Klimawandel, Wintersturm und Sommerdürre - und dann noch der Borkenkäfer

Auch in Mitteleuropa werden die Winterstürme heftiger. In den vergangenen Jahren richteten hier zahlreiche Stürme verheerende Schäden an. Orkan „Lothar“, der im 1999 eine Schneise der Verwüstung hinterließ, galt damals als "Jahrhundertsturm" und als Vorbote des Klimawandels.

Seitdem folgten weitere zerstörerische Winterstürme, „Martin“ 1999, „Kyrill“ 2007, „Klaus“ 2009. Auch im März 2019 sorgte eine Serie von Sturmtiefs in Deutschland für Böen bis Orkanstärke. 100 Jahre alte Wälder wurden in 30 Minuten vernichtet. Bei allen Sturmtiefs von „Bennet“ bis „Igor“ traten in Deutschland verbreitet Sturm- bis Orkanböen auf. Die beiden stürmischsten Tage waren der 4. und der 10. März 2019. Die Schäden durch Orkantief „Sabine“ 2020 waren noch nicht einmal richtig beseitigt, da geisterten bereits die Nachrichten eines neuerlichen Sturms in Deutschland durch die Medien, doch „Victoria“ bleibt überwiegend friedlich.

2019 war nach Zahlen des Deutschen Wetterdienstes erneut ein sehr trockenes Jahr. Und die Dürre, die mit einem Rekordhitzesommer begann, wirkt weiter, obwohl es seit Oktober 2019 wieder viel geregnet hatte. Nach Sturm und Hitze 2018 begann die Massenvermehrung des Buchdruckers, die zum Absterben vieler Fichten führte. Für viele vom Borkenkäfer befallene Fichten kam der Regen unterdessen trotz ihrer flachen Wurzeln zu spät. Das Branchenmagazin "Agrarheute" berichtet, dass in den vergangenen zwei Jahren bundesweit mehr als 2.000 Quadratkilometer Wald dahingerafft worden seien - maßgeblich durch die stärkste Massenvermehrung von Borkenkäfern seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Borkenkäfer hatte leichtes Spiel, weil die Bäume mangels Wasser nicht ausreichend Harz als Abwehrmittel bilden konnten. Experten befürchten, dass der Höhepunkt der Borkenkäferplage und des Waldsterbens noch bevorsteht und erst im Jahr 2020 erreicht sein könnte. Hilfe könnte aber von natürlichen Widersachern der Borkenkäfer kommen - bestimmten Pilzen. Wenn das warme und feuchte Wetter anhält, könnten viele Käfer verpilzen und sterben. So hätte der bisher noch allzu milde Winter am Ende vielleicht auch sein Gutes. Ist eine Fichte von Kupferstecher oder Buchdrucker befallen, hilft nur die Säge oder Axt. Die Buchdrucker überwintern als Larve, Puppe oder Käfer in der Fichte und befallene Bäume sind bis zum kommenden Frühjahr zu fällen. Seit 2019 wurden so viel Fichte gerodet wie lange nicht.

 
 
 
 
 
 
 
 

Sommer 2022 am Hammerteich

Heißer war ein Juli nur einmal! Neue Höchsttemperaturen sind durch die Klimakrise schon längst traurige Realität. Der Juli 2022 macht da keine Ausnahme: Weltweit gesehen war er einer der drei heißesten Julis seit Beginn der Aufzeichnungen.

 

Der Juli mit seinen extremen Hitzewellen ist weltweit einer der drei wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Der Monat sei nur wenig kühler als der Juli 2019 und marginal wärmer als der Juli 2016 gewesen, teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus mit. Die Durchschnittstemperatur weltweit habe knapp 0,4 Grad über dem Zeitraum 1991 bis 2020 gelegen, den der Dienst als Referenzzeitraum zugrunde legt. Außerdem war der Juli in großen Teilen Europas deutlich trockener als im Durchschnitt, was im Südwesten und Südosten zu Dürren führte. Auch in Südamerika, Zentralasien und Australien war es demnach trockener als üblich.

 

Herrliche Sommerstimmung herrscht derzeit auch am Hammerteich in Witten – doch die Idylle trügt. Die Oberfläche glänzt milchig grün, abgestorbene Äste modern im Wasser, ein dicker Karpfen taucht auf und schnappt nach Luft. Wenn jetzt die heißen Tage kommen, dürfte es für ihn wieder knapp werden mit dem Sauerstoff im Wasser.

 
 

Etwa um ein Drittel ist die Fläche schon geschrumpft, das Volumen dürfte sich etwa halbiert haben. Der Grund: Sedimente, die der Borbach mit sich führt, führen zu einer Verschlammung des Teichs am Zufluss des Baches. Spaziergänger können am nordöstlichen Ende des Sees fast dabei zusehen, wie das Wasser weniger wird oder gar nicht mehr fließt.

▲ Auch in der Tierwelt tut sich einiges. Der etwa 90 cm große Graureiher lebte ursprünglich im gesamten Eurasien, außerdem in Süd- und Ostafrika mit Ausnahme von Tundren, Wüsten, Steppen und Hochgebirgen. In Deutschland ist er heute ein häufiger Brutvogel. Er brütet meist in gewässernahen Gehölzgruppen und sucht auf Äckern und Wiesen sowie in flachen Gewässern nach Nahrung.

 

▼ Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Rotwangenschildkröte ist in den mittleren und östlichen USA vom südlichsten Zipfel des Michigansees über das Mississippital bis zum Golf von Mexiko und ins nordöstliche Mexiko. Auch in Deutschland gibt es durch ausgesetzte Tiere inzwischen Populationen, wie hier am Hammerteich - und sie fühlen sich offensichtlich recht wohl. Die durch Aussetzen entstandenen Populationen in Europa können zur Konkurrenz für heimische Tierarten werden, nicht zuletzt deshalb wurde der Import zu Handelszwecken mittlerweile untersagt.

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