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Freilichtmuseum Groß Raden (2005)

Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden liegt wenige Kilometer nördlich der Kleinstadt Sternberg und ca. einen Kilometer nordöstlich des Dorfes Groß Raden in Mecklenburg-Vorpommern im Bereich einer Niederung, die unmittelbar an den Groß Radener See grenzt. Auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt der schon von weitem sichtbare kreisrunde Burgwall mit einem Durchmesser von 50 Metern. 1973 bis 1980 fanden hier umfangreiche Ausgrabungen statt, in deren Verlauf Reste einer slawischen Siedlung des 9. und 10. Jahrhunderts freigelegt wurden. Die Burganlage wurde anhand der Ausgrabungen rekonstruiert und als Archäologisches Freilichtmuseum eingerichtet.

Rekonstruiertes Torhaus mit Brücke, Wall und Graben

Die Palisade sicherte den einzigen Zugang zur Halbinsel, auf der sich die Siedlung und das Heiligtum befanden. Wer auf die Halbinsel wollte, musste eine Brücke über einen breiten Graben und dann ein Tor in der Palisade passieren. Im Gefahrenfall konnte die Brücke sicher schnell abgebaut und das Tor versperrt werden.

 
 
 
 
 
 
Slawischer Tempel

Vor mehr als 1000 Jahren war Groß Raden das Heiligtum des slawischen Stammes der Warnower. Die auf einer Halbinsel angelegte Siedlung mit Burgwall, Kultstätte, Flechtwand- und Blockhütten wurde von 1973–1980 ausgegraben und ersteht seit 1987 erneut vor den Augen der Besucher auf dem Freigelände des Museums. Bei der Rekonstruktion der Vergangenheit wird auf zeitgenössische Techniken und Werkzeuge zurückgegriffen. Gebäude, Wege, Brücken, Zäune, Brennöfen, tägliche Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge und vieles mehr gewähren Einblicke in das Leben und Arbeiten der Slawen in Groß Raden. Frühmittelalterliche Boote, Einbäume, Eisschlitten und Karren illustrieren ihre Transportmittel. Wanderwege bieten dem Besucher Entspannung und Erholung in diesem schönen Teil Mecklenburgs.

Slawischer Tempel
Rekonstruierte Burgwall-Anlage
 
Wachturm
 

Um das Jahr 900 wurde die Siedlung vollständig zerstört. Darauf weisen deutliche Brandspuren hin, vor allem im Bereich der Palisade und des Eingangstores. Auch das Heiligtum blieb nicht verschont. Die Siedlung wurde danach schnell wieder aufgebaut, allerdings errichtete man die Häuser diesmal in Blockbauweise. Mit Grundflächen bis zu 45 m² waren sie auch deutlich größer als die älteren Flechtwandhäuser. Der Standort des zerstörten Tempels blieb unberührt, das Heiligtum selbst wurde in völlig anderer Konstruktion auf die Insel verlegt. Zu seinem Schutz legte man einen kreisrunden, 10 Meter hohen Burgwall mit einem Innendurchmesser von 25 Metern an. Als zusätzliche Absicherung wurde auf der Brücke auf halbem Weg zur Tempelburg ein Kontrollposten in Form eines Torgebäudes errichtet. Am Ende des 10. Jahrhunderts wurde die Siedlung endgültig aufgegeben, nachdem es vermutlich erneut zu Zerstörungen gekommen war. Die Gründe der Zerstörung sind nicht eindeutig, immerhin erscheint ein Zusammenhang mit einem für das Jahr 995 historisch überlieferten Feldzug Otto III. gegen die in Mecklenburg ansässigen Slawen denkbar.

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