Lutherpark Witten

Der Lutherpark liegt im Zentrum Wittens zwischen Haupt- und Ardeystrasse.  Durch die Lutherstraße wird er in zwei Hälfte geteilt. Die Lutherstraße wurde 1869 als „Kirchhofweg“ angelegt, erst 1913 wurde die Verbindung zwischen Ardey- und Johannisstraße nach dem Reformator Martin Luther benannt. Die Kreuzkirche und der Lutherpark prägen heute die nur 388 Meter lange Straße.

 

Vor dem Zweiten Weltkrieg lag auf dem Gelände des heutigen Parks der zweite Wittener evangelische Friedhof. 1826 war dieser eingeweiht worden. Einzelne Grabsteine wurden im östlichen Teil des Parks belassen.

Ehemaliger Bunkereingang an der Bonhoefferstraße, links Treppenaufgang zum Park

Stadthistorisch betrachtet verläuft die Bonhoefferstraße durch den alten Wittener Dorfkern. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich auch hier viel verändert. Früher gab es hier ein Milchgeschäft, einen Großhandel, das Handarbeitsgeschäft Vogt und den Friseursalon Bodenhausen. Das alte Pfarrhaus hat dem neuen Gemeindezentrum Platz gemacht. Geblieben sind die Johanniskirche, das alte Fachwerkhaus von Paul Rybarsch, der Eingang zum Lutherpark und der Luftschutzbunker.

Anfang der 50er Jahre wurde der Park als einer der ersten Naherholungsbereiche in Witten nach dem Krieg hergerichtet. Damals musste die Aushubhalde des 1943 gebauten und 1945 ausgebauten Tiefbunkers unter dem heutigen Lutherpark abgeräumt werden. Der Eingang zum Bunker – es gibt ihn immer noch.  Dort wurden im Februar 1945 bei einer Massenpanik 38 Menschen zu Tode gequetscht.  

Spielplatz im Lutherpark
Ev.-Lutherischen Kreuzgemeinde
 
Ev.-Lutherischen Kreuzgemeinde
 

Die 1897 gebaute und im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Kirche der Selbstständigen Ev.-Lutherischen Kreuzgemeinde wurde neu errichtet und am 13. Mai 1956 in der Lutherstraße eingeweiht. Der Kirchturm wurde nur so hoch gebaut, dass er mit seiner Glockenstube gerade über die umliegenden Häuserdächer hinausreicht. Die Glocken wurden bereits am 27. April 1956 geliefert. In seiner äußeren Form bildet er ein Rechteck mit drei Stockwerken die in ihren Höhen dem Kirchenschiff angepasst sind. Darüber befindet sich die 6,75 Meter hohe Glockenstube in der Form einer offenen Laterne. Das flache Zeltdach darüber trägt das wuchtige, aus massivem Eisen geschmiedete Kreuz, das allein fast fünf Zentner wiegt. Die Höhe des Turmes beträgt einschließlich des drei Meter hohen Kreuzes 29,50 Meter. Den Turmknauf bildet eine Kupferkugel, in die vier Bleikapseln mit Dokumenten eingeführt wurden. Am 31. Oktober 1981 wurde die neue Orgel aus der Werkstatt vom Orgelbaumeister Wolfgang Böttner eingeweiht.

 
Rathaus
 
 
 
 
 

Spielplatz für die Jüngeren

Im November 2015 wurde der neu gestaltete Spielplatz im Lutherpark seiner Bestimmung übergeben. Er war seit Ende der Sommerferien „Baustelle“. Entstanden ist dort eine große Spiellandschaft, die auch für Kinder mit Handicap Spielmöglichkeiten und Herausforderungen bietet. So gibt es z.B. eine „Wackelbrücke“, die auch mit einem Rollstuhl befahrbar ist, und ein Liegebrett, das auch Kindern mit Handicap das Spielen und Matschen im Sand ermöglicht. Außerdem können sich die Kinder auf eine Rutsche mit barrierefreiem Einstieg und zwei miteinander verbundene Klettertürme freuen. Die Aufwertung des vorherigen Spielplatzes im Lutherpark zur Mittelpunktspielfläche hat inklusive Planungskosten rund 114.000 Euro gekostet.

 
 

Mahnmal zum Gedenken der Gefallenen im zweiten Weltkrieg

Das Mahnmal zum Gedenken der Gefallenen im zweiten Weltkrieg am Luther-Park ist ein Werk des Bildhauers Fritz Theilmann (1965). Drei konkav gebogene, aus gebrannten Lehmziegeln gemauerte Wände bilden eine dreieckige Säulenstruktur. An der Vorderfront sind eine weibliche und zwei männliche Bronzefiguren angebracht. Körper- und Gesichtshaltung dieser Figuren drücken Leid, Verzweiflung und Trauer aus. Auf den beiden anderen Mauerseiten aus Stacheldraht geformte lateinische Kreuze. Nicht die Helden stehen im Mittelpunkt, sondern die Opfer. Opfer eines grauenvollen Krieges. Und dies sind nicht nur die Gefallenen und Verstorbenen, auch die Vermissten, Flüchtlinge und Vertriebenen. Die schlichte Inschrift „Wir mahnen“ soll den an dieser Stelle Verweilenden an den sinnlosen Krieg erinnern. Auf einer Tafel neben dem Denkmal die Inschrift: Das Vermächtnis dieser Toten und Verschollenen aber darf im menschlichen Bewusstsein nicht in Vergessenheit geraten und verpflichtet die Überlebenden, dem Mahnruf Friede und Freiheit in aller Welt Gestaltung und Geltung zu verschaffen.

 
 

Grab- und Gedenksteine im Lutherpark

Ganz in der Nähe findet man auch einen Gedenkstein Erinnerung an den Luther- Friedhof und den ehemaligen Superintendenten Friedrich August König sowie an Präses Fritz König (1835 - 1914), den "Mann der Kirche und Diakonie".

 
Das Schott-Grab im Lutherpark
 

Die Schüler der Otto-Schott-Realschule pflegen seit Jahren das Schott-Grab im Lutherpark. Otto-Schott selbst, liegt in Jena, aber seine Eltern, Simon und Karoline Schott und sein Bruder wurden im Lutherpark in Witten beerdigt. Seit 2020 gibt es neben dem Grab eine Erklärungstafel. Immer wieder wurden die Schüler von Passanten auf das Grab und seinen Hintergrund angesprochen. Friedrich Otto Schott wurde im Dezember 1851 als Sohn des Glasmachers Simon Schott in Witten geboren. Ihm hat die Realschule in der Innenstadt ihren Namen zu verdanken.

 

Otto Schott beobachtete schon in jungen Jahren die Herstellung von Glas

Simon Schott gründete im November 1853 in Witten die Tafelglashütte Haarmann, Schott & Hahne (später Wittener Glashütte AG). Dort beobachtete Otto Schott schon in früher Jugend die Herstellung von Glas. 1881 verlegte Otto Schott seinen Arbeitsplatz nach Jena. Dort gründete der Wittener 1884 zusammen mit Ernst Abbe, Roderich Zeiß und Carl Zeiß ein Glastechnisches Laboratorium, die heutige Schott AG in Mainz. Otto Schott starb 1935 in Jena. 

Berger - Grabstein im Lutherpark

 
 

Carl Ludwig Berger (* 22. September 1794 in Bommern bei Witten; † 21. März 1871 in Witten) war ein Wittener Industrieller. Carl Ludwig Berger ist der Vater des Politikers Louis Constanz Berger und der Sohn von Peter Engelbert Berger. Der gelernte Kaufmann arbeitete rund acht Jahre in Amsterdam und verwaltete anschließend das aus dem Bergbauerworbene Vermögen seiner Familie. 1838 gründete er zusammen mit August Spennemann sein erstes Eisenwerk, welches allerdings keinen Erfolg hatte. Bis Ende der 1840er versuchte er, ein eigenes Gussstahlverfahren zu entwickeln. 1854 gründete er zusammen mit den Niederländern van Braam und Vriese das Etablissement Berger & Co., aus dem später das Gussstahl-Werk Witten und daraus die heute zur Schmolz + Bickenbach AG gehörende Firma Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel hervorging.

Gustav Drees 1850-1931 Friederike Drees geb. Althof 1850-1947

Der Taubenturm

 
 

Nach mittlerweile 17 Jahren musste der Taubenturm im Lutherpark muss ausgebessert und neu gestaltet werden. Der Zahn der Zeit hat an ihm genagt. Im Taubenturm leben ca. 80 bis 90 Tauben. Jedes Jahr werden dort an die 400 Eier ausgetauscht. Daraus würden sonst Tauben schlüpfen, die dann in der Innenstadt auf Futtersuche wären. Der Turm hat somit schon viel Gutes für die Menschen und die Stadt gebracht.

 

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