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St. Antonius und Klarissenkirche (Kevelaer)

Die Pfarrkirche St. Antonius ist eine katholische Kirche in Kevelaer. Sie steht unter dem Patrozinium Antonius des Großen. Die Pfarrei Kevelaer entstand 1472 durch Abtrennung von der Pfarrei Weeze. Die kleine geostete, gotische Dorfkirche, um 1450 erbaut, blieb bis ins 19. Jahrhundert unverändert. Die rekonstruierten Reste dieses Baues sind in den heutigen modernen Kircheninnenraum integriert und werden als Kapelle genutzt. Eine größere, prächtig gestaltete, neugotische Kirche mit dem ungefähren Grundriss des heutigen Hauptgebäudes wurde erst nach dem Bau der Marienbasilika errichtet und 1904 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört und 1952 wieder aufgebaut. Um die Kirche den Anforderungen des 2. Vatikanischen Konzils gerecht werden zu lassen, geschah 1972 (also zur 500-Jahrfeier der Pfarrgründung) eine umfangreiche Umgestaltung, besonders des Chorraumes. Am 13. Januar 1982 brannte die Kirche bis auf die Grundmauern ab; erhalten blieben nur die Außenmauern der Kapelle, der Taufkonche, der Sakristei, des Chorraums und des Turms. Den modernen Neubau auf historischem Grundriss entwarf Dieter Georg Baumewerd. Namhafte Künstler wie Theo Heiermann, Bert Gerresheim und Joachim Klos schufen die Ausstattung. Am 17. Januar 1987 wurde die wiederaufgebaute Kirche von Bischof Reinhard Lettmann geweiht. Neben der normalen Nutzung als Pfarrkirche wird St. Antonius wegen ihrer günstigen Lage am Ende des parkartigen Freiluft-Kreuzweges durch von auswärts kommende Pilgergruppen gern als Ort der Abschlussandacht gewählt.

 
 
 
Es lohnt sich für architektonisch Interessierte zu verfolgen, wie der Architekt die alten, gotischen Reste der Kapelle an die moderne, neugefasste Hauptkirche anschließt.
 

Der Verlust des 500 Jahre alten Kreuzes hat die Gemeinde beim Brand 1982 sehr getroffen. Der Künstler hat den verbrannten Christuscorpus an einen bronzenen Lebensbaum gebracht. Leben aus dem Tod. Blühende Ranken am tödlichen Holz. Offene Arme in der letzten Einsamkeit. Das Zeichen vom Untergang der verbrannten Kirche hat die Gemeinde neu aufgerichtet vor sich. Jesus ging diesen Weg. Die Kirche feiert Tod und Auferstehung und spürt an sich selber genug, wieviel Zersetzung und Zerfall vor der Auferstehung geschieht. Die persönliche Nähe eines jeden Christen zu seinem lebenden, leidenden und verherrlichten Christus führt weiter, führt tiefer, führt höher ... 

Der Blick von hinten in die Hauptkirche läßt Sie den ganzen Raum erfahren: Die Weite des Dachstuhls, den Kerzengang, die Profile der Säulen, das Zusammenwirken von Boden, Wand und Bänken, das komplementäre Farbspiel der Fenster und die Zentrierung des Raumes auf die Mitte im Altarraum.

Taufsteine aus Namurer Blaustein gleicher Qualität von 1471 existieren in Dinant/Belgien und in St. Quirinus Kevelaer-Twisteden.
 
 

Ausstattung

 

Der Korpus des Kreuzes über dem Hauptaltar stammt aus der 1982 abgebrannten Kirche. Die verkohlte Figur des Gekreuzigten wurde vom Künstler Bert Gerresheim auf einen bronzenen Lebensbaum montiert und hängt heute wieder über dem Altar im Chorraum. Auch die Kreuzwegstationen und der Osterleuchter wurden von Gerresheim gestaltet. Der Entwurf des Altars stammt von Theo Heiermann. Er enthält Reliquien von Märtyrern der Thebäischen Legion aus dem Gräberfeld unter der Krypta der Xantener Stiftskirche St. Viktor. Die schwarze, auf Hochglanz polierte Altarplatte zeigt Darstellungen der Leidenswerkzeuge Christi. Die Entwürfe der Fenster des Hauptraumes stammen aus der Hand von Joachim Klos aus Nettetal, die Ausführung besorgte die in Kevelaer ansässige Glasmalerei-Werkstatt Derix. Der Taufstein aus Namurer Blaustein stammt aus dem Jahr 1471. Im Außenbereich der Kirche befindet sich eine Statue des Patrons der Gemeinde, des heilige Antonius des Großen mit seinen traditionellen Attributen (Antoniuskreuz und Schwein). Über dem Seiteneingang ist ein sogenanntes Chrismon zu sehen. Das runde Mosaik (gefertigt von Derix) soll mit seiner goldenen Umrandung Christus im Symbol der Sonne der Gerechtigkeit darstellen. Des Weiteren erinnert eine von Bert Gerresheim gestaltete Jakobs-Figur mit seinen Attributen Muschel und Pilgerstab an die Kirche im stetigen Aufbruch.

 

Orgeln

 

Die Antonius-Kirche verfügt über zwei Orgeln der in Kevelaer ansässigen Orgelbaufirma Seifert. Die kleinere, mit 10 Registern, befindet sich in der Antoniuskapelle. Die große Orgel für den Hauptraum stammt von 1987, dem Jahr der Weihe des Kirchen-Neubaus. Das Schleifladen-Instrument hat 42 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch. Das Instrument befindet sich ebenerdig im hinteren Teil des südlichen (also des rechten) Seitenschiffes.

 
 

Die 10 Register der Seifert-Orgel hinten sind weich gestimmt und passen sich dem Raum gut ein.

Mit 42 Registern ist die Orgel aus der Kevelaerer Werkstatt Romanus Seifert ausgestattet und verfügt über eine moderne elektrische Registertraktur und über eine rein aus Holz gearbeitete Spielmechanik: So spürt der Organist die Nähe zu jedem Ton auch über die Finger und kann seine eigene Spielweise vielfältiger und sensibler zum Ausdruck bringen. Am Orgelgehäuse sieht man die Handschrift des Architekten Dieter Baumewerd. 

 
 

Klarissenkirche

Seit 1892 leben Klarissen in einem Konvent in Kevelaer. Nachdem im 2. Weltkrieg ihr Kloster zerstört wurde, begann im Jahre 1945 der Wiederaufbau. Im Jahre 1952 konnten sie das Kloster wieder beziehen.

Geschichtlicher Überblick

  1. Oktober 1892: Gründung des Klarissenklosters durch den Konvent der Klarissen aus Münster. 5 Klausurschwestern und 2 Außenschwestern begannen das Leben nach der Regel der hl. Klara.
  2. September 1944: Die Kirche und das Kloster wurden durch Bomben zerstört. 2 Schwestern fanden den Tod, mehrere Schwestern wurden verletzt.
  3. August 1945: Beginn des Wiederaufbaus des Klosters. Ab 1954 konnten die Schwestern das kontemplative Leben wieder beginnen.

 

Das Klarissenkloster heute

 

Das Kloster liegt mitten im Wallfahrtsort Kevelaer, an einem verkehrsreichen Platz. Und genau mitten in diesem Lärm liegt der Lebensbereich der Schwestern. Das äußere Sich-Zurückziehen muss identisch sein mit dem inneren Sich-Öffnen für Gott und die Menschen. Siebenmal am Tag unterbrechen die Schwestern ihre umfangreichen Arbeiten, um beim Chorgebet Gottes Lob zu singen. Beim Beten der Psalmen, beim Hören der Hl. Schrift, trägt die Schwester alles vor Gott: Glaube und Anbetung, Zweifel und Dunkelheit, Dankbarkeit und Klage, tiefe Freude und ergriffenes Staunen. Stellvertretend steht sie für viele Menschen. "Auf deinem Weg zu Gott ist dir mancher anvertraut, ohne dass du ihn kennst, ohne dass er dich kennt. Gott allein weiß es." schreibt Raphael Hombach.

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