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Spuren im Stein –  Rundgang über den jüdischen Friedhof in Wiemelhausen: Auf dem jüdischen Teil des Kommunalfriedhofs an der Wasserstraße stehen Grabsteine aus fast drei Jahrhunderten bis in die Gegenwart. Ihre Anlage, ihre Formen und Inschriften ermöglichen Einblicke in zentrale Inhalte und Wandlungen jüdischer Frömmigkeit und sind aufschlussreiche Zeugnisse der wechselvollen Geschichte jüdischen Lebens in Bochum. 

Jüdischer Friedhof in Bochum-Wiemelhausen

Etwa ab dem Ende des Ersten Weltkrieges (ca. 1918) fanden Beerdigungen auf dem neuen jüdischen Friedhof an der Wasserstraße in Wiemelhausen statt, der im Zuge einer Erweiterung des seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden kommunalen Friedhofs angelegt wurde. Als 1954 im Zuge der Anlegung des neuen Hauptbahnhofs die zwei jüdischen Friedhöfe an der Friedhofstraße / Wittener Straße aufgelassen werden mussten, wurden die Toten zur Wasserstraße umgebettet und die Grabdenkmäler ebenfalls dorthin versetzt. Der Friedhof an der Wasserstraße wird Prognosen der Friedhofsverwaltung zufolge in drei bis fünf Jahren voll sein, da jüdische Gräber niemals neu belegt werden dürfen. Die Gemeinde ist durch den Zuzug von Russlanddeutschen stark gewachsen. Daher wird es künftig einen neuen jüdischen Friedhof auf dem östlichen Teil des Hauptfriedhofs am Freigrafendamm geben. Bei den Bestattungen in den letzten Jahren ist festzustellen, dass sich Grabsteine und Grabgestaltungen der christlichen Sepulkral Kultur angleichen und das typisch jüdische zurücktritt. Vereinzelt werden aber noch kleine Steine bei den Besuchen der Gräber zurückgelassen.

Jüdischer Friedhof in Bochum-Wiemelhausen

Bereich 1: Alte, zum Teil monumetale Grabstätten (rot)

Bereich 2: Alte und Kriegsgräber (gelb)

Bereich 3 und Bereich 4: Neuere, moderne Grabsteine, (grau) hier liegt auch die Trauerhalle (ocker)

Bereich 5: Hier, in einem Waldgebiet, findet man die ältesten Grabsteine, (lila)

E = Eingang Wasserstraße

Die Trauerhalle aus Backstein entstand 1917.
 
 

An der Trauerhalle befindet sich eine Gedenktafel für den Bochumer Rabbiner Dr. Moritz David, in dessen Amtszeit 1901 bis 1936 der Friedhof errichtet wurde. Moritz David wurde 1875 in Gimbsheim bei Worms geboren und studierte in Erlangen, wo er bereits im Alter von 21 Jahren seine Dissertation „Das Targum scheni zum Buch Esther“ ablieferte und promoviert wurde. 1901 wurde er als erster Rabbiner der Synagogengemeinde Bochum berufen und blieb dort bis zu seinem freiwilligen Ruhestand im Jahr 1934. 1938 betreute er kurz das vakante Rabbinat in Dortmund, bevor er mit Hilfe von Leo Baeck nach England emigrierte. Er starb am 16. Januar 1956 in Manchester. Im Jahr 1959 wurde durch einige Mitglieder der Synagogengemeinde Bochum eine Gedenktafel für Moritz David auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße enthüllt. 

Der Friedhof mit seinen Gräberfeldern, Brunnen und Trauerhalle wurde 2001 als Baudenkmal unter der Nummer 529 eingetragen. 52 Gräber gehören Opfern der Zwangsarbeit in Bochum und Wattenscheid, 2 Urnen Opfern aus dem KZ Oranienburg und dem KZ Dachau.

Ein Teil der KZ-Häftlinge beim Bochumer Verein musste in körperlicher Schwerstarbeit Bauarbeiten und Erdarbeiten im Lager verrichten, die anderen wurden in der Geschossfabrik des Bochumer Vereins eingesetzt: im Pressbau und in der Dreherei. Arbeitsunfälle der ohne Schutzkleidung an den Pressen und Drehbänken arbeitenden Menschen sowie Misshandlungen durch die Vorarbeiter im Betrieb und die SS-Wachen im Lager waren an der Tagesordnung. Zahlreiche Häftlinge waren den unmenschlichen Anforderungen der Zwangsarbeit bei gleichzeitiger unzureichender Unterbringung und Ernährung nicht gewachsen. Im Januar 1945 wurde ein Transport "unbrauchbarer" Häftlinge zusammengestellt und nach Buchenwald geschickt - für viele ein Weg in den Tod. Aber auch im Bochumer Lager fanden zahlreiche Häftlinge den Tod. Ihre genaue Zahl ist nicht bekannt. Von Werksärzten des Bochumer Vereins wurden 108 Todesfälle beurkundet. Die Leichen von 52 jüdischen Häftlingen des KZ-Außenlagers Bochumer Verein wurden auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße beigesetzt.

Grabstätte für Tote eines Bochumer Außenlagers des KZ Buchenwald (Feld VE)

Die Anlage besteht aus zwei Reihen mit 32 stehenden Grabzeichen, die in einer Rasenfläche liegen. Im Vordergrund befindet sich eine Buchenhecke. Die rechteckigen Grabzeichen sind oben mit einem Halbrund versehen, in dem neben einem Davidstern zwei hebräische Zeichen eingraviert sind. Die Grabzeichen tragen die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen in lateinischer Schrift, darunter befindet sich eine abgekürzte Schlussformel. In der Reihe befindet sich ein Stein, der gestalterisch abweicht. Hier liegen auch drei sowjetische Zwangsarbeiter. Die Grabzeichen sind mit Flechten bewachsen und stehen nicht flucht- und lotgerecht, sie sind deutlich abgesackt, ein Grabzeichen ist durchgebrochen.

HINWEIS: Die Bilder der Grabstätten wurden primär nach den angezeigten Grab-Feldern (Bereich 1 - 5) dargestellt. Im Zuge der "Familienzusammenführung" können vereinzelte Grabsteine hier auch in anderen Bereichen beschrieben und wiedergefunden werden.

Bereich 1

KZ - Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Holocaust

NameVornameGeburtsdatum & OrtTodesdatum & Ort
ADLERRudolf05.01.1890 Prag28.12.1944
BERNERSamuel27.09.1892 Riga24.12.1944
BURSTEINSamuel06.09.1904 Bayern30.12.1944
CZILLAGJozsef01.11.189605.12.1944
DEUTSCHBella06.07.191307.12.1944
EISENSTÄTTERFriedrich02.06.1897 Rochowitz28.12.1944
ELIASMoritz04.06.189614.12.1944
HAASZoltan25.12.1901 Budapest11.12.1944
HACKERInwe05.11.1889 Györ24.12.1944
HERZTherese15.10.185920.09.1943 Theresienstadt
KAHANNikolaus15.12.1895 Riga15.01.1915
KISELSTEINMano23.09.1902 Kerö13.01.1945
KLEINIgnacz28.11.1910 Eger16.12.1944
KLEINLudwig13.06.1892 Pereg16.01.1945
KLEINMano02.10.1884 Budapest11.12.1944
KLEINSoltan16.11.1899 Sobotka11.12.1944
KREFTSCHAlodar18.06.189827.12.1944
KROCHAlfred21.03.1908 Dresden19.12.1944
KROCHHans18.11.1899 Dresden28.12.1944
KUNDavid18.02.1890 Kiskunfelegyhaza07.12.1944
LÖBZoltan12.11.1924 Zilali25.01.1945
MOLLNARSandor23.10.190312.12.1944
NEULajos05.09.1894 Magykörös28.12.1944
NEUBERGAlfred17.08.1881 Rinteln21.05.1943 Sobibor
NEUBERGArl31.03.1913 Herne31.03.1944 Auschwitz
NEUBERG – SPIROIlse29.03.1917 OberhausenMitte 1944 Polen
PALLACKIgnac15.07.1886 Zombor01.01.1945
ROSENBERGKalman05.04.1897 Debrecen05.12.1944
SANDORLaszlo12.01.1927 Eger23.12.1944
SATLERHans07.07.1928 Königsberg10.01.1945
SCHAFFERAdolf17.12.1912 Varalja23.01.1945
SCHARFENSTEINSamuel28.12.191209.01.1945
SCHUELERJohann15.03.1916 Budapest09.01.1945
SCHWARZJenny16.07.186716.10.1942 Theresienstadt
STEINERDezso03.03.189620.12.1944
STRASSERElemer24.05.1897 Budapest31.12.1944
STRAUSSMichael22.11.189306.01.1945
SZEGÖJozsef07.07.1887 Samont16.01.1945
VADASZJano29.01.1890 Kiskunfelegyhaza10.12.1919
VARODILadislaus25.09.1897 Kuskunfelegyhaza02.01.1945
WEISZHendrik06.05.188827.12.1944
WEISZLaszlo02.03.1903 Budapest13.01.1945
ZELINGERAdam06.03.1897 Wien24.12.1944

Grabstein Adler

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Grabstein Philipp Kahn 1852 - 19xx / Karoline Kahn geb. Michel 1850 - 1918

Grabstein Eheleute Simon Salomon

Oskar Simon wird am 28.1.1874 in Bochum geboren. Die Familie Simon lebt nachweislich seit 1874 auf der Hellwegstrasse 20, dem heutigen Hellweg. Oskar Simons Vater Salomon, geb. am 24.9.1842, führt bis 1912 einen Klempner- und Installationsbetrieb. Seine Mutter Rosalie, geb. 19.5.1845, dazu ein Haushaltsartikelgeschäft. Salomon Simon ist ein angesehener Bochumer Bürger. So wie viele Bochumer Juden Mitglieder in zahlreichen nicht spezifisch jüdischen Vereinen sind, so ist auch Salomon Simon seit 1864 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, die ihn mit mehreren Auszeichnungen ehrt. Oskar Simon wird 1899 Gehilfe im väterlichen Betrieb. 1902 heiratet er Lina Friedberger, geb. am 17.11.1874 in Solingen. 1905 macht er sich auf der Hattinger Strasse 16 als Klempner- und Installateur selbständig. Am 2.4.1906 wird der Sohn Heinz geboren. Oskar Simon nimmt vier Jahre aktiv am 1. Weltkrieg teil, wird Vizefeldwebel und bekommt vier Kriegsauszeichnungen. 1920 stirbt Oskar Simons Vater Salomon. Er wird im Familiengrab auf dem Wiemelhauser Friedhof beigesetzt. Von Oskars Mutter Rosalie ist bekannt, dass sie noch 1941 in der Borgholzstrasse 7-9, im Johannes-Stift Bochum-Wiemelhausen lebt. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Am 11. April 1929 stirbt Oskars Frau Lina. Auch sie wird auf dem Wiemelhauser Friedhof beigesetzt.

Oskar Simons Urne wird am 11. Mai 1942 auf dem Wiemelhauser Friedhof im Familiengrab beigesetzt.

Heinz Simon ist das einzige Kind der Eheleute Lina und Oskar Simon. Er wird Gehilfe und später Klempnermeister im Betrieb seines Vaters. Ab 1933 werden die Juden immer mehr aus Beruf, Wirtschaft und Gesellschaft hinausgedrängt. Ein Beispiel, wie es den Simons erging: Von Oskar Simon wird berichtet, dass er mittellos, ohne Wohnung und Arbeit mit seinem Sohn Heinz in einem Hinterhaus neben der Firma Heidemann und Peltzer und der Schuhmacherei Dömer in der Hattinger Strasse haust. Ein Stadtsekretär, ein ehemaliger Nachbar, hat Mitleid mit ihm und vermittelt ihm einen kleinen Reparaturauftrag. Der Beamte wird zur Rede gestellt und muss versprechen, sich nicht noch einmal „zu solchen Anwandlungen hinreißen“ zu lassen. Am 16. September 1936 heiraten Ingeborg Strach und Heinz Simon. Ingeborg wird am 16.9.1913 in Gladbeck geboren. Sie stammt aus einer Kaufmannsfamilie, die seit 1916 auf der Hedwigstrasse 8 lebt. Zur Familie gehören: die Mutter Berta, geb. am 17.12.1881, der Vater Erwin, geb. am 6.12.1886, der Bruder Günther-Artur, geb. am 5.7.1918 und der Großvater Jacob, geb. am 31.1.1853.

Grabstein der Familie Julius Leffmann

Grabstein der Familie Julius Leffmann
Grabstein der Familie Julius Leffmann

Grabsteine ohne Namenstafeln

Bertha Willstaedt 1853 - 1920 / Julius Willstaedt 1853 - 1931

Grabstätte Julius Willstädt und Berta Blumenthal

Am 21. August 1942 starb der 69-jährige Richard Wald, Nr. 745 auf der Transportliste. Seine Ehefrau Isabella geb. Willstädt war bereits im April 1942 nach Zamosc deportiert worden. Die Walds betrieben über viele Jahre in der Bochumer Kortumstraße, gegenüber Alsberg-Kortum, ein exquisites Hutgeschäft für Damen, das von den Eltern Willstädt zunächst in der Bochumer Hochstraße 22, aus der nach der Straßenumbenennung die Kortumstraße 65 wurde, begründet worden war. Das Geschäft wurde später in die Kortumstraße 78 verlegt. Die drei Kinder waren rechtzeitig geflohen: Der 1923 geborene Sohn Karl-Heinz war bereits 1934 nach Holland gegangen. Von dort wanderte er 1938 nach Uruguay aus. Der 1918 geborene Sohn Hans-Günter konnte im März 1939 nach Palästina auswandern, nachdem er sich vom 1. Juni 1938 bis zum 31. Dezember 1938 im Landwerk Neuendorf/Fürstenwalde auf das Leben in der Landwirtschaft in Palästina vorbereitet hatte. In Palästina lebte er unter dem Namen Daniel Jaari. Die 1916 geborene Tochter Sofie Charlotte bereitete sich 1938 mehrere Monate im Kibbuz Jaegerlust in Flensburg auf die Ausreise nach Palästina vor. Da dies damals nicht gelang, wählte sie als Zwischenaufenthalt Holland. Dort heiratete sie. Ihr Mann kam jedoch in einem Lager in Holland ums Leben. Sie selbst tauchte unter und überlebte. Nach Kriegsende begab sie sich illegal über Frankreich nach Palästina. 1951 war sie wieder verheiratet, hatte zwei Kinder und lebte als Nira Schnurmann in einem Kibbuz bei Haifa. 

 
 

Familie Willstädt betrieb ein „Geschäft für eleganten Damenputz“ auf der Hochstraße 22, später Kortumstraße 65, begründet vom Großvater Julius Willstädt.

Elsa Wald: Das Grab der Eltern, Berta geb. Blumenthal 08.04.1853 – 06.07.1920 und Julius Willstädt 13.01.1853 - 19.06.1931, findet man heute noch auf dem Friedhof in der Wasserstraße. Es lässt sich vorstellen, dass sie von Lüdenscheid in die aufstrebende Stadt Bochum kamen und hier ein sehr erfolgreiches Geschäft aufbauten. 

Nach ihrer Heirat führen Richard und Elsa Wald gemeinsam das von den Eltern der Frau gegründete „Spezialgeschäft für eleganten Damenputz“ in der Kortumstraße 65. „Bis 1933 handelt es sich um eines der umsatzstärksten Putz- und Modewarengeschäfte in guter bis sehr guter Geschäftslage in der Innenstadt Bochums“ (Aussage der Industrie- und Handelskammer Bochum am 27.6.1960 an das Wiedergutmachungsamt.) Die Kinder Hans-Günter Wald und Sophie Charlotte berichteten 1957: „Die Eltern beschäftigten in der Blütezeit 30 Angestellte und Arbeiter, einschließlich einer Direktrice, die 1930-32 circa 350 bis 500 RM verdiente. Unsere Eltern tätigten einmal im Jahr Einkäufe in Paris und zweimal in Berlin und Köln. Eine Hutfabrik war in Dresden. Die Eltern wohnten bis 1935/6 über dem Geschäft in der Kortumstraße 65. Unten im Haus war das Ladenlokal mit zwei großen Schaufenstern, darüber das Atelier, Büro und zwei Zimmer, Herrenzimmer und Empfangszimmer, darüber Küche, Bad und zwei Schlafzimmer. In der dritten Etage Schlafzimmer und Wohnzimmer und darüber die Bedienstetenräume etc...“. Mit der Machtergreifung 1933 verschlechtert sich die Lage zusehends. 1936 werden die Konten gesperrt. Noch einmal aus dem Bericht von Hans-Günter und Lotte Wald: „Die Eltern waren 1935 oder 1936 gezwungen, das Lokal aufzugeben, da unseres Wissens ca. 1.000 RM Miete monatlich gezahlt werden mussten. Sie mieteten ein billigeres Lokal in der gleichen Straße. Dieser Umzug war eine geschäftliche Katastrophe für sie, da in das alte Lokal ein Putzgeschäft namens ‚Haus der Hüte’ mit einem arischen Inhaber einzog. Eltern mussten sich auf billigere Ware umstellen, das Atelier wurde auf 8 Arbeiter verkleinert, einschließlich Lehrmädchen und Verkäuferinnen.“ Das verkleinerte Geschäft befand sich in der Kortumstraße 78. 1938 muss das Ehepaar Wald sein Geschäft aufgeben.

Leopold Buchheimer 04.04.1875 - 18.12.1920

Grabsteine ohne Namenstafeln

 
 

Wilhelm Kaminski 1868 - 1922

Familie Kaminski zählte zur Bochumer Oberschicht (Kaufleute und Akademiker). Mathilde Kaminski und ihr Sohn Walter führten eine renommierte Maßschneiderei in der Viktoriastraße. In der Nacht des 9. November 1938 plünderten und verwüsteten Nationalsozialisten das Geschäft und die Wohnung von Walter Kaminski, welche sich in der Goethestraße 14 befand. Walter floh noch in derselben Nacht aus Bochum und entging dadurch der Verhaftung und der Deportation ins Konzentrationslager Sachsenhausen. 1939 emigrierte er mit seiner Familie in die USA. Seine Mutter musste das Gebäude an die Stadt Bochum verkaufen. Ein ehemaliger Angestellter, Mitglied der NSDAP, übernahm daraufhin das Geschäft. Mathilde Kaminski musste ihre Wohnung in der Viktoriastraße räumen und zog vorübergehend zu den Schwiegereltern ihres Sohnes, später in das „Judenhaus“ in der Goethestraße 9. Obwohl inzwischen fast mittellos, gelang ihr im Januar 1941 mit Hilfe ihrer inzwischen in den USA lebenden Kinder noch die Ausreise.

 
 

Louis Blumenthal 1847 - 1921 / Julie Blumenthal geb. Wolff 1851 – 1922

Louis Blumenthal
17.02.1847 – 05.10.1921


Mutter: Johanna Blumenthal xxxx - xxxx, Vater:  Aron Samuel Blumenthal xxxx - xxxx

Ehefrau: Julie Wolff 1851 – 1922

 

Kinder:
Albert Blumenthal 1878 - 1963 und Samuel Saly Blumenthal 1886 - xxxx

Max und Hedwig Wahl

Familie Sass

Grabstein Fanny Cahn geb. Rathheimer und Jacob Cahn 1840 - 1923

Weitere "Cahn" findet man auch auf dem Jüd. Friedhof in Witten

Heymann Philipp 1860 - 1924 / Rosalie Philipp geb. Leser 1859 - 1936

Walter Archenhold 1909 - 1924 und Julius Archenhold 1874 - 1932

Ernst Felsenthal 1859 - 1925

Max Felsenthal 1852 - 1913, Julie Felsenthal 1857 - 1927 und Julius Felsenthal 1880 - 19xx

Familie Alex Felsenthal / Walter Felsenthal 1882 - 1924

Walther Felsenthal 1895 - 1920

Ruhestätte Franz Kuhlmann, Therese Herz, Josef Herz u.a.

 
 

Julius Herz 1886 - 1919 und der Gefreite Hermann Herz 1885 - 1918

 
 

Hugo Herz 1883 - 1935 und Lina Herz geb. Löwenthal 1884 - 1939

 
 
 

Jacob Goldstaub 1862 - 1927

Emmy Fröhlich geb. Reiss 1878 - 1927

 
 

Martha Berlin, geb. Salomon 1889 - 1927

August Watermann 1854 - 1922 / Mino Watermann 1852 - 1937

 
 

Ruhestätte Familie Fromm

 
 

Grabstein Philipp und Babette Gross geb. Schloss

Grabstein Berta und Julius Würzburger 1850 - 1926

 
 

Sanitätsrat Dr. Abr. Würzburger 1805 - 1880

Sanitatsrat Dr. med. Abraham Würzburger
Zwischen 1830 und 1839 heiratete er Fanny Gumpf in Wetzlar. Seine Dissertation wurde in Latein geschrieben. Sie war über Heiserkeit (Quadam de Raucedine) Er schrieb seine Doktorarbeit an der Freien Universität Berlin 1829. In seinem Lebenslauf listet er seine Studien auf: Zoologie, Physik, menschliche Anatomie, Sinnesorgane, Zähne, Botanik, Toxikologie, Pharmakologie, Chemie, Physiologie, medizinische Botanik, menschliche Präparation, Pathologie, allgemeine Therapie, medizinische Geschichte, Pathologie, spezielle Therapie des Geistes, syphilitische Krankheiten, medizinische Materialien, allgemeine Chirurgie, spezielle Chirurgie, Augenkrankheiten, Knochenbrüche, Verrenkungen, Geburtshilfe, chirurgische Operationen, Neurologie, Herzkrankheiten, klinische Chirurgie, Augenheilkunde, klinische Medizin. Im Jahr 1861 wohnte er im Haus 549 in Bochum, seine Sterbeurkunde ist vom 8. Dezember 1880 in Bochum. Seine letzte Adresse war Altenstraße 8.

 
 
 
 

Benjamin Würzburger 1809 - 1870

 

Stadtrath / Bürgermeister Philipp Würzburger / Betty Würzburger

 
 

Wilhelm Würzburger, geboren 1812 und gestorben 1877, war seinerzeit einer von etwa 200 Juden, die damals in Bochum lebten und jemand, der die Geschicke Bochums ehrenamtlich mitgestaltet hat. Würzburger war von Beruf Gerber, wurde aber 1847 als Stellvertreter in die Stadtverordneten-Versammlung gewählt. Er war viele Jahre lang Vorsitzender der Synagogengemeinde und seit 1870 sogar ehrenamtlicher Beigeordneter und dadurch der zweite Mann im damaligen Magistrat – nach dem Bürgermeister. Das Prekäre: Würzburger war außerdem Mitglied im Direktorium der Gasanstalt sowie der Wasserwerke. Als es damals dann um den Bau des Stadtparks ging, hieß es, dass Bochum entweder Geld für Gas und Wasser auf der einen Seite, oder für den Stadtpark auf der anderen Seite hätte. Bochum war eben arm. Zudem gab es Bürger, die an ihrer öffentlichen Kuhweide festhalten wollten, die sich dort befand, wo der Stadtpark entstehen sollte. Philipp Würzburger hat sich aber nicht beirren lassen und sich als Vorsitzender der Parkkommission für den Stadtpark eingesetzt. Er wollte einen Ausflugsort für die ärmere Arbeiterklasse schaffen, was ihm letztlich auch geglückt ist. Wobei er aber im Jahr der Eröffnung gestorben ist.

Grabstein Salomon

Lina Benjamin geb. Neugarten 1871 - 1930 und Julius Benjamin 1850 - 1937

Levi Valk 1846 - 1929 und Amalie Valk geb. Stein 1853 - 1936

Moritz Ostermann 1863 - 1929 und Regine Ostermann geb. Wolfstein 1862 - 1937

Moritz Ostermann war Lehrer an der jüd. Schule in Bochum.

 
 
 

Familie Siesel

 

Johanna Herz geb. Seligmann 1846 - 1922

 
 

Adolf Cletsoway (Cledsowij) 1865 - 1912

 
 
 
 
 
 
 

Nettchen Cletsoway geb. Leeser 1853 - 1903

 

Elfriede Capell 1897 - 1919, verlobt mit Ludwig Cletsoway s.o.

 
 

Fanny Goldschmidt geb. Herzberg 1855 - 1922 / Gottfried Goldschmidt 1847 - 1923

 
 
 
 

Sophie Anschel geb. Sachs 1790 - 1861

Richard Anschel 1866 - 1900

Rudolf Anschel
*29.5.1894 in Bochum - 12.2.1942 in Buchenwald

  • Vater: Richard Anschel *01.09.1866 - 26.5.1900
  • Mutter: Hedwig Felsenthal *22.07.1867 in Bochum;
  • 2. Ehe der Mutter am 21.06.1906 mit
    Stiefvater Theodor Sondheimer *02.12.1877 - 1941 nach Minsk
  • Großvater: Philipp Anschel *15.04.1824 -23.06.1889
  • Großmutter: Friederike Leffmann *24.08.1840 - 02.11.1882
  • „Stief“-Großmutter Auguste Sonntag *11.03.1844 - 20.08.1898
  • Urgroßeltern:  Jakob Anschel oo Sophie Sachs *1790 -11.04.1861 (s.o.)
  • Tante Hildegard Anschel *22.10.1882 oo Philipp Weinberg *28.02.1881 bd. 1941 nach Minsk
  • Paula Anschel *20.02.1885 in Bochum; (aus III. Ehe des Philipp Anschel mit Auguste Sonntag); 28.05.1943 in Sobibor; oo Michel Frijda

Bertha Herz geb. Weilheim 1837?? - 1866

 

Jacob Rosental 1834 - 1911

Hier ruht der Rentner
Jacob Rosenthal

29.10.1834 - 20.01.1911

 
 
 

Heinz Elias

 

Bereich 2

Grabstätte für Tote eines Bochumer Außenlagers des KZ Buchenwald (Feld WE)

Die Anlage (letzte Reihe auf dem Bild) besteht aus einer Reihe mit 13 stehenden Grabzeichen, die in einer Rasenfläche liegen. Dahinter befindet sich eine Buchenhecke. Die rechteckigen Grabzeichen sind oben mit einem Halbrund versehen, in dem neben einem Davidstern zwei hebräische Zeichen eingraviert sind. Die Grabzeichen tragen die Namen und Lebensdaten der Verstorbenen in lateinischer Schrift, darunter befindet sich eine abgekürzte Schlussformel. In der Reihe befindet sich ein Stein, der gestalterisch abweicht. Hier liegt auch ein sowjetischer Zwangsarbeiter. Zustand Die Grabzeichen sind mit Flechten bewachsen und stehen nicht flucht- und lotgerecht, sie sind deutlich abgesackt.

Moritz Seidemann 15.08.1884 - 16.05.1921

 
 

Name nicht mehr zu entziffern

 
 

Adolf Levy 1866 - 1921

Emilie Cahn 1863 - 1920

Marta Scherr 1906 - 1920

Johanne Levisohn 1848 - 1920 / Hermann Levisohn 1842 - 1914

 
 

Johanna Sachs geb. David 1841 - 1919

Lina Löbenburg geb. Stern 1844 - 1919

 
 

Moritz Jacoby 1845 - 1919

Ella Neuberg - Lilienthal 1882 - 1923 u.a.

Ella Lilienthal 03.02.1882 - 08.09.1923

 

Ehemann: Alfred Neuberg
17. August 1881 – 21. Mai 1943
Sobibór, Włodawa County, Lublin Voivodeship, Polen

 

Kinder:

  • Walter Hermann Siegfried Neuberg
    19 November 1911 – 26. März 1994
    Brielle, Brielle, South Holland, Niederlande
  • Karl Rudolf Neuberg
    31. März 1913 – 31. März 1944 Auschwitz
  • Ernst Neuberg
    geschätzt zwischen 1887 und 1943 – 1956
    San Francisco, San Francisco County, California, USA
 

Friedericke Pollack geb. Heumann 1871 - 1928

 

Friederike Pollak geb. Heumann
*20.3.1871 in Röthgen; 8.6.1923 in Bochum;

 

Ehemann: Salomon Pollack

*13.7.1873 in Köln - 19.11.1933 in Bochum

 

Kinder:

  • Erich Pollack *28.8.1896 in Köln;  12.7.1944 in Auschwitz
  • Irma Miriam Pollack *21.9.1897 in Köln; 1945 in Chinow; oo Albert 
  • Hedwig Pollack *15.7.1899 in Köln; 17.4.1989 USA;
    oo Siegfried Fred Stamm (*29.9.1899 in Büren);
    Sohn Claus Stamm (*17.11.1928 in Witten)
  • Helene Pollack *6.10.1906 in Bochum; 10.3.1988 in Amsterdam;
    oo Cornelis Pot; Sohn Gerard
 

Amalie Blumenthal geb. Mayer

 

Ernst Blumenthal *18.6.1901 in Bochum; +12.12.1883 in Bad Homburg

 

Vater: Albert Abraham  Blumenthal *27.8.1865; + 18.4.1943 Theresienstadt

Mutter: Amalie Mayer *11.10.1864 in Grefrath; +19.4.1919 in Bochum

 

Stiefmutter: Antonie Barczynski *4.3.1880 in Bromberg; 

 

Geschwister:

Lilly Blumenthal *2.4.1897 in Düsseldorf; oo Walter Moses;

Cousin: Erich Gottschalk

Heirat: Elfriede Johanna Hilstedt *21.9.1897 in Bremen; +23.3.1979 in Bad Schwalbach

Kinder zwei 10 und 18 Jahre

Hermann Blumenthal *2.1.1927 in Bremen

Gisela Blumenthal *30.6.1934 in Leipzig; oo Nyman

 

Käte Lyon 1903 -1919

 

Helene Herrmann geb. Berger 1875 - 1919

Otto Herrmann

* 12.06.1907 in Bochum; +01.10.1944 Tod in Auschwitz

 

Vater: Emanuel Herrmann *1.2.1868; Kantor der jüd. Gemeinde; +14.1.1925

Mutter: Helene Berger *17.07.1875; + 14.02.1919 in Bochum

 

Großvater: Isaak Herrmann *03.06.1823; +31.01.1909 in Bochum

Stiefmutter: Emma Herrmann geb Lehmann;
später oo Simon Meyer *13.04.1888 in Rinteln

 

Geschwister:

  • Irma Herrmann *10.10.1902 in Bochum; oo Stern; Essen;
    1942 nach Izbica
  • Stiefschwester Helene Herrmann *30.01.1924 in Bochum

Riekchen Cohen 1833 - 1926

 
 

Marie Nemrow geb. Freimann 1857 - 1922

H. Heymann 1849 - 1918

Hermann Heimann Heymann *16.11.1849 in Guesen

+25.7.1918 in Gelsenkirchen Rotthausen

 

 

Adele Cahen 1856 - 1923

Helene Samson 1861 - 1934

Hermann Rath 1884 - 1932

Hermann Rath
*15.9.1884; +29.11.1932 Bochum

 

Ehefrau:

Rath Fanny  (Vater: Leib Jehuda, Mutter: Lea)

*27.12.1887 in Kolomea; + nach Jan 1942 in Riga

 

Sohn Arthur Uri Rath
*27.12.1915 in Pforzheim; + 3.8.1995 in Haifa, Israel

 

 

Dora Spiegel geb. Dannenbaum 1864 - 1936

Julius Spiegel

*31.3.1872 in Lübbecke; 30.4.1942 nach Zamosc

 

Vater: unbekannt

Mutter: Dora Dannenbaum *13.7.1864; 12.12.1936 in Bochum

 

Geschwister:

  • Rika Spiegel *4.3.1868 in Lübbecke;
  • Adele Spiegel *31.12.1870 in Lübbecke; 17.10.1942 in Theresienstadt; oo Bluhm

 

 

Marta Herz 1877 - 1933

 

David Kun 1890 - 1944

Bel(l)a Deutsch 1913 - 1944

David Kun

*18.2.1898 in Kischau, Kiskunfelegyhaza; +7.12.1944 in Bochum

Buchenwald – Häftlingsnummer 84182

Staatsangehörigkeit Ungar

Vater: Gyula Jehada Chaim Kun

Mutter: Ester Weber

Geschwister:

  • Isidor Kun

Beruf Kaufmann, Arbeiter

Bela Deutsch

*6.7.1913 in Des; +7.12.1944 in Bochum

Buchenwald – Häftlingsnummer 59646

Staatsangehörigkeit Ungar

Vater: Samuel Deutsch *1881; Schlosser;

Mutter Lenka Orgel: *1888

Geschwister:

  • Serena Deutsch *1905; oo Isaak Seelig
  • Sara Deutsch *1906 in Des; +1945 in Auschwitz
  • Margert Manyi Deutsch *1908; + ca 1945 in Auschwitz
  • Rosa Deutsch *20.3.1909 in Des; oo Jakob Max Orgel; +16.11.1998 in Dade, Florida
  • Alexander Deutsch *26.12.1911 in Des; oo Sidonia; +16.10.1993 in Miami
  • Belane Deutsch *30.9.1920 in Des; +1943 in Auschwitz

Beruf Maschinenschlosser

 

 

 

Bereiche 3 und 4: Neue Gräber von Juden aus den GUS-Staaten

 
 
 
 
 
 

Normalerweise sind die Gräber so angeordnet, dass die Toten in Richtung Jerusalem, d.h. Osten bzw. Südosten liegen.

 
 
 
 
 
 

Ursprünglich waren die Grabsteine meist aus Sandstein. Im 19. und 20 Jahrhundert kamen dann Grabsteine aus härteren Materialien, wie Marmor, Granit und Zementguss auf. Häufig wurden diese mit eingelassenen Inschriftplatten aus weißem Marmor verziert. Der jüdische Friedhof soll auch das Prinzip der Vergänglichkeit widerspiegeln. Aus diesem Grunde gibt es keinen Blumenschmuck oder auf Hochglanz polierte Grabsteine. Diese sollen durchaus die Zeichen der Zeit aufzeigen. Häufig sieht man auf jüdischen Friedhöfen, kleine Steine auf den Gräber, die Besucher dort abgelegt haben. Dies geht auf eine alte Tradition der Nomaden zurück, die durch die in der Wüste durch die Ablage von Steinen die Toten vor Tieren schützen wollten.

 
 
 
 

Bereich 5 - die ältesten Grabsteine

DIE HEBRÄISCHE INSCHRIFT

Bis ins 19. Jahrhundert hinein sind jüdische Grabsteine nur auf Hebräisch beschriftet. Eine hebräische Grabinschrift setzt sich aus mehreren Elementen zusammen: Den Namen, den Daten, gerahmt von einer Einleitungsformel und einem Schlusssegen, und oft erweitert durch eine Eulogie (Lob, Lobrede).

 

Auf fast allen Grabsteinen findet man untenstehende hebräische Worte. Diese werden allerdings nur durch ihre Anfangs-Buchstaben symbolisiert.

  • Poh nikbár – Hier ruht – P.N.
  • Poh nitmán – Hier ist bestattet– P.N
  • Ferner stehen die fünf Buchstaben T.N.Z.W.H. für den Satz „Te’hi Nischmató zrurá Bi’zrór Ha’Chajim“ –
    Möge seine Seele gebündelt sein im Bunde des (ewigen) Lebens -

Julie Leeser geb. Sommer 1822 - 1902

 

Meyer?

 

Pauline Süssmann geb. Stern 1800

 

Alexander Laubheim 1887 - 1905

Erna Laubheim

*17.08.1897 in Bochum; +18.08.1942 erschossen in Riga-Bikernieki

Vater:
Hirsch Zwi Laubheim *21.09.1841 - +23.07.1900

Lehrer und Prediger in Bochum  

1.Ehe Anna Strauss *09.11.1849 +22.05.1891

Halbgeschwister:

  • Olga Laubheim *01.06.1876 in Bochum; +27.09.1940 „Euthanasie“ in Brandenburg/Havel
  • Helene Laubheim*21.08.1878 in Bochum; Essen; oo Blumenfeld; 1939 Rio de Janeiro; +26.08.1940
  • Alexander Laubheim *04.09.1887 in Bochum; +05.07.1905 in Bochum

2. Ehe des Vaters

Mutter Henriette Laubheim geb. Levinsky *19.01.1862 - 07.12.1897 in Bochum

 
 

Witwe des H. Steinberg
Friederike Steinberg geb. Hindfeld 1807 - 1880

Zilla Rosa Rosenberg geb. Steinberg

*10.5.1879 in Bochum; + 25.11.1941 in Kauen, Fort IX

 

Verwandte aus Bochum auf dem jüdischen Friedhof

  • Witwe des H. Steinberg:
    Friederike Steinberg geb. Hindfeld *15.12.1807; +8.9.1880
  • Esther Steinberg *20.8.1813 in Kirchrarbach oo Steinberg, Vater Alexander Steinberg; oo Freudenberg +19.6.1900
  • Sigmund Steinberg *21.1.1845; +4.1.1901
  • Bernhard Steinberg *27.2.1862; Kaufmann; +18.9.1917
  • Sally Steinberg *2.1.1875; +16.1.1899
 

Salomon de Leeuw 1866 - 1907

 
 

Samuel Wolfstein

Adolf

Salomon Wolff 1816 - 1879

Friederike Schwarz geb. Reiche 1829 - 1912

Paula Baruch geb. von Geldern 1864 - 1917

 

◄ Paula Baruch geb. von Geldern

Die am 27.9.1864 geborene Paula van Geldern heiratete 1885 Hermann Baruch. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor: - Erna Baruch, die den Ingenieur Oskar König heiratete und mit diesem die Tochter Anneliese hatte. Erna verstarb schon in den dreißiger Jahren. - Else Baruch, die bis in die dreißiger Jahre in Amsterdam lebte, hatte mit ihrem Mann (Gottschalk) zwei Töchter, Hilde und Lieselotte. - Meta Baruch, ihr Grab befindet sich auch hier auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße in Bochum. Schon am 13.5.1917 verstarb Paula Baruch im Alter von 52 Jahren. Ihr Grabstein weist folgende Inschrift unter einer eingravierten Blüte auf: Frau Paula Baruch geb. von Geldern geb. 27. Septbr. 1864, gest. 13. Mai 1917.

 

Grabstein Meta Baruch: Hier ruht in Frieden unsere unvergessliche Tochter Schwester u. Schwägerin Meta Baruch geb. 10. März 1894 gest. 24. April 1912 Ruhe sanft! Schlussformel: Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens. 

 

Helene Baruch geb. Dammann

Helene Dammann wurde am 10.11.1891 in Salzdetfurth geboren. Sie entstammte einer angesehenen Kaufmannsfamilie. Erfolgreich absolvierte sie die Töchterschule und wurde dann als dritte Hausdame im Haushalt des Textilkaufmanns Baruch eingestellt. Wenig später (1921) heiratete Helene Dammann den dreißig Jahre älteren Hermann Baruch.

 

Hermann Baruch war ein erfolgreicher Kaufmann

  • 1885 Gründung eines Kaufhauses für Modewaren an der Oberen Marktstraße 29
  • 1905 Vergrößerung der Ladenfläche durch Anmieten der Geschäftsräume an der Kortumstraße Ecke Bongardstraße - Inhaber des Betriebes bis 1925, dann Verkauf an die Firma Wächter & Co
 
 

Sina Rosenthal geb. Simon 1833 - 1897

 
 

Josef Rosenthal *12.07.1830 - 30.01.1860  oo Sina Simon (1833-1897) 

(Anmerkung: Ein Biederweib ist nach dem frühneuhochdeutschen Wörterbuch eine ehrenhafte Frau.)

 

 

Beispiel:
Halt an mit arbeit, schick dich drein  
Und sey häußlich, hertzlieber mann,  
So wil ich auch dergleichen than, 
Wie einem biderweib zusteht.

 

Amalie Dannenbaum geb. Katz 1827 - 1916

Bernhard Steinberg 1862 - 1917

Adolf ...

Familie Bernhard Meyer: Else Meyer 1898 - 1922

Otto Herz 1852 - 1901

Simon Halle 1849 - 1910

Simon Wolfstein 1829 - 1902

 

Else Wolfstein: *28.10.1919 in Bochum; ✡ 30.09.1942 in Auschwitz

Vater: Julius Wolfstein *19.07.1877 in Bochum; ✡05.02.1943 in Auschwitz

Mutter: Sophie Rollmann *23.01.1881 in Rohrbach; ✡05.02.1943 in Auschwitz

Großvater: Simon Wolfstein *15.03.1829; ✡23.06.1902 in Bochum

Großmutter: Rosalie Goldschmidt *01.11.1847; ✡16.11.1923 in Bochum

Geschwister:

  • Irma Wolfstein *19.10.1912 in Bochum; oo Arthur Scheyer
  • Anna Wolfstein *18.02.1911 in Bochum; oo Jacob Boesnach
    (*15.05.1903 in Amsterdam); bd 16.07.1943 in Sobibor

? gestorben am 11. Dezember

Helene Jacoby geb. Herz xxxx - 1911

Clara Oppenheim 1876 - 1895

Emilie Stern geb. Kleefeld 1812 - 1884

Susanna Blum geb. Schweig 1834 - 1912

Sigmund Buschhoff 1849 - 1886 (Sigmund ohne "e")

Siegmund (Siegmund mit "e") Buschhoff 1852 - 1922, Nettchen geb. Buschhoff 1847 - 1915

Hedwig Buschhoff wurde am 080.9.1879 in Bochum geboren.

 

Vater: Siegmund Buschhoff *24.2.1852 - 19.7.1922; Reisender, Vertreter; Inhaber der Firma Buschhoff und Strauss, Restegeschäft

Mutter: Nettchen Buschhoff *1847 - 1915

 

Geschwister:

  • Else Buschhoff *20.7.1878 in Bochum; Wuppertal; oo Bacharach ; 1943 in USA;  +1.12.1957 Los Angeles
  • Karl Buschhoff *1882 in Bochum
  • Alfred Buschhoff *18.5.1884 in Bochum; 5.3.1920 Emigration Niagara Falls; Toronto; 1924 Los Angeles; Einbürgerung 1938; + November 1942 in Los Angeles
  • Julius Buschhoff *4.6.1889; oo Hilda; +7.4.1950 Los Angeles
  • Leo Buschhoff *4.6.1889; +1890

Meyer ? xx.10.1807 - 20.01.1892

 
 
 

Meier Isaac - 1852

Isaac Meyer 18xx - 18xx
Elise Meyer geb. Markus 18xx - 1908

Gustav Adler 1854 - 1900

 
 

Abraham Aaron Herz 1820 - 1854

Simon Meyer 1810 - 1871

 

Sara Thalmann geb. Salomon 1840 - 1902

Sally Thalmann * 2.1.1872 in Bochum; + September 1942 in Riga

Vater: Leopold Thalmann *8.9.1844 + 1.9.1928 in Bochum

Mutter: Sara Salomon *6.9.1840; +28.9.1902 in Bochum (s.oben)

Geschwister:

  • Amalie Thalmann 13.3.1873 + 21.7.1897 in Bochum
  • Arthur Thalmann *28.9.1878 Bochum; oo Frederika Neuhaus; *19.7.1883 Münster; bd.+ in Lodz
  • Julie Thalmann * 30.8.1880; oo 22.8.1905; oo Neuhaus +29.1.1936 in Bochum
  • Caroline Thalmann *23.5.1882; +14.10.1905 in Bochum
 
 
 
 

Franziska Freudenberg geb. Rosenmeyer 1857 - 1917

Emma Ermeler geb. Isaak

Dr. jur. Hugo Freudenberg Beruf Rechtsanwalt, Notar; Dr. jur.
*10.2.1884 in Bochum; Tod in Riga

 

Vater Hermann Freudenberg *19.1.1848 in Hörste, Lippstadt; 7.9.1927

Mutter Franziska Rosenmeyer *29.4.1857 in Deisel, Kassel; 23.3.1917

 

Geschwister: Hedwig Gitl Rachel *13.1.1880 in Bochum; 22.9.1899

Erna Freudenberg *7.6.1890 in Bochum; 6.11.1931 in in Gadderbaum „Bethel“; oo Paul Windmüller (1882-1937)

Ehefrau: Heirat 25.11.1919 in Kassel Marta Dora Oppenheim *25.1.1892 in Kassel; 1942 Riga

Kinder: Sohn Gerd Freudenberg *22.3.1921 

 

Markus Meyer 1828 - 1895

Florentine Sulzmann geb. Levi 1845 - 1900

Rosalie Böhm geb. Loevy 1846 - 1913

Sara Heilbronn 1842 - 1919

Amalie Lion geb. Meyer 1822 - 1896

 

Moritz Lyon 1862 - 1910

Bei einem Rundgang auf dem jüdischen Friedhof an der Wasserstraße gibt es zahlreiche Grabsteine der Familie Heilbronn zu entdecken:

Der Name Heilbronn ist in Bochum seit 1846 bekannt
 

Sara Heilbronn geb. Buchheimer

Steinbeschriftung:

 

Hier ruht in Gott unsere innigstgeliebte Mutter Schwieger und Grossmutter

Frau Sara Heilbronn geb. Buchheimer

geb. 23. Okt 1842 gest. 27. Apr. 1919

Ruhe sanft!

Hebräische Schlussformel: Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.

Steinbeschriftung (Mitte):
Hier ruht unser lieber Bruder
Hugo Heilbronn
geb. 23.11.1867 gest. 21.4.1928

 

Elias Heilbronn war Pferdehändler.

Steininschrift:

Hier ruht mein heissgeliebter theurer Gatte unser lieber guter Vater

Elias Heilbronn
geb. 3. Juni 1824  gest. 17. November 1896
Er ruhe sanft!

Hebräische Schlussformel: Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

Auch die Rückseiten der Grabsteine erinnern in sehr persönlicher Weise:

An Sara:

Man weiss es in allen Toren dass du ein wackres Weib gewesen. (Ruth 3.11)

An Elias:

Ob uns auch beugt der Trennung herber Schmerz

Für Dich schlägt stets der Deinen liebend Herz

Grabstein-Details
- Amphoren - Schalen - Krüge - Urnen ...

Die Levitenkanne weist auf levitische Abkunft. Die Leviten waren im Tempel unter anderem für die kultische Reinheit zuständig und wuschen den Priestern vor dem Opferkult die Hände. Dafür steht auf den Grabsteinen das Symbol der Kanne. Diese findet sich in den verschiedensten Formen, als bauchige Waschkrüge, meist mit Untersatz, oder hohe schlanke Gießgefäße, oft von zeitgenössischen Gieß- und Waschgefäßen beeinflusst. Manchmal eingraviert, meist jedoch plastisch hervortretend, schmücken sie Giebel oder Sockel eines Grabsteins.

 

Grabstein-Details
- Fackeln

Grabstein-Details
- Davidstern

Der Davidstern diente, bevor er zum allgemein-jüdischen Symbol wurde, auch zur Verbildlichung des Namens „David“, erstmals belegt auf dem Grabstein des berühmten jüdischen Historikers, Astronomen und Geographen David Gans (1541-1613) auf dem alten jüdischen Friedhof in Prag.

Grabstein-Details
- Ehrenkranz / Girlande

Grabstein-Details
- Rosen / Blumen / Blüten

Grabstein-Details
- Segnende Hände

Das Symbol der segnenden Hände deutet darauf hin, dass hier das Mitglied einer alten Priesterfamilie, die ihre Herkunft von Aaron ableitet, beerdigt wurde. Die vor der Stirn zusammengelegten Hände mit gespreizten Fingern, zeigen die typische Geste, die der Priester (Kohanim) beim Segensspruch macht. Familiennamen wie Cohen, Katz und Kahn verweisen ebenfalls auf eine Herkunft aus einer alten Priesterfamilie.

Die zwei ältesten jüdischen Grabsteine in Bochum

Grabstein-Details
- Das aufgeschlagene Buch

Ein Buch, oft aufgeschlagen, steht für große Gelehrsamkeit und religiöse Bildung und findet sich meist auf Grabsteinen von Vorbetern und Rabbinern. Als Gebetsbuch kann es auch für besondere Frömmigkeit stehen. Manche Grabmale sind auch teilweise oder ganz in Form eines aufgeschlagenen Buches gestaltet.

Symbole auf den Grabsteinen

Die Darstellung von Personen auf Grabsteinen entspricht nicht der jüdischen Glaubensauffassung. Allerdings verraten uns Sinnbilder sehr viel über den Namen, Beruf oder Funktionen und Ehrenämter. Symbole aus der Pflanzen- und Tierwelt verraten uns ebenfalls einiges über die Toten.

 

Die segnenden Hände

  • Wie zuvor bereits erwähnt, deuten die segnenden Hände daraufhin, dass hier das Mitglied einer alten Priesterfamilie, die ihre Herkunft von Aaron ableitet, beerdigt wurde. Die vor der Stirn zusammengelegten Hände mit gespreizten Fingern, zeigen die typische Geste, die der Priester (Kohanim) beim Segensspruch macht. Familiennamen wie Cohen, Katz und Kahn verweisen ebenfalls auf eine Herkunft aus einer alten Priesterfamilie.

Die Levitenkanne

  • Das Symbol einer Kanne, die auch häufig mit einer Wasserschale kombiniert ist, weist darauf hin, dass der Angehörige der altpriesterlichen Familie Levi entstammt. Die Leviten waren Beschützer und Diener des Tempels. Familiennamen, die auf diese Herkunft verweisen sind auch Levi, Lewin, Löwe, Löwenthal u.ä.

Der Schmetterling

  • Der Schmetterling gilt als Sinnbild der Psyche, gemeint ist damit die "unsterbliche Seele" in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen, die sich nach dem Tode vom Körper getrennt hat. Sie ist damit sowohl ein Symbol des flüchtigen Lebens als auch der Unvergänglichkeit. Das Symbol erscheint häufig auf Frauengräbern.

Rosen, Blumen

  • Rosen und Blumen stellen ein schmückendes Element dar. Es kommt die Rose häufig bei Frauen mit dem Namen Röschen vor. Oft schmückt sie auch das Grab eines früh verstorbenen Mädchens.

Geknickte Blume

  • Die geknickte Blume oder der Baumstumpf sind Symbole dafür, dass der Tote aus der Blüte seines Lebens gerissen wurde.

Mohnkapseln

  • Mohnkapseln sind ein Zeichen für den (ewigen) Schlaf.

Der Davidstern

  • Der Davidstern ist häufig auf Grabsteinen anzutreffen Das Hexagramm ist ein altes Zeichen, das sich immer mehr zum Sinnbild des Judentums entwickelte. Er stellt das Hauptsymbol auf der Flagge Israels dar.

Palmzweige

  • Palmzweige symbolisieren die Wiedergeburt und die Unsterblichkeit.

Ehrenkranz, Girlanden

  • Der Ehrenkranz erinnert, wie viele universale Symbole (Sanduhr, Genien, nach unten gerichteten Fackeln), an Vergänglichkeit und Tod.

Die Tafeln des Bundes

  • Die Tafeln des Bundes stellen die Gesetzestafeln dar, auf denen Moses die „Zehn Gebote“ eingehauen hat.

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