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Föhr 2019: Sturm in Sicht -
Abwarten und Tee trinken (oder eine tote Tante).

Ein Sturmtief zieht auf

Auf der Nordseeinsel Föhr gibt es kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Gerade an stürmischen Tagen bietet Föhr unendlich viele Möglichkeiten, die Natur mit ihrer gesamten Macht zu erleben. Und das bedeutet für mich: Nix wie raus mit der Kamera. Warm anziehen. Die Windjacke nicht vergessen. Mein Wetter. Die Überfahrt mit einer der Fähren wäre problemlos als „Achterbahnfahrt“ durchgegangen. Am kilometerlangen Strand weht dazu ein heftiger Sandsturm. Und schon nach kurzer Zeit erlebt man das Gefühl von tausend Nadelstichen auf der Haut, ein intensives Peeling, das kostenlos im Kurbeitrag enthalten ist. Die von manchem Zeitgenossen teuer erkaufte Akupunktur wird hier für Gesicht und Beine quasi umsonst geboten. Der Sand in der Luft regte die Durchblutung der Gesichtshaut kräftig an. Bei Windböen um 100 km/h kann man sich zudem kaum auf den Beinen halten. Einige Spaziergänger am Strand laufen rückwärts, um besser gegen den Sandsturm anzukommen.

Niemand weiß so ganz genau, was da heute noch auf die Bewohner der Insel und Küste zukommt. Stürmisch wird es allemal, da sind sich die Meteorologen einig. Mit Tempo 140 könnte der Orkan heute über die Inseln fegen, Dächer abdecken, Bäume knicken, wie es seine zahlreichen Vorgänger. Sturmerprobt sind sie, die Menschen an der Küste. Und vom Temperament her neigen die Nordlichter ja auch eher zur Gelassenheit. Und schließlich gibt es in einem der zahlreichen urigen Inselcafés bei einem Teepunsch, Pharisäer oder einer Toten Tante genügend Zeit zum Wiederaufwärmen. Wenn draußen der Wind ordentlich pfeift, sind das perfekte Bedingungen um Körper und Geist zu verwöhnen.

" N beten scheef hett Gott leev "

Eins sei hier vorab verraten: Alles verlief glimpflich. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages flaute der Sturm ab. Umgefallene Strandkörbe, Sandaufhäufungen und zahlreiche kleinere Äste auf den Wegen, keine größeren Schäden. Gut, dass Föhr durch die vorgelagerten Inseln und Halligen geschützt ist.

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