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Symbole auf den Grabmalen

 

Das Vorkommen der Symbole auf den Grabmalen kann verschiedenen Zeitabschnitten zugeordnet werden. Nur ganz am Anfang, um die Wende zum 19. Jahrhundert sind Putten, Totenköpfe, und Knochen nachzuweisen. Im preußischen Königreich bei einer Dominanz klassizistischer Grabmalstypen waren Schmetterlinge und Ouroboros, Fackeln, Mohn- und Mohnkapseln, Palmwedel und Anker, Öllampe, trinitatisches Auge mit und ohne Strahlenkranz, Händedruck in den Wolken, das geöffnete Buch, Lorbeer- Wein- und Efeumotive sowie Blumenkränze besonders beliebt.

 

 

Engel

Engel gelten als Bote zwischen Himmel und Erde. Denn das Wort Engel (griechisch "Angelos") bedeutet Bote oder Botschafter. Die geflügelten Wesen symbolisieren die Nähe zu Gott. Sie dienen als Beschützer und Begleiter, die eine Brücke zwischen dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen bilden. Als Grabschmuck spenden sie den Trost, Frieden und Geborgenheit. Besonders häufig findet man Engel auf Gräbern von Kindern. Engel aus Bronze sind beliebte Schmuckornamente zur individuellen Grabmalgestaltung. Es gibt sie in vielen Größen und Variationen. Sitzend, stehend, liegend. Lächelnd, nachdenkend, segnend. Engel beschützen und begleiten die Verstorbenen auf ihrer letzten Reise.

 
 

Rose

Die Rose in ihren verschiedenen Wachstumsstufen, als Knospe, Blüte, oder verwelkt - hier auf einer urnenähnlichen Vase agbebildet -, erinnert an die verschiedenen Lebensstufen des Menschen. Sie kann in unterschiedlicher Ausbildung, Ausformung, Technik und Materialwahl nachgewiesen werden. In der Sepulkralkultur hat sie eine lange Tradition. Bereits antike Totengärten waren mit Rosen bepflanzt. Der Wiedergeburtsgedanke im Mythos war mit der Rose verbunden. In der christlichen Ikonographie findet sich die Rose als Sinnbild der Muttergottes. Sie galt in diesem Zusammenhang als Symbol „der sich ewig neu entfaltenden Welt“. In diesem Sinn ist sie Trägerin des christlich tröstenden Gedankens. Die Rose gilt zudem als allgemeines Symbol für die Liebe der Hinterbliebenen. Bei Frühverstorbenen ist mit dem gebrochenen Rosenzweig zuweilen auch der Gedanke des vorzeitigen Todes verbunden.

Eisernes Kreuz, Hakenkreuz und Helm

Auf Kriegerdenkmälern und Grabmalen von Gefallenen finden sich teilweise die patriotischen Symbole des Eisernen Kreuzes und die Abbildung des Stahlhelms. Vereinzelt ist aus der Zeit des Nationalsozialismus auch das Hakenkreuz erhalten geblieben. Auch wenn diese Symbolik heute befremdlich wirken mag, so ist sie doch ein weiteres Zeugnis der kriegerischen und faschistischen Vergangenheit.

Eichenblatt- und Eichenlaubmotive 

Letzteres ist im deutsch-nationalen Denken verankert, ebenso wie einige wenige erhaltene Beispiele von Helmen, Eisernen und Hakenkreuzen, letztere aus der Zeit des National-Sozialismus.

 

Rosenmotive durchziehen die gesamte Zeitspanne. Besonders auf katholischen Friedhöfen sind auch in allen zeitlichen Abschnitten christliche Symbole wie das Kreuz, Christus mit der Dornenkrone, und Christusinitialen, vereinzelt auch die Symbole der vier Apostel nachzuweisen.

Im Folgenden werden die Bedeutung der einzelnen Symbole in Kombination mit exemplarischen Abbildungen erläutert und die genannten Aspekte exemplarisch dokumentiert. Die Vielfalt der Ausführung in Technik und Qualität wird an Hand einiger, häufiger Symbole dokumentiert.

Totenschädel / Knochen

Totenschädel und Knochen als Symbole der Vergänglichkeit sind nur noch wenige erhalten. Sie waren jedoch bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Grabstelen ein gebräuchliches Symbol. Beispiele aus der Umgebung, u.a. aus Hattingen, Dortmund-Syburg und Bochum-Stiepel finden sich hier vor allem auf den historischen Gräbern.

Geflügelte Sanduhr / Stundenglas

Das geflügelte Stundenglas findet sich nur auf den ältesten Steinen. Da es in seiner Bedeutung als Vergänglichkeitssymbol wie die Totenschädel der später eher zurückgedrängten Tradition des memento mori entspricht, ist diese Tendenz nicht überraschend.

Putten, Schädel, Knochen und Stundenglas

Putten

Entsprechendes gilt auch für die Reliefs von Putten und Engeln, die teilweise auf ihren Trompeten zum Jüngsten Gericht blasen. Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts verschwinden sie aus dem gebräuchlichen Repertoire der Grabmalskunst. Auch sie gehören zur vorklassizistischen Sepulkralkunst mit ihrem bildlichen und inhaltlichen Schwerpunkt auf der Vergänglichkeit, die auch der Schriftzug memento mori auf der von Engeln gehaltenen Schriftmedaillon nochmals verbal betont.

Geflügeltes Stundenglas im Mohnkranz

Knochen, Totenschädel und Sanduhren, diese Symbole, die auf die Vergänglichkeit allen Lebens hinweisen, findet man auch gleichzeitig auf vielen Steinen.

Öllampe

Wenige Abbildungen der Öllampe als Symbol sowohl des ewigen als auch – wiederum als Vergänglichkeitssymbol - des verlöschenden Lebens sind aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten.

 

Kreuztragendes Lamm

Das kreuztragende Lamm als Zeichen für den Opfertod Jesu Christi ist zweimal aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegt.

Fackeln, Schmetterlinge und Falter

Der Schmetterling wurde schon in der Antike als ein Symbol für die unsterbliche Seele nach ihrer Trennung vom Leib verstanden. Der Tod erscheint als Verwandlung, ja als Befreiung zum eigentlichen Sein. Im 18. Und 19. Jhdt. ist das Symbol des Schmetterlings gerade auf protestantischen Friedhöfen sehr beliebt gewesen. Man spürt hier deutlich, wie unter dem Einfluss des Klassizismus die biblische Auferstehungshoffnung vom platonischen Denken überlagert wird.

Ouroboros

Ebenfalls antiken Ursprungs, allerdings ohne christliche Assimilation, ist der Ouroboros, die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißend einen Kreis bildet. Sie versinnbildlicht – ebenso wie der geometrische Kreis - den ewigen Kreislauf von Untergang und Wiederkehr. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sind die letzten Beispiele dieses Symboles nachzuweisen. Danach scheint es nicht mehr gebräuchlich zu sein.

Fackel

Das Symbol des Thanatos, die Fackel, wird dagegen häufig zitiert. Eine Verbindung zum Freimaurertum, wo die Fackel ebenfalls als Symbol genutzt wird, konnte nicht nachgewiesen werden. Oft wird die Fackel gekreuzt mit einer zweiten, oder aber mit anderen Elementen wie dem Anker oder dem Palmwedel, zuweilen auch mit mehreren dargestellt. Diese Motive finden sich überwiegend auf den Sockeln klassizistischer Grabmalstypen. Gesenkte Fackeln kommen jedoch auch als seitlich senkrechte Begrenzungen von Schriftflächen und als ornamental ausgestaltete Eckkanten vor. Die gesenkten Fackeln versinnbildlichen das Verlöschen des Lebenslichtes der Verstorbenen. Ihre Beliebtheit nimmt ebenfalls gegen Ende des 19. Jahrhunderts ab.

Mohn

Mohn ist bereits aus der Antike als Schlaf- und Betäubungsmittel bekannt, er ist ein weiteres Attribut des Todesgenius Thanatos und verweist auf die Verwandtschaft von Schlaf und Tod. Meist ist dieses Symbol mit anderen kombiniert, beispielsweise der Urne, es kann aber auch eigenständig präsentiert werden. Die traditionelle Verknüpfung mit dem Mysterienkult der Demeter in Eleusis, dessen Eingeweihte ein freudvolles Weiterleben nach dem Tode erhoffen konnten, verleiht diesem Symbol auch einen prospektiven Aspekt. Vielleicht konnte es daher im christlichen Kulturraum so starke Verbreitung finden. Ein bekanntes Vorbild aus der Sepulkralkultur ist beispielsweise die Liegefigur auf dem berühmten Prometheussarkophag in Rom, der ein Bündel mit Mohnkapseln als Attribut beigefügt ist. Im 20. Jahrhundert wird dieses Symbol nur gelegentlich wieder aufgegriffen.

 

Palmwedel

Palmwedel sind in der gesamten Spanne des Forschungszeitraumes beliebte Grabsymbole. Reliefartig gestaltet sind sie einzeln, gekreuzt, als Girlanden oder im Kranz gebunden, oft in Kombination mit anderen Elementen wie Anker, Fackel oder Blumen zu finden. Im Zusammenhang mit neuen Fertigungs- und Verbreitungstechniken werden sie im 20. Jahrhundert auch aus anderen Materialien vollplastisch aufgesetzt, beispielsweise aus Bronze oder in Galvanotechnik. Ihre Traditionslinie als Siegessymbol führt zurück in die römische Antike. So ist die Palme auch Namensgeberin der nach dem römischen Sieg gegründeten Stadt Palma auf Mallorca. Im frühen Christentum erfolgte die christliche Umdeutung der Siegespalme als Attribut der Märtyrer. Im sepulkralen Zusammenhang kann die Palme bzw. der Palmwedel als Siegeszeichen im Sinne des Sieges über den Tod, und als immergrüne Pflanze als Unsterblichkeitssymbol umgedeutet werden. Inzwischen ist der Palmwedel so eng mit der Sepulkralkultur verbunden, dass er als allgemeines Todes- und Vergänglichkeitszeichen zur Dekoration auf Todesanzeigen häufig verwendet wird.

 
 

Anker

Der Anker als eins der wenigen Zeichen christlichen Ursprungs findet seinen Ursprung in frühen Christengemeinden, die damit den festen Grund ihrer religiösen und geistigen Werte symbolisierten.

Händedruck

Eine große Verbreitung auf den Grabmalen fand der in den Wolken ausgeführte Händedruck, der die ewige Liebe und Treue, aber auch eine Wiedervereinigung nach dem Tod in einem ewigen Leben symbolisiert. Besonders häufig zu finden ist er auf Grabmalen, die auch durch ihre Inschriften darauf hinweisen, dass es sich um Grabstätten von Eheleuten handelt. Hände, die an Michelangelos berühmtes Deckengemälde erinnern, sind dagegen wenig erhalten oderr werden jetzt wieder neu beliebt. Möglicherweise handelt es sich sogar um Einzeldarstellungen, da sie auch überregional nicht nachgewiesen werden konnte. Eine Hand aus den Wolken streckt sich und einen Gegenstand – möglicherweise einen Zweig oder eine Fackel – einer emporgereckten Hand entgegen. Es könnte die dem Händedruck entsprechende Bedeutung haben, könnte jedoch auch auf eine kommunikative Handlung zwischen einem göttlichen und einem weltlichen Wesen verweisen. Auch in diesem Sinne wäre eine prospektive Bedeutung einbegriffen.

Buch

Das geöffnete Buch, Verweis auf die Bibel als heilige Schrift, findet sich in Kombination mit anderen Symbolen als Relief oder vollplastisch aufliegend, sowie als eigenständige Grabmalform.sst.

Buch vollplastisch aufliegend
Buch als Relief

Urne

Urnen waren bereits in der Sepulkralkultur der Etrusker - bei denen sie häufig als Unterlage für Bildwerk dienten - und der Römern bekannt. In der Grabkunst des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts wurden sie in unterschiedlicher Ausformung und aus unterschiedlichen Materialien in Reliefs oder als vollplastische Aufsätze gebildet. Sie wurden dabei, losgelöst von ihrer ursprünglichen Funktion als Behältnisse für die Asche bei der Feuerbestattung, als Vergänglichkeitssymbole auch zu Zeiten genutzt, als die Einäscherung nicht üblich war. Sie fanden als Symbol sogar Verbreitung auf den jüdischen Grabmalen, obwohl ihre Religion die Feuerbestattung nicht zulässt.

Ämter / Berufe

Auf einigen Grabsteinen werden öffentliche Ämter erwähnt, die die Verstorbenen bekleidet haben. Die (Kirchen-) Juraten bildeten eine frühe Form des Kirchenvorstandes. Sie wurden allerdings nicht gewählt, sondern vom Pastor berufen und vom zuständigen Bischof vereidigt. Ihre Aufgabe war es, den Pastor zu verteidigen, ihm seine Einkünfte zu sichern, auf Erhaltung der Kirchengüter zu achten und für den Zustand der Kirchengebäude zu sorgen. Außerdem sorgten sie für die Unterstützung der Armen. St. Laurentii auf Föhr hatte vier Jurate, die besonderes Ansehen genossen. Nur zweimal in der Geschichte des Kirchspiels hatte eine Frau das Amt der Jurantin inne. Eine von ihnen war Elen Flor.

Die Hauptaufgabe der Gangfersmänner war es, die Zahlung der sog. „Kontribution“ / eine Mischung aus Steuern und Geldforderungen des dänischen Königs), die seit 1746 unverändert 1.700 Reichstaler jährlich betrug, zu gewährleisten. Diese Summe musste alle 5 Jahre neu auf die Bewohner, je nach ihrem Vermögen, umgelegt werden. Ein „Gangfer“ war einer der 40 Steuerbezirke, denen die Gangfersmänner vorstanden. Die Gangfersmänner hafteten mit ihrem Privatvermögen dafür, dass die Steuersumme auch tatsächlich eingetrieben wurde.

Der Schulpatron war Mitglied der Schulkommission und führte die Schulklasse. Er zahlte den Lehrern die Gehälter und sorgte dafür, dass sie entsprechend ihren Anstellungsverträgen Naturalien zum Beispiel in Form von Roggen, Getreide, Gerste und Brennholz erhielten. Außerdem hatte er die Schulaufsicht, vergleichbar mit einem heutigen Schulrat. Mit dem Amt des Schulpatrons wurden vorzugsweise ehemalige Schiffsführer betraut, denn sie standen in dem Ruf, mit öffentlichen Mitteln sparsam umgehen zu können.

Hier in Hagen ruht ein Pastor der Gemeinde
Hier in Hagen ruht ein Pastor der Gemeinde
Berbmann und Arzt
Schuhmacher / Schuster
Koch / Köchin mit Topf auf dem Stein
Müller
... und immer wieder Bergbau.
und Mitglieder der Schwerindustrie

Schiffe und Schiffszubehör

Das Schiff ist einerseits Berufssymbol der vielen Kommandeure und Kapitäne, die auf den Friedhöfen der Nord- und Ostsee begraben liegen. Zugleich wurde das Schiff zum Sinnbild für das menschliche Leben, wie viele der hinzugefügten Sprüche zeigen. Die Fahrt des Schiffes steht für die ständige Gefährdung des Lebens ebenso wie für die Hoffnung auf ein letztes Gelingen im „Hafen der himmlischen Vollendung“. Oft wird gesagt, ein Schiff unter vollen Segeln deute darauf hin, dass der Kapitän mitten aus dem Leben gerissen wurde. Das trifft für die Grabsteine von St. Laurentii nicht zu. Auch bei Schiffsführern, die in hohem Alter verstarben, ist das Schiff nicht in jedem Fall abgetakelt

Auch Kompass, Fernrohr und Sextant weisen auf alte Kapitänsgräber hin.

Lyra

Die Lyra, ebenso wie viele der anderen Symbole bereits in der Sepulkralkunst der Antike bekannt, gibt als Symbol der musischen Talente Hinweis auf die Liebe der Bestatteten zu Kunst und Musik.

Blume, Blumenstrauß, Familienbaum

Dieses Motiv stellt die Familie- ihre lebenden und verstorbenen Mitglieder – dar. Vater und Söhne erscheinen links, meist als Glockenblumen oder Tulpen. Mütter und Töchter rechts, meist als Sternenblumen. Die geknickten Blüten stehen für die verstorbenen Mitglieder der Familie. Gerade die Blume wurde als Symbol der Vergänglichkeit verstanden.

Ähren, Korn

Sie symbolisieren die enge Verbindung zwischen Christus und den Gläubigen und weisen auf die heilige Eucharistie hin. Ähren und Trauben stehen für Vergebung und die Erwartung der Ewigkeit.

 

Grabkreuz mit einer Kornähre

Das Kreuz ist das Symbol für das Christentum schlechthin. Jesus Christus hat sein Leben für das Heil der Menschheit am Kreuz gegeben. Durch die Auferstehung Jesu, wurde das Kreuz Zeugnis des Sieges über den Tod. Die Kornähre ist Symbol für ein erfülltes Leben.

Familien- und Ehewappen

Trinitatisches Auge

Das Auge in der Sonne als Zeichen für den christlichen Gottvater wird im 19. Jahrhundert überwiegend mit dem Dreieck als Sinnbild der christlichen Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiliger Geist verbunden. Damit wird wiederum ein antikes Symbol, das in ein Dreieck eingeschriebene Auge, assimiliert und im christlichen Sinne neu gedeutet.

Taube

Die Taube, die oft paarweise auf einem Anker sitzend dargestellt ist, gilt als „Seelenvogel“. Er bildet die Seele des Verstorbenen in der himmlischen Freude ab. Hier wirkt die alte mystische Vorstellung der Seele als die eines Vogels nach.

 

 

  

Weitere Symbole

 

Thanatos

Thanatos, Schlafes Bruder, der antike Gott mit seinen Attributen Mohn und gesenkte Fackel ist bereits an anderer Stelle erläutert worden. Er ist auf einigen Grabmalen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Relief erhalten. 

 

 

Pelikan

Wenige Beispiele für symbolische Motive mit Pelikan sind erhalten. Die Legende, dass der Pelikan seine Jungen tötet, sie aber nach drei Tagen mit dem eigenen Blut zu neuem Leben erweckt, ist vermutlich durch das Werk des Physiologus überliefert. Diese Legende machte den Pelikan in der mittelalterlichen Kunst zum Symbol für den Opfertod Christi.

 

Lorbeer

Lorbeer spielte bereits im Kult der Antike eine bedeutende Rolle: Sänger und Dichter übernahmen den Lorbeer von ihrem Gott Apollo, als dessen heiliger Baum er galt. Lorbeer galt als Zeichen der Festfreude in der antiken Kunst. Auch fand er in der Medizin als Heilpflanze Verwendung, woraus sich wohl seine Bedeutung als Pflanze der Reinigung und Entsühnung ableitet. Bereits in der Renaissance neu belebt, wurde der Lorbeer im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in der Sepulkralkunst häufig genutzt. Bisweilen verwies er auf die Tugenden der Verstorbenen, oder auch auf die Beziehung der Verstorbenen zu künstlerischer Tätigkeit. In Verbindung mit dem christlichen Kreuz fungierte er jedoch eher als Symbol für Unsterblichkeit und den Sieg über den Tod.

 

Weinstock, Weinlaub, Traube

Das Motiv des Weins ist bereits auf vielen Reliefs römischer Sarkophage zu finden, die Szenen aus dem dionysischen Kult darstellen: Der Weinstock war das dem Dionysos heilige Gewächs und ein Symbol für die Wiedergeburt im alten Griechenland. Bereits damals galt der Wein als eucharistisches Getränk und stand, wie auch später im Christentum, für das Blut Gottes. Die Darstellung des Weinstockes wurde im frühen Christentum mit weiteren dionysischen Motiven übernommen.

 

Efeu

Als immergrünes Gewächs steht Efeu symbolisch für ewiges Leben. Als kultisch bedeutsame Pflanze war es mit den Göttern Osiris und Dionysos verbunden, beides Gottheiten, die im Zusammenhang mit dem Wiedergeburtsmythos und somit mit der Auferstehungshoffnung der Menschen bedeutsam waren. Ebenso wie bei der Bepflanzung der Grabstätten fand diese Pflanze auch auf den Grabmalen als Reliefdarstellung im Forschungszeitraum vielfache Verwendung.

 

Blatt- und Blütenkränze

Nach christlichem Verständnis ist der Kranz Siegespreis für den überstandenen Glaubenskampf. Kränze, die wir bis heute auch im Beerdigungsritual verwenden, wurden ab dem frühen 19. Jahrhundert vielfach als Relief auf den Grabmalen aufgearbeitet. Besonders häufig zu finden sind heute in der Wupperregion noch Lorbeer-, Eichenlaub- und Blütenkränze.

 

Eiche

Die Eiche bekam ihren besonderen, nicht-religiösen, sondern ideologischpatriotischen Sinngehalt zur Zeit der Befreiungskriege. Der Brauch, die Eiche als Freiheitssymbol zu pflanzen, wurde in den Amerikanischen Unabhängigkeitskriegen eingeführt, in der französichen Revolution wieder aufgenommen und später auch in Deutschland aufgegriffen. Auch Luther wurde zu seinem 400. Geburtstag im Geiste des wilhelminischen Nationalismus mit der „Luthereiche“ geehrt.

 

Pinienzapfen

Pinienzapfen wurden als bekrönendes und schmückendes Glied in der Architektur genutzt. In der Antike dienten sie als Fruchtbarkeitssymbol. 

 

Kreuz und Christus mit der Dornenkrone

Abbildungen von Kreuz und von Christus mit der Dornenkrone verweisen auf den christlichen Glauben des Opfertodes und der Auferstehung. Besonders häufig sind sie auf Grabmalen der katholischen Begräbnisstätten zu finden. Kleine Medaillons mit dem Christusbildnis aus Marmor, Gips und Porzellan sind vielfach aus der Zeit um die Jahrhundertwende erhalten, finden aber auch auf neueren Grabmalen bis in die heutige Zeit Verbreitung. 

 

 

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