurde der gesamte Stand des niederen Adels mit Ritter bezeichnet, auch wenn dieser keine Kriegsdienste leistete. Der Besitz eines Ritters wird als Rittersitz bezeichnet, oder – wenn es sich um ein landwirtschaftliches Gut handelte – als Rittergut.

 

Rittersaal

Großer Saal in Burgen und Schlössern, in dem angeblich die Ritter zu Versammlungen zusammentraten. Die Bezeichnung stammt jedoch nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem 19. Jahrhundert.

 

Rokoko

Weiterentwicklung des Barocks in der Zeit von etwa 1720 bis 1770; auch Spätbarock genannt. In der Architektur wurde die Symmetrie nicht mehr beachtet. Den Stil kennzeichnen überbordende Verzierungen und Ornamente sowie verspielte Details, die einen üppig, schwülstigen Eindruck machen. Die Gebäude dieser Zeit sind nicht mehr so riesig wie im Hochbarock und spiegeln den Wunsch des Adels nach mehr Privatsphäre wieder.

 

Romanik

Europäische Kunstepoche in der Zeit von etwa 1000 bis 1200. Typische architektonische Elemente dieser Zeit sind Rundbögen und dicke, festungsartige Mauern.

 

Rondell

Turmähnlicher Bau in Wehrmauern zur Aufstellung von Geschützen, der einen runden oder gerundeten Grundriss besitzt. Im Gegensatz zu Geschütztürmen sind Rondelle aber nicht oder kaum höher als die sich anschließende Wehrmauer und besitzen dickere Außenmauern als Türme.

  

Saalbau

Ein Bauwerk, dessen Geschosse jeweils nur von einem einzigen großen Raum (Saal) eingenommen werden.

 

Saalgeschossbau

Gebäude, in dessen Erdgeschoss sich mehrere Räume für das alltägliche Leben (z. B. Küche und Vorratsräume) befinden, während das Obergeschoss aus einem einzigen, meist nur zeitweise genutzten Saal besteht.

 

Satteldach

Einfache Dachform, bestehend aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten, waagerechten Kante (Dachfirst) treffen. Schießscharte Öffnung innerhalb einer Mauer, die Verteidigern den Gebrauch von Fernwaffen (z. B. Bogen, Armbrust, Gewehr) erlaubt. Abhängig von der Waffe hat eine Schießscharte unterschiedliche Umrisse. Wenn sie sich tiefer als Brusthöhe befindet, wird sie Fußscharte genannt.

 

Schildmauer

Bezeichnung für eine sehr hohe und dicke Mauer einer Burg zur Sicherung einer besonders gefährdeten Seite (Hauptangriffsseite).

 

Schleifung

Abtragen oder Niederreißen von Bauwerken, um Platz für neue Bauten zu schaffen oder um zu verhindern, dass die Bauwerke weiter genutzt werden können. Oft wurden eroberte Adelssitze geschleift, wenn die Eroberer die Anlage nicht selbst nutzen wollten.

 

Schloss

Großes, künstlerisch gestaltetes Gebäude oder Gebäudeensemble eines adeligen Besitzers, der es als repräsentativen und komfortablen Wohnsitz nutzte. Schlösser entwickelten sich ab der Renaissance durch Umbauten häufig aus einer Burganlage, besitzen aber im Gegensatz zu diesen keine oder weniger wehrhafte Bauelemente.

 

Schlussstein

Keilförmiger Stein am höchsten Punkt eines Gewölbes oder Bogens.

 

Schweifgiebel

Giebel mit einer geschwungenen, zum Teil wellenartigen Giebelkontur, jedoch ohne Voluten. Er war besonders während der Renaissance und des Barocks üblich.

 

Sezessionsstil siehe Jugendstil

 

Spornburg

Burganlage vom Typus der Höhenburg, die auf einem nach mindestens zwei Seiten abfallenden Bergrücken (Sporn) errichtet wurde.

Staffelgiebel siehe Stufengiebel

 

Stuck

Gut formbare, schnell erhärtende Masse aus Gips, Kalksteinmehl, Sand und Wasser oder Leim, die zur plastischen Ausgestaltung von Raumwänden und -decken genutzt wird.

 

Stufengiebel

Giebel mit stufenförmigen Einschnitten an seinen Seitenkanten, die dem Längsschnitt einer Treppe gleichen; auch Treppen- oder Staffelgiebel genannt.

 

Tonnengewölbe

Ein Gewölbe mit dem Querschnitt eines halben Ovals oder eines Halbkreises.

 

Tor

Öffnung in einer Mauer, die nicht nur zu Fuß durchschritten, sondern mit Fahrzeugen, z. B. einem Fuhrwerk, durchfahren oder mit Pferden durchritten werden kann. Befindet sich das Tor in einem eigens für ihn errichtete Bau, so wird dieses Gebäude Torbau genannt.

 

Tourelle

Kleiner turmartiger Baukörper, der aus einer Außenmauer hervorragt und dessen Boden sich nicht zu ebener Erde befindet.

 

Treppengiebel siehe Stufengiebel

 

Triglyphe

Die Triglyphe, vom griechischen Wort für „Dreischlitz“ bzw. „dreifache Rille“, ist eine Steinplatte an einem Fries der dorischen Ordnung mit drei senkrechten Rinnen. Sie findet sich meist im Wechsel mit Metopen.

 

Trutzburg

Burg zur Sicherung von Machtansprüchen oder zur Belagerung und Eroberung von Besitztümern konkurrierender Machthaber.

 

Turmburg

Eine Burg, die nur aus einem Wohnturm besteht und eventuell noch von einer Ringmauer umgeben ist. Im Gegensatz zu einer Motte steht eine Turmburg auf naturbelassenem Gelände und nicht auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel.

 

Turmhügelburg

Eine Turmburg, die auf einer natürlichen Erhebung steht. Im Gegensatz zu einer Motte steht sie auf naturbelassenem Gelände und nicht auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel.

 

Vertäfelung

Hölzerne Wandverkleidung eines Zimmers, die sowohl Raumschmuck als auch Wärme-Isolierung ist. Eine besonders aufwändige und kunstvoll gestaltete Vertäfelung wird nach ihren Vorbildern im französischen Schlossbau des 17. und 18. Jahrhunderts auch Boiserie genannt.

 

Vestibül

Große, repräsentativ gestaltete Eingangshalle eines Schlosses oder eines Palasts. Oft führt eine große Freitreppe von dort in die oberen Etagen.

 

Vogt

Eine aus dem Althochdeutschen stammende Bezeichnung für einen meist adeligen, staatlichen Beamten des Mittelalters und der frühen Neuzeit, der als Stellvertreter kirchlicher Würdenträger oder Institutionen diese in weltlichen Angelegenheiten vertrat, da sie selbst keine weltlichen Aufgaben oder Obliegenheiten wahrnehmen durften. Sowohl das Amt als auch der Wirkungsbereich und der Amtssitz eines Vogtes wurden Vogtei genannt.

 

Volute

Spiral- oder schneckenförmige Verzierung eines Bauteils, die besonders oft im Barock Verwendung fand. Häufig wurden damit Konsolen, Giebel und Kapitelle dekoriert.

 

Vorburg

Der von einer Kernburg getrennte Bereich eine Burganlage, in dem sich diejenigen Gebäude befinden, die für die wirtschaftliche Versorgung der Burgbewohner nötig sind.

 

Wall

Aufschüttung von Erde zu Befestigungszwecken, meist kombiniert mit einem vorgelagerten Graben, durch dessen Aushebung das Erdreich für den Wall gewonnen wurde.

 

Walmdach

Eine Variante des Satteldachs mit geneigten Dachflächen sowohl an der Trauf- als auch an der Giebelseite. Das Dach hat also an allen vier Seiten Schrägen. Ist die Dachschräge der Giebelseite kürzer als die der Traufseite und beginnt damit erst weiter oben, spricht man von einem Krüppelwalmdach.

 

Wasserburg/Wasserschloss

Allseitig oder größtenteils von Wasser bzw. Wassergräben umgebene Burg- oder Schlossanlage und – mit seltenen Ausnahmen – damit vom Typus der Niederungsburg.

 

Wehrerker

Ein nach unten offener Vorbau an der Außenseite einer Wehrmauer oder eines Gebäudes, der es erlaubte, Angreifer von oben z. B. mit Steinen zu bewerfen, weshalb ein solcher Vorbau auch als Wurferker bezeichnet wird. Häufig findet man solche Wehrerker direkt über einem Tor. Besaß die Mauer des Erkers eine Ausgussöffnung, über die Angreifer mit Flüssigkeiten begossen werden konnten, spricht man auch von einem Gusserker bzw. einer Pechnase.

 

Wehrgang

Oberer Abschluss einer Wehrmauer oder eines Wehrturms in Form eines hölzernen oder steinernen Gangs für Verteidiger eines Adelssitzes. Der Wehrgang ist mit einer Brustwehr versehen, die oft mit Zinnen und Schießscharten bestückt ist.

 

Wehrmauer

Sammelbegriff für verschiedene Typen von Mauern, die bei befestigten Anlagen Verteidigungszwecken dienten. Dazu gehören u. a. Ringmauern, Zwingermauern, Schildmauern und Mantelmauern.

 

Welsche Haube

Mehrfach geschweiftes Dach eines Turms, dessen geschwungene Teile meist durch ein gerades Zwischenstück (oft eine Laterne) miteinander verbunden sind. Diese Dachform war besonders in der Renaissance beliebt.

 

Wohnturm

Wehrhafter Turm einer Burg (meist der Hauptturm), der durch eine entsprechende Ausstattung (z. B. Kamine und Küche) dauerhaft bewohnt werden konnte. Er vereinigte die Funktionen eines Palas mit denen eines Bergfrieds.

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