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Undeloh - Lüneburger Heide

Die Kulturlandschaft des Naturparks Lüneburger Heide ist über Jahrhunderte durch den Einfluss des Menschen entstanden und bietet heute einen Lebensraum für viele seltene Pflanzen- und Tierarten. Der Naturpark wurde als erster in Deutschland gegründet und zählt heute zu den Größten und Bekanntesten seiner Art. Er hat eine Ausdehnung von über 107.000 Hektar und umfasst die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Diese liegen im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide um den Wilseder Berg, dem Herzen des Naturparks. Aber auch Moore, alte Wälder, Heidebäche, Flüsse und vitale Dörfer mit alten Hofanlagen und reetgedeckten Häusern sind schützenswerte und erlebenswerte Bestandteile dieser einmaligen Kulturlandschaft.

 
 

Neben der einmaligen Landschaft und der Kultur prägen insbesondere die Menschen die Heide. Die Mentalität und die Charaktereigenschaften der Heidjer machen die Region authentisch und unterscheiden sie von anderen Regionen. Der Menschlag gehört zu einer regionalen Identität ebenso dazu, wie die Landschaft, die Baukultur, die Geschichte, die Sprache oder die Esskultur.

 

Es ist schon etwas Besonderes, wenn die Heide im August und September blüht und sich die Landschaft violett verfärbt. Kein Wunder, dass dann die meisten Besucher in diese Region kommen. Doch der Naturpark Lüneburger Heide bietet zu jeder Jahreszeit viele weitere Naturerlebnisse, die man auf eigene Faust oder auch mit ortskundigen Natur- und Landschaftsführern erkunden kann.

 
 

Die Lüneburger Heide bietet mit ihren größten zusammenhängenden Heideflächen eine Naturlandschaft, die einmalig in Mitteleuropa ist. Die Heideflächen sind heutzutage aus der Region nicht mehr wegzudenken und geben ihr ihren typischen Charakter. Die Heidepflanze, die in der Lüneburger Heide vorrangig anzutreffen ist und ihre Landschaft prägt, ist die Besenheide – „Calluna vulgaris“. Sie wird häufig auch als Heidekraut bezeichnet. Die Besenheide ist die einzige Art der Pflanzengattung Calluna und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericacecae) und zur Ordnung der Heidekrautartigen (Ericales). Auch die Glocken-Heide (Erica tetralix) ist ein Heidekrautgewächs und in der Lüneburger Heide zu finden. Sie blüht meist schon kurze Zeit vor der Besenheide. Wie wurden die Voraussetzungen für den Siegeszug dieses berühmten Krautes geschaffen? Ein Blick in die Jungsteinzeit: Erste Heidebauern siedeln sich an, roden Wald und betreiben Ackerbau. Doch mangels Dünger werden ausgelaugte Flächen der Natur überlassen. Die Zeit für das genügsame Heidekraut ist gekommen. Es erobert die ausgelaugten Ackerflächen. Im Mittelalter entdecken die Heidebauern dank der Schafzucht mit der Heidschnucke eine neue Wirtschaftsweise. Das anspruchslose Tier ist wichtiger Wolllieferant und Düngerproduzent für den Ackerbau. Die Streu für den Stall ringt der Bauer dem Erdboden ab. Mit sogenannten Plaggenhieben entreißt der Heidebauer dem Boden das Heidekraut samt Humusschicht. Diese schwere Tätigkeit, das Plaggen, hat schließlich das Wort „Plackerei“ hervorgebracht, das bis heute ein beliebtes Synonym für körperlich harte Arbeit ist.

 
 
 
 
 
 

Bereits seit dem Mittelalter gibt es in der Lüneburger Heide Imker mit ihren Bienen. Die Ernte der regionalen Spezialität, dem Heidehonig, ist dabei sehr aufwendig und nur auf die 6-8 Wochen der Heideblüte beschränkt. Dann muss der Imker einen Standplatz für seine Bienenvölker in den Heideflächen haben, damit die Bienen den sortenreinen Heidehonig sammeln können. Dieser schmeckt vollkommen anders als andere Honige. Die Schwierigkeit für die Imker besteht einmal darin, die Völker den ganzen Sommer über zu ernähren und zum anderen in der aufwendigen Verarbeitung des Heidehonigs. Dieser ist nämlich eine zähe Masse und nicht so leicht zu schleudern, wie normaler Honig. So haben die Bienen viel Arbeit während der Heideblüte. Übrigens arbeiten Bienen und Heidschnucken unbewusst zusammen: Die Heidschnucken ziehen über die Heideflächen und zertrampeln dabei die Spinnennester, die sonst den Bienen zur Gefahr würden. Ab Ende September kann man die neue Ernte des Heidehonigs bei den Imkern in der Lüneburger Heide kaufen.

 
 
 
 
 
 

Heideflächen: Millionen Besucher kommen in die Lüneburger Heide wegen der einzigartigen Landschaft. Die Heideflächen sind die meistbesuchten Natur-Sehenswürdigkeiten der Heide. Entgegen weit verbreiteter Meinung besteht die Lüneburger Heide aber nicht aus einer einzigen Heidefläche, sondern es sind verschiedene Flächen unterschiedlicher Größe über die ganze Region verteilt. Die Schwerpunkte finden sich im Naturpark Lüneburger Heide im Norden und im Naturpark Südheide im Süden.  

Neben der Heidschnucke macht sich auch die Biene unentbehrlich. Die weiten, baumlosen Heideflächen eignen sich hervorragend für die Imkerei. Honig, Bienenwachs und Heidschnuckenwolle sind nun wichtige Erzeugnisse der Heidebauern. Doch Anfang des 19. Jahrhunderts verdrängen Merinowolle, Petroleum und Rohrzucker die Heideprodukte. Aus der Not verkaufen Heidebauern ihr Land und die Flächen werden aufgeforstet. An dieser Stelle hätte die Geschichte der historischen Heidelandschaft leicht ein Ende finden können. Denn die Einführung von Mineraldünger ermöglicht es den Bauern, Heidekartoffeln und Getreide auf unfruchtbarem Heideboden anzubauen. Die Folge: Immer mehr Heideflächen verschwinden in vielen Teilen Europas von der Landkarte. Aber nicht in der Lüneburger Heide. Denn hier sorgt der Verein Naturschutzpark e.V. (VNP) für ihren Erhalt.

 
 
 
 
 
 

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