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Detmold, Erlöserkirche

Die evangelisch-reformierte Erlöserkirche in Detmold, auch Marktkirche genannt, ist ein spätgotischer Kirchenbau. Sie ist Sitz des Landessuperintendenten und somit die Hauptkirche der Lippischen Landeskirche. Die Kirche ist das einzige mittelalterliche Bauwerk der Stadt, das nahezu unverändert erhalten ist.

Der Innenraum der Kirche wird geprägt durch die spitzbogigen, gotischen Fenster, die in ihrer oberen Hälfte teilweise einem vierblättrigem Kleeblatt ähneln und teilweise flamboyant sind (flammenartig langgezogene Formen). Ein neugotisches Fenster über der fürstlichen Prieche (Nordseite) ist als Geschenk des letzten regierenden Fürsten Leopold IV im Jahre 1908 sicherlich das jüngste Fenster. Eine kleine Inschrift verweist auf dieses Geschenk.

---dreieck Die ebenholzfarbene Kanzel stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts (Spätrenaissance). Diese fünfseitige Kanzel steht auf einer schlichten Rundsäule. Darüber hängt ein sechseckiger Schalldeckel.

---dreieck Im Jahr 1555 findet eine Orgel in der Marktkirche das erste Mal Erwähnung. 1795 aber erschafft der berühmte Orgelbauer Johann-Markus Oestreich aus Oberbimbach bei Fulda die Orgel in ihrer heutigen Form unter Ver­wendung von vier Re­gistern einer weiteren Vorgängerorgel aus der Zeit um 1650. Die Disposition dazu entwarf Johann Gottfried Vierling (1750-1813), ein Enkelschüler Johann Sebastian Bachs und Orgelsachverständiger in Schmalkalden. 1864 fand eine größere Re­novierung durch die Ogelbaufirma Randebrock aus Paderborn statt. 1940 ergänzt die Firma Emil Hammer (Hannover) ein Rückpositiv mit 6 Regis­tern. Der Spieltisch erhält ein drittes Manual. Die anderen Manuale und das Pedal werden auf das Normalmaß er­weitert und eine elek­tropneumatische Traktur eingesetzt. 1962 erfolgt eine gründliche Er­neuerung und Erweiterung der Orgel mit rund 80%iger Erhalt­ung des alten Ba­rockwerkes. Die Traktur und das Re­gierwerk werden wieder mechan­isch gestaltet. Der langjährig­e Kantor der Marktkir­che, Profess­or Hel­mut Tram­nitz, be­gleitet die Ar­beiten. Die Orgel hat heute ca. 2500 Pfei­fen und 43 Register sowie die dazu ge­hö­ri­g­en Kop­peln. Es ist das barocke Klang­bild des Or­gelbauers Oestreich erhal­ten, das als Vor­lage für Restaurierungsarbeiten an ande­ren Oestreich-Or­geln Bedeu­tung hat. Die spätba­rocke Fassade der Orgel ist sym­metrisch zur Mitte hin aufge­baut mit dem Wechsel von großen und klei­nen Fel­dern. Die Vasen, Blü­tenranken, Gir­landen und Palmzwei­ge der Deko­ration zeigen den Über­gang zum Klassizis­mus.

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