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Hauptfriedhof am Freigrafendamm, Bochum (Teil 1: Westlicher Bereich)

Der Bochumer Hauptfriedhof (Zentralfriedhof) am Freigrafendamm wurde zwischen 1929 und 1932 angelegt. Die Errichtung der Betriebsgebäude und des Eingangsbereich wurden zunächst zurückgestellt. Dies wurde dann zwischen 1935 bis 1941 nachgeholt, als die Bauten des Hauptfriedhofs im Sinne repräsentativer nationalsozialistischer Bauauffassung in mehreren Bauabschnitten entstanden. Im Wesentlichen war die Anlage jedoch bereits Ende 1939 fertiggestellt, danach folgten nur noch einzelne Ergänzungen. Sie ist nahezu unverändert erhalten und wurde nach ihrer Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Bochum 1989 in den Jahren 1994 bis 1996 in Teilen restauriert und renoviert. Die Traueranlage am Freigrafendamm ist das einzige vollendete und erhaltene Beispiel nationalsozialistischer Staatsarchitektur in Bochum und besitzt auch für das Ruhrgebiet einen einzigartigen Charakter.

---dreieck Man betritt den Bochumer Hauptfriedhof ("E", blauer Pfeil s. unten) durch ein nüchternes dreiteiliges Tor inmitten einer von Türen oder vergitterten Durchlässen durchbrochenen Mauer. Der Eingangsplatz: weiträumig, ohne die Enge und Muffigkeit vieler älterer Friedhöfe (die ihnen natürlich oft erst ihr sympathisches Eingebettetsein in die Zeit verleiht), klare Flächen und gerade Wege, genau begrenzte Parzellen: Kriegsgräber, Anatomiefeld der Universität, Aschestreufeld, „Lichtgarten“ für Totgeburten... 

---dreieck Der Friedhof Freigrafendamm ist mit rund 64.000 Grabstellen der größte und bekannteste unter Bochums Ruhestätten. Selbst wer dort nicht die Gräber im Gedenken an die Verstorbenen besucht, schätzt die weitläufige Anlage als Ort der Stille und der Zurückgezogenheit inmitten einer schönen, gepflegten Landschaft voller Grün. Die meisten machen sich dabei wohl kaum Gedanken über die Geschichte des Friedhofs – und darüber, wie eng diese Geschichte mit den Jahren der NS-Diktatur verbunden ist.

Die Anlage des Zentralfriedhofs geht allerdings bereits auf Planungen aus den 1920er Jahren zurück. Die ständig zunehmenden Bevölkerungs- und Sterbezahlen hatten die Kapazitäten der angestammten zentralen Friedhöfe an der Wittener Straße (heute Kortumpark) und an der Blumenstraße (Blumenfriedhof) längst gesprengt. 1927/28 begann daher die gärtnerische Ausgestaltung des Friedhofs in Altenbochum; einhergehend mit dem Bau der Straße Freigrafendamm inkl. der gleichnamigen Wohnsiedlung längs der Allee. Im April 1935 fand die erste Beisetzung statt. 1935 bis 1939 entstand in drei Bauabschnitten dann die Gebäudeanlage. Auch wenn mit den Planungen bereits früher begonnen wurde, ist es doch die Bauphase in dieser Hochzeit des Nationalsozialismus, die das Erscheinungsbild des Friedhofs prägt. Die Bauten sprechen nicht nur heute noch für sich: Friedhofsverwaltung, Eingangsbereich, große Trauerhalle mit Krematorium und kleine Trauerhalle wurden im Sinne repräsentativer NS-Bauauffassung gestaltet. Kein anderer Ort in Bochum spiegelt so deutlich die Architektur der Diktatur wider. 1939 fertiggestellt, gaben die strengen, einschüchternden Bauten auf dem Freigrafendamm wenige Jahre später die Kulisse für die inszenierten Totenfeiern ab: Viele Bombenopfer aus der Innenstadt sowie 295 Soldaten des Zweiten Weltkrieges sind auf dem Friedhof bestattet.

 
 
Lageplan der Bochumer Friedhofsanlagen
Hauptfriedhof Bochum, Gesamtansicht
Der Sheffield-Ring teilt den Friedhof in den oberen und unteren Bereich. Eine Fußgänger-Unterführung verbindet die Teilbereiche.

Lageplan

 

1. Friedhofsverwaltung

2. Mustergrabanlage

3. Große Trauerhalle

4. Leichenzellen

5. Sargannahme

6. Kleine Trauerhalle

7. Obduktionsraum

8. Krematorium

9. Brunnen

Rechter Hand: ein Kolumbarium, einer römischen Villa auf dem Lande nachempfunden, ein Säulengang und in der Mitte ein kleiner, ruhiger, lichtdurchfluteter Innenhof. 

---dreieck 19 Kilometer sind die Wege auf dem Bochumer Hauptfriedhof insgesamt lang. Gerade für Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden ist das bei so mancher Beerdigung kein Zuckerschlecken. Seit 2013 gibt es nun hier das neue Friedhofsmobil, das nun Abhilfe schaffen soll und gehandicapte Menschen direkt ans Grab transportiert. 2013 wurde das 20.000 Euro teure Mobil der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Benutzung von Auto und Fahrer sind kostenlos.

Im Zweiten Weltkrieg nutzte das Regime die Gebäude als Kulisse für die zentralen Trauerfeiern für die im Bombenkrieg umgekommenen Bochumer Einwohner. Neben der Zivilbevölkerung und einer Reihe deutscher Soldaten wurden auf dem Friedhof insgesamt 1720 Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion beerdigt, die im Krieg in erster Linie in der Rüstungsindustrie eingesetzt waren. An sie erinnert heute ein Mahnmal in lateinischer und kyrillischer Schrift.

Innenansicht der großen Trauerhalle

---dreieck Die ausgedehnte Anlage besteht aus zwei Trauerhallen. Die größere, an einen Tempel erinnernde dient als Aufbahrungshalle des dahinterliegenden Krematoriums, während die kleinere, gegenüberliegende für Andachten im Rahmen von Erdbestattungen ausgestattet wurde. Beide Hallen verbindet ein niedriger, L-förmiger Verbindungsflügel, der zugleich die Leichenzellen aufnimmt. Entlang der Straße erstreckt sich ein rund 160 m langer Baukomplex, der ein Ensemble unterschiedlicher, ebenfalls niedriger Bauten umfasst, darunter den Haupteingang, ein Verwaltungs- und Wohngebäude, zwei Wandelgänge, zwei größere und drei kleinere Wartehallen.

---dreieck Zur Anlage gehören weiterhin eine Terrasse neben der großen Trauerhalle, die an einen Urnenhof grenzt, sowie eine mit Plattenwegen durchzogene Rasenfläche vor dem zur Straße zurückgesetzten Haupteingang. Die Architekten legten Wert auf die Verwendung „heimischer Materialien“. Das tragende Mauerwerk der gesamten Anlage wurde in Beton oder Ziegel ausgeführt und dann mit grau-grünem Ruhrsandstein in flacher Schichtung verblendet. Ursprünglich stand die Farbe des Mauerwerks im Kontrast zum roten Sollingstein der Treppen, Terrassen und Wege, die heute vergraut sind. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Gebäude weitergenutzt und nur die diversen Hakenkreuze verbrämt oder entfernt. 1954 folgte die symbolische Christianisierung der Anlage. Gegenüber der großen Trauerhalle wurden als zentrales Mahnmahl der Stadt Bochum ein Hochkreuz und eine Mosaikwand mit einem Klage-Motiv „Niobe“ des Bochumer Künstlers Ignatius Geitel errichtet, die sich durch seine Farbigkeit und zeitgenössische Modernität deutlich von der Sandsteinarchitektur abhebt.

---dreieck Die große Trauerhalle ist mit einem pseudo-monumentalen Eingangsbereich versehen, dessen Inneres dunkel und erdrückend wirkt. Der Vorbereich erinnert an ein Atrium mit einer Öffnung zum Himmel, ist aber gleichzeitig so hoch und schmal gebaut, dass die Öffnung gar nicht erst die Gelegenheit hat, die bedrückende Atmosphäre etwas zu schmälern. 

---dreieck Um die Trauerhalle zu betreten muss der Besucher unweigerlich einen schmalen Gang durchschreiten an dessen Seitenwänden zwei Figurengruppen von Ludwig Kunstmann angebracht sind, die jeweils drei einzelne Figuren enthalten. Jeweils eine zeigt einen weisen Älteren, in der Mitte steht eine germanisch anmutende weibliche Figur und die dritte Figur stellt jeweils einen in der Ästhetik des Nationalsozialismus stilisierten “heldenhaften” Kämpfer dar. Jede christliche Symbolik fehlt. Die Figuren stehen so hoch auf steinernen Vorsprüngen, dass der Betrachter den Kopf weit in den Nacken legen muss, um sie überhaupt in ihrer Gänze betrachten zu können. Man schreitet also nicht durch sie hindurch oder an ihnen vorbei sondern buchstäblich unter ihnen her. Die Anordnung der Figuren und die Enge des ganzen Eingangsbereiches erzeugen unwillkürlich ein Gefühl der Beklemmung. Der einzelne Mensch wird klein, wenn er diesen Eingang durchschreitet.

 
Eingang Große Trauerhalle
 

---dreieck Wer genau hinschaut, erkennt kleine Retuschierungen, nach dem Krieg vorgenommene historische Korrekturen. Am Eingang der großen Trauerhalle steht beispielsweise eine Figur, auf deren Schild eine ganz unpassende Rautenfigur eingraviert ist, aus der man ohne allzu große Phantasie ein Hakenkreuz rekonstruieren kann. 

 
 
 
Grabstein von Prof. Paul Perks im Wandelgang
 

---dreieck Die Fensterverglasung der großen Trauerhalle entwarf Prof. Paul Perks (1879 - 1939) aus Bremen. Perks starb noch vor der Fertigstellung der Trauerhalle und wurde auf eigenen Wunsch am Freigrafendamm nach seiner Kremation beigesetzt. Sein Grabstein steht im Wandelgang neben der großen Halle. Perks war Lehrer für dekorative Malerei an der Kunstgewerbeschule Bremen gewesen und blieb auch dort, als diese Institution 1934 in die neu gegründete Nordische Kunsthochschule überging. Ihr scheint er bis 1937 angehört zu haben. Die Schule propagierte die von der völkischen Rassenidee inspirierte Kunstauffassung des Nationalsozialismus. Zur Entwurfsgeschichte der Verglasung ist überliefert, dass Perks deutsche und nordfranzösische Kathedralen besuchte, um sich dann ausdrücklich auf die gotische Kirchenverglasung als Vorbild seiner Fenster zu berufen, die "im Stil und Wesen ... nordische Art" besäßen. Allem Anschein nach ist der Grabstein gemäß den Bandornamenten gestaltet worden, die auch die Fenster der Trauerhalle besaßen. 

---dreieck Kleine Trauerhalle. Links an der Fassade der Kleinen Trauerhalle befindet sich die Statue „Das Leben“,  von Ludwig Kunstmann. „Es ist eine symbolische Darstellung des Lebens [...] Von der Gestalt geht ein starker Eindruck aus. Sie mahnt den Lebenden, des Lebens zu Gedenken, ein schönes Sinnbild des Lebens an der Stätte des Todes.“ Die hohe, überlängte Männerfigur wirkt ärmlich, aber kraftvoll - fast wie ein aus der Schlacht heimgekehrter Gefährte der „Jungen Generation“ vor der großen Halle.

Statue „Das Leben“ von Ludwig Kunstmann
Statue „Das Leben“ von Ludwig Kunstmann
Gittertore zum Innenhof Kolumbarium

---dreieck Der südliche Wandelgang ist konzeptionell eigenständiger. Mit Grabplatten und Urnen "verdienter Männer" sollte hier die Atmosphäre "alter Klostergänge" erzeugt werden. Paul Perks ist allerdings der einzige Tote, dessen Grabstein hier gesetzt wurde. Drei Gittertüren mit Doppelflügeln führen zum angrenzenden Urnenhof vor der großen Trauerhalle. Sie sind mit jeweils drei geschmiedeten Ornamenten pro Flügel geschmückt, die in ihrer Form auch der "germanischen Kunst" entlehnt zu sein scheinen. Ausgeführt wurden die Türen 1935 durch Wilhelm Winkelmann aus Oberelfringhausen, heute Hattingen. In Eisenreifen von circa 20 cm Durchmesser finden sich Lebenswelt-Darstellungen. Zum Tierreich wird mit Eidechsen, Käfern und Fischen wohl auch auf die Elemente Erde, Luft, Wasser angespielt. Für die Menschenalter finden sich Allegorien zu Kindheit, Reife und Alter von Mann und Frau. Die Planzenwelt ist mit Blumen, Getreide und Bäumen vertreten.

Die beiden Wandelgänge mit ihren Nebenräumen flankieren den Haupteingang, der mit Diabas verkleidet ist. Drei Durchgänge erlangen durch tiefe, rechteckige Pfeiler eine sehr massive Ausstrahlung, hier wurde "die Abtrennung zwischen Leben und Tod" deutlich spürbar.

---dreieck Geradezu heiter wirkend hat Wilhelm Winkelmann schon 1935 die Gittertore zum kleinen Innenhof gestaltet. Sie zeigen Symbole des Lebens mit floralen Elementen und im mittleren Tor (Bild unten) den Verlauf eines Lebens - in der einen Hälfte für eine Frau, in der anderen für einen Mann.

 
 
 
 
 
 
 
 

Übersicht

Kreuze und Mahnmale

Der Großen Trauerhalle gegenüberliegend, auf der linken Seite vom Eingang her, befindet sich das Mahnmal zur Erinnerung an die Toten des Zweiten Weltkriegs. Die Entstehung dieses Mahnmals hängt eng mit der Schaffung eines sogenannten „Ehrenteils“ des Friedhofes für Kriegsopfer zusammen. Das Mahnmal besteht aus einem Hochkreuz und einem großflächigen Glasmosaik rechts davon.

---dreieck Ein aufragendes Metallkreuz am Eingang des Friedhofes dient als zentraler Sammelpunkt für Kränze und Gestecke. Gleich nebenan  das Niobe-Mosaik des Ignatius Geitel. Das Mosaik des Bochumer Künstlers wurde 1954 fertiggestellt und zählt zu den bedeutenden Kriegsmahnmalen der Stadt. Trotz des ernsten Inhalts bildet das Mosaik mit seiner lebendigen Farbigkeit einen eindrucksvollen Kontrast zur dunklen und schweren Architektur der Friedhofsgebäude – eine ganz andere Ästhetik, obwohl zwischen beiden Bauten keine zwei Jahrzehnte liegen. Das Mahnmal ist nicht singulär entstanden, sondern steht im Zusammenhang mit der Schaffung des sog. “Ehrenteils” auf dem Hauptfriedhof, der die Gräber getöteter Soldaten sowie bei Bombenangriffen verstorbener Bochumer Bürgerinnen und Bürger beinhaltet. 1949 engagiert sich das Innenministerium Nordrhein-Westfalens landesweit für die Errichtung dieser “Ehrenteile” auf zentralen öffentlichen Friedhöfen und stellt sogar finanzielle Mittel dafür zur Verfügung. In mehreren Phasen werden bis 1955 hunderte verstreut begrabene Soldaten und Bombenopfer auf den neu geschaffenen “Ehrenteil” umgebettet. Zur Entstehungsgeschichte und Ikonographie des Mosaiks können Sie sich hier weiter informieren.

 

Das schmale Hochkreuz ist aus Metall und in sich nochmals kreuzförmig ausgeführt. Es steht auf einem zweistufigen, quadratischen Sockel, der aus Ruhrsandsteinblöcken besteht. Vorgelagert ist eine Ablagefläche. Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand. Lediglich die bruchrauen Kanten des Sockels sind mit Moosen und Flechten bewachsen.

 

Mosaikwand von Ignatius Geitel erinnert an die Kriegstoten

Die geschichtliche Überlagerung konnten Bochum und der Friedhof nicht abschütteln, aber sie wurde in den Nachkriegsjahren bewusst neu gefasst und gestaltet. Ein Ehrenrundplatz und eine Ehrenstätte mit Urnengräbern, Einzelgrabmalen und einem Gemeinschaftsgrabmal für politisch verfolgte und in den KZs ermordete Bochumer Bürger wurden angelegt.

Auf dem Gräberfeld 19, 19 a und 34 wurden 1720 Zwangsarbeiter/innen bestattet, die meisten von ihnen aus der ehemaligen Sowjetunion. Über 2000 Verschleppte haben ihren Arbeitseinsatz in Bochum nicht überlebt. Ein Denkmal (Hochkreuz und Mosaikwand) gegenüber der großen Trauerhalle erinnert an die Kriegstoten. Die Mosaikwand wurde 1955 von Ignatius Geitel entworfen und ausgeführt. 

Das Mosaik befindet sich in einem sehr guten Zustand. Zuletzt wurden 2020 kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt

---dreieck Geitels Mosaik zeigt eine schmerzvoll klagend nach oben blickende Frau, die Trauer und Anklagen zum Himmel zu schreien scheint. Die linke, an die Wange gelegte Hand unterstreicht ihr Klagen, während der rechte, herabhängende Arm einen der beiden Knaben berührt, der offenbar leblos zu ihren Füßen liegt; der andere lehnt sich – noch aufrecht, aber wohl gleichfalls sterbend – gegen den Körper der Mutter. Der dunkle Hintergrund mit seinen schwarzen und grauen Mosaikflächen, unterbrochen von angedeuteten grünen Feldern und stürzenden roten Bauten, lässt die in starken Farben geschaffenen Gestalten, vor allem die blau gewandete Frau mit ihrem goldgelben Haar, plastisch hervortreten.
Geitel hat mit dieser Szene, die Schmerz, Klage und Anklage ausdrückt, auf die antike Mythologie zurückgegriffen: Er stellte Niobe, die Königin von Theben, dar. Sie hatte nach den Schilderungen Homers die Göttin Leto verärgert, als sie den Frauen von Theben sagte, die Verehrung, die man der Göttin wegen ihrer Zwillingskinder Artemis und Apollon entgegenbringe, gebühre eher ihr selbst mit ihren zahlreichen Kindern. Auf Geheiß der Göttin tötete daraufhin Artemis die sieben Töchter und Apollon die sieben Söhne der Niobe mit Pfeilen. In ihrem unaufhörlichem Weinen und Klagen wurde diese schließlich zu einem Felsen, aus dem ihre Tränen weiter als Quellen strömen. Dass Geitels Mosaik die Niobe zeigt, ist aus den schriftlichen Zeugnissen der Entstehungszeit nur einmal belegt: Als eine Bochumer Zeitung den Künstler im Herbst 1954 vorstellte, erwähnte sie auch die im Atelier inzwischen fertig gewordene, auf dem Friedhof aber noch nicht eingebaute Arbeit: Das Mosaik stellt in dezenter und wirkungsvoller Farbkomposition ein Motiv aus der griechischen Mythologie dar: Niobe mit ihren Kindern.

Am zentralen Mahnmal mit einem Hochkreuz und dem Mosaik "Niobe" findet man ein Ehrenfeld mit Urnengräber für 8 ermordete Widerstandskämpfer. In einem anderen Gräberfeld befinden sich weitere Urnengräber für 20 Bochumer Bürger, die im KZ ermordet wurden. Hier wurde auch der sozialdemokratische Reichtagsabgeordnete Fritz Husemann bestattet, der im April 1935 im KZ Esterwegen (Emsland) ermordet wurde. Ein Gedenkstein trägt die Aufschrift "Ein Leben für die Bergarbeiter". Ein weiteres Gräberfeld birgt 684 sowjetische Kriegsgefangene und 30 Zwangsarbeiter in einem Massengrab, das durch einen sarkophagähnlichen Sandsteinblock gekennzeichnet ist. Die Inschrift lautet: "Ihre Gebeine liegen hier fern der Heimat, doch Gottes Erde ist überall." In einem anderen Areal befindet sich ein Massengrab für 617 Kriegstote: 442 aus der Sowjetunion, 16 aus Polen, 9 aus Jugoslawien, 10 aus Frankreich und 25 aus Belgien sowie 115 Unbekannte. In einem weiteren Gräberfeld ruhen in Bochum umgekommene Zwangsarbeiter: 326 aus der Sowjetunion, 62 aus Polen, 2 aus Jugoslawien und 1 aus Griechenland. Auf einer Gedenktafel ist in kyrillischer Schrift zu lesen: "Hier ruhen die Körper von 39 Sowjetbürgern, in die Gefangenschaft verschleppt 1941-1945". In einem Massengrab ruhen 1.676 Bochumer Bürger, die beim Bombenangriff am 4. November 1944 ihr Leben ließen. In einem anderen Teil erhielten 295 Bochumer Bürger ihr Grab, die als Soldaten gefallen sind.

Die Anlage ist halbkreisförmig angelegt und in vier Teilflächen untergliedert. In der Mitte und an den Seiten ist ein Weg angelegt, bestehend aus Natursteinplatten und Natursteinkleinpflaster. Die Flächen sind mit Rasen begrünt. Auf ihnen sind Kissensteine mit den Namen der gefallenen Soldaten eingelassen. Abgeschlossen wird die Anlage durch eine erhöht liegende Fläche aus Sandsteinplatten mit Staudenrabatten und Sitzmöglichkeiten. Im Rücken ist eine Hainbuchenhecke gepflanzt. Hier liegen 3.426 Kriegstote. Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand. Die Kissensteine wurden gereinigt.

Gräberfeld für katholische Pastöre und Ordensschwestern

 
 
 
 

Gräberfeld der evangelischen Schwestern

Kolumbarien

Kolumbarium, auch Columbarium, war ursprünglich die Bezeichnung für einen Taubenschlag; wegen der optischen Ähnlichkeit wurden dann auch altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen nach Feuerbestattungen so benannt.

Gedenkstätte für Zwangsarbeiter

---dreieck Etwa 1.800 Zwangsarbeiter, vorwiegend aus den ehemaligen Sowjetländern, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Sie haben eigene Gräberfelder, die von aufwendig gestalteten Gedenksteinen markiert werden. Vor den Gräberfeldern hat der Besucher zudem die Möglichkeit sich über die Namen, Herkunft und Todesdaten der Bestatten zu informieren, da die Gräber selbst nicht einzeln mit Steinen markiert sind. Die Menschen, die in Bochum Zwangsarbeit leisten mussten, wurden zum Teil gezielt für den Arbeitseinsatz verschleppt, aber auch aus Konzentrationslagern nach Bochum gebracht. So gab es beispielsweise eine “Baubrigade” der SS, für die in Bochum drei Außenlager des KZ Buchenwald gebildet wurden. Zum Teil mussten aber auch Polizeihäftlinge Zwangsarbeit leisten oder Bochumer jüdischen Glaubens wurden vor ihrer Deportation gezielt für Arbeitseinsätze herangezogen.

 

Für Bochumer Bürgerinnen und Bürger, die in Konzentrationslagern ermordet wurden, gibt es an mehreren Orten des Friedhofs ► separate Gräberfelder.

 
 
 
 

Gräber der Kriegstoten

---dreieck Wie auf den meisten Friedhöfen sind die Gräber der Kriegstoten gleichförmig gestaltet und mit schlichten Steinen versehen, die nur den Namen und das Todesdatum des Verstorbenen tragen. Dass die neuen, modernen Gräber in der Regel aufwendig bepflanzt und liebevoll mit Erinnerungsstücken und Kerzen gestaltet sind, überrascht den Friedhofsbesucher nicht. Aber dass auch auf den über 70 Jahre alten Kriegsgräbern hier und da eine Kerze oder ein Blumengesteck liegen, erinnert den Betrachter eindrucksvoll daran, dass das alles noch gar nicht so lange her, gar nicht so weit weg ist.

 
 
 
 
Die Gräber der Toten vom 4. November 1944 auf dem Hauptfriedhof

Wie auf den meisten Friedhöfen sind die Gräber der Kriegstoten gleichförmig gestaltet und mit schlichten Steinen versehen, die nur den Namen und das Todesdatum des Verstorbenen tragen.

Ganze Familien wurden ausgelöscht, Väter, Mütter, Söhne und Töchter.

Die Anlage gliedert sich in zwei spiegelgleiche Teile, durchbrochen von einem Hauptweg, in insgesamt 10 Einzelflächen. Auf einer Fläche von etwa 4.200 Quadratmetern sind insgesamt 936 Gräber zu finden. Links und rechts des Hauptweges sind bekantete Rasenflächen, in denen sich die ebenfalls eingefassten Grabreihen befinden. Im unteren Bereich liegen die Kissensteine mit Namensnennung und Lebensdaten der Verstorbenen. Die hinterste Reihe trägt stehende Grabmale, die oben abgerundet sind. Hinter diesen jeweils letzten Reihen befinden sich Hainbuchenhecken. Hinter den Hecken stehen beidseits insgesamt 14 Kastenplatanen. Die Anlage wird durch eine abschließende Hecke optisch vom übrigen Friedhof abgegrenzt. Die Anlage befindet sich in einem unzureichenden Zustand. Eine Abgrenzung zwischen Grabreihe und Rasenfläche ist trotz Bekantung kaum möglich, beide Flächen sind mit zahlreichen Wildkräutern durchzogen. Die Bepflanzung der Grabreihen ist nur geringfügig vorhanden.

Gedenkstein für die Opfer des Faschismus

---dreieck Erstmals im September 1946 erinnerten die Überlebenden der Konzentrationslager und Haftstätten in allen 4 Besatzungszonen mit Veranstaltungen, Kranzniederlegungen und Kundgebungen an die Opfer des Faschismus. Der „Gedenktag für die Opfer des Faschismus” war die erste gesamtdeutsche Erinnerung für alle Opfer und Verfolgte der Nazidiktatur. Auch in Bochum und Wattenscheid fanden an diesem Tag Gedenkveranstaltungen statt.

Mit Beginn des Kalten Krieges und insbesondere nach der Bildung beider deutschen Staaten entwickelte sich der bis dahin von einem breiten antifaschistischen Konsens getragenen Gedanken an einen gemeinsamen Gedenktag für die Opfer des Faschismus  in zwei unterschiedliche Richtungen. In der DDR wurde der zweite Sonntag im September zum offiziellen Gedenktag. In der Bundesrepublik Deutschland wurden die Gedenkfeiern nach der Spaltung der Opferverbände in einen sozialdemokratischen und einen christdemokratischen Gedenktag verwandelt. Der ursprüngliche Tag, auch von der VVN getragene Gedenktag, wurde als kommunistisch gesteuerte Aktion verteufelt. Kurz nach der Gründung der Bundesrepublik kam es zur Neugründung des „Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge” und im Zuge der politischen Restauration wurde der zweite Sonntag im November zum Volkstrauertag erklärt. In Bochum und einigen anderen Städten wurden eigene Gedenkveranstaltungen der VVN durchgeführt. Jeweils am Volkstrauertag fand eine Gedenkveranstaltung in Bochum auf dem Friedhof am Freigrafendamm am Ehrenrundplatz für die von den Nazis ermordeten Antifaschisten statt. Grüne, Linke und antifaschistische Organisationen legten Kränze und Blumengebinde zu Ehren der Ermordeten nieder.

Die Einweihung des neugestalteten Ehrenrundplatzes für ermordeten Antifaschisten erfolgte am 14. September 2008.

Der Gedenkstein der VVN - BdA auf der neugestalteten Grabstätte der Bochumer Widerstandskämpfer am Ehrenplatz auf dem Friedhof Freigrafendamm. Gestaltung des Gedenksteins: Käthe Wissmann.
 
 

Die Gedenkanlage ist halbkreisförmig angelegt. Den Hintergrund bilden kegelförmige Buchen, davor befindet sich eine halbrund gepflanzte BuchenHecke. Im Zentrum der Anlage befindet sich eine schlichte Sandstein-Stele, die auf einem niedrigen Sockel steht. Die Stele ist in ihrer Grundform dreieckig und verjüngt sich nach unten hin. Am oberen Ende zeigt sie eine abgeschrägte Fläche in Form eines Dreieckes, das an die Kennzeichnung der KZ-Häftlinge erinnert. Die Inschrift lautet: „ZUM GEDENKEN AN DIE ERMORDETEN WIDERSTANDSKÄMPFER GEGEN DAS NAZIREGIME.“ Beiderseits der Stele befindet sich je eine längs angeordnete Reihe, die mit Bodendeckern bepflanzt und mit Pflaster eingefasst ist. Hier liegen je vier Kissensteine mit Namensnennung und Lebensdaten der ermordeten Widerstandskämpfer. Die Anlage hat eine Gesamtgröße von 530 Quadratmetern. Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand. Der Gedenkstein weist Beschädigungen auf und die Kissensteine sind nicht mehr gut lesbar.

Auch in Bochum ist der zweite Septembersonntag in jedem Jahr das Datum des Gedenkens und Erinnerns an die Opfer des Naziregimes und der Würdigung des Widerstandes. Jedes Jahr ruft die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Bund der Antifaschisten, dazu auf, besonders der von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfer zu gedenken. Die Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung fand auf dem Ehrenrundplatz am dortigen Denkmal statt. Auf dem Friedhof Freigrafendamm gibt es eine der wenigen Gedenkstätten für diese im allgemeinen Bewusstsein vergessenen Widerstandskämpfer. Das Denkmal auf dem Ehrenrundplatz nennt namentlich die Bochumer Widerstandskämpfer Friedrich Hömberg, Josef Langner, Bernhard Nast, Moritz Pöppe, Johann Schmidtfranz, Wilhelm Schpenk und Wilhelm Thiesbürger. Alle wurden 1943/44 in Konzentrationslagern ermordet.

 
 

Grabstätte Fritz Husemann

Wer war Fritz Husemann?

Friedrich (Fritz) Ernst Husemann stammt aus dem Lipperland. In Leopoldsthal wird er am 19. September 1873 als Sohn eines Steinmetzmeisters geboren. Schon als Maurerlehrling interessiert er sich für Politik. Über die Fortschrittspartei findet er in Bielefeld zur SPD der er am 01. Mai 1891 beitritt, der "Kampftag der Arbeiterbewegung". Wie viele seiner Altersgenossen folgt Husemann dem Ruf des Bergbaus ins Ruhrgebiet. Zunächst arbeitet er dort als Maurer, dann als Bergmann auf der Zeche Borussia in Dortmund. Von Beginn an engagiert er sich gewerkschaftlich. Der Ruhrbergbau erlebt gerade die ersten großen Streiks. 1895 gründet Fritz Husemann in seinem Heimatort Leopoldsthal einen SPD-Ortsverein. Seit 1900 schreibt er für die Dortmunder Arbeiterzeitung, 1902 tritt er in die Dienste Bergarbeiterverbandes. Im 1. Weltkrieg wird er eingezogen. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs tritt Fritz Husemann im November 1918 an die Spitze des Bochumer Arbeiter- und Soldatenrats. In der Weimarer Republik ist er Kommunalpolitiker, Mitglied des preußischen Landtags, dann Reichstagsabgeordneter. Vehement stemmt er sich gegen den anschwellenden Rechtsradikalismus. Die Nazis nehmen ihn ins Visier. Gleich nach Hitlers "Machtergreifung" wird Fritz Husemann zum ersten Mal verhaftet. Der amerikanische Bergarbeiterverband will ihm zur Flucht in die USA verhelfen. Husemann lehnt ab. Er setzt, wie Sozialdemokraten es gelernt und immer vertreten haben, auf Recht und Gesetz und klagt gegen seine fristlose Entlassung aus dem Gewerkschaftsdienst. Das führt zu seiner fünften Verhaftung im März 1935. Über das Polizeigefängnis Bochum kommt Fritz Husemann ins KZ Börgermoor, eines der berüchtigten Emslandslager ("Wir sind die Moorsoldaten…") Dort trifft er auf SS-Aufseher, die ihn aus dem Ruhrgebiet kennen. Er wird als "Bonze" verhöhnt und erniedrigt. Schwer verletzt wird Fritz Husemann ins Krankenhaus Sögel eingeliefert. Dort stirbt er am 15. April 1935, drei Tage nach seiner Ankunft im KZ – angeblich an einer Bauchfellentzündung. Andere Quellen geben an, er sei "auf der Flucht erschossen" worden.

Die Einäscherungsfeier in Dortmund und die Beisetzung auf dem Bochum Hauptfriedhof Ende April 1935, an der über 1000 Personen teilnahmen, waren beeindruckende Kundgebungen für die persönliche Popularität Husemanns, aber auch für den Zusammenhalt der freigewerkschaftlichen Bergarbeiterbewegung.

Nach Fritz Husemann wurde ein zentraler Platz in der Innenstadt von Bochum und das ehemalige Bürohaus Bochum als Fritz-Husemann-Haus benannt. Ebenso je eine Hauptstraße in Gelsenkirchen und Witten. Hier steht auch die nach ihm benannte Fritz-Husemann-Sporthalle.

 
 

Die Anlage ist ein Ensemble aus der Einzelgrabstätte Fritz Husemanns und einer vorgelagerten Fläche, in der 19 Widerstandskämpfer und Opfer der NS-Zeit beigesetzt wurden. Bei dem Grabmal Husemanns handelt es sich um einen stehenden Sandstein, dessen Ansichtsfläche konkav gearbeitet ist. Die Rückseite und der Sockel sind gestockt, alle anderen Flächen fein geschliffen. Die Inschrift lautet: „EIN LEBEN / FÜR DIE / BERGARBEITER // 1873 LEOPOLDSTAL / 1935 KONZENTRATIONS- / LAGER ESTERWEGEN“. Die andere Grabstätte ist mit Plattenbändern eingefasst sowie gegliedert und mit einem Bodendecker bepflanzt. Die Namen und die Lebensdaten der Verstorbenen befinden sich auf Kissensteinen aus Sandstein. Zwischen den Grabstätten befindet sich eine Staudenfläche. Die Anlage wurde im Jahr 2021 saniert und befindet sich in einem guten Zustand.

Familiengrab Alfred Eickhoff

 
 

Islamisches Gräberfeld

Das Islamische Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof besteht 15 Jahre, doch die Nachfrage ist begrenzt. Ältere Muslime haben eine Versicherung für die Bestattung in der Heimat. Einige Familien wählen auch eine Beerdigung in der Nachbarstadt Essen, weil das Begräbnis dort günstiger ist.

Vom Grundsatz her ist das muslimische Grab ein schlichtes. Doch Traditionen unterschiedlicher Länder und Religionen vermischen sich hier – ein Allerheiligen-Gesteck erinnert auch hier auf manchem Grab an die Ewigkeit. Das Gräberfeld Nr. 90 liegt ganz am Rande am hinteren Ende des großen Geländes. Es wurde bewusst so gewählt, damit die Toten nicht gestört werden. Muslime glauben an die Folter im Grab, das Grab kann ein Teil der Hölle oder des Paradieses sein. Das zweite ist, dass die Erde jungfräulich sein sollte. Ein wichtiges Kriterium ist die Blickrichtung der Verstorbenen in Richtung Mekka. Das bedeutet, die Grabstätten verlaufen diagonal zu Mekka, der Leichnam wird leicht seitlich aufgebahrt, sein Blick in Richtung Mekka ausgerichtet. Auf dem Hauptfriedhof ist es auch möglich, die Verstorbenen statt in einem Sarg in weißen Leinentüchern zu begraben, wie es der Islam vorsieht. Allerdings nutzten dies nur wenige. Bisher sind es nur wenige türkischstämmige Muslime, die sich auf dem Hauptfriedhof begraben lassen haben. Bundesweit werden, so heißt es, noch immer rund 90 Prozent der Muslime nach dem Tod in ihr Heimatland überführt. In den 118 belegten Grabstätten auf dem Hauptfriedhof ruhen Muslime aus vielen Ländern: Ägypter, Iraner, Libanesen Afghanen und Menschen aus Südosteuropa.

Chinesische Gräber

 
 
 
 

Weitere Impressionen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Grüne Oasen der Ruhe inmitten belebter Metropolen

Die Friedhöfe wandeln sich. Immer mehr Menschen wählen eine Feuerbestattung, denn die Grabpflege wird für viele zum Problem. Die Städte müssen reagieren. Der Wandel der Bestattungskultur ist auf vielen Friedhöfen gut zu sehen. Dicht an dicht reihen sich Urnengräber, viele davon frisch belegt. Zwischen großen Familiengräbern klaffen Lücken aufgelassener Grabstellen. Neben öffentlichen Parkanlagen bieten die städtischen Friedhöfe der Bevölkerung immer häufiger die Möglichkeit, nahe der eigenen Wohnung Flächen zur Erholung und zum Spazierengehen zu nutzen. Ziel ist, das Angebot für die Bewohner möglichst attraktiv zu halten und stetig auszubauen. Bänke laden zum Verweilen ein. Wertvolle und künstlerisch interessante Grabdenkmäler wurden innerhalb des Geländes versetzt. Derartige  Park- und Waldfriedhöfe zeichnen sich durch die besondere Kombination von verwunschenen Parkanlagen  und historischen in die Landschaft gebetteten Grabanlagen aus. Sie sind grüne Oasen der Ruhe inmitten der belebten Metropolen. Diese Parkfriedhöfe sind zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Wer käme beim Betrachten dieser Bild darauf, dass wir uns geographisch fast im Zentrum einer Großstadt befinden? Mit ca. 365.000 Einwohnern ist Bochum die sechstgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens, die zweitgrößte Stadt Westfalens und eine der 20 größten Städte Deutschlands.

 
 
 
 
 
 
 
 
Fußgänger-Unterführung zwischen West- und Ostfriedhof am Sheffield-Ring

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