Ev. Krankenhaus Witten / Diakonissenkrankenhaus

Das Krankenhaus wurde 1863 mit zunächst 20 Betten eröffnet. Durch Erweiterungen hatte es 1875 bereits 100 Betten. 1890 wurde das „Evangelische Diakonissenhaus für die Grafschaft Mark und das Siegerland zu Witten an der Ruhr“ eröffnet, um dem Mangel an Pflegekräften zu begegnen. Das Krankenhaus selbst war fortan ebenfalls unter der Bezeichnung  Diakonissenhaus in der Bevölkerung bekannt. Durch zunehmenden Platzmangel wurde ein Neubau notwendig. 1976 wurde schließlich ein Neubau an jetziger Stelle eröffnet. Der Name Diakonissenhaus ist in der Wittener Bevölkerung auch heute noch üblich.

 

Fachabteilungen

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  • Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin
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  • Klinik für Strahlentherapie
  • Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Husemannturnhalle, Ev. Krankenhaus, Mannesmanngelände
 
 

Andenken an die Anstaltskirche

Der Grundstein für den Bau der Anstaltskirche (oben rechts im Bild) wurde am 16. März 1899 gelegt. Die Anstaltskirche wurde am 19. Oktober 1900 durch den Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. Gustav Nebe (* 1835 † 1919) eingeweiht. Die Kirche hatte 416 Sitzplätze, war 19 Meter lang und 12 Meter breit, aus welchem nach der Straßenseite hin das Rechteck des Chorraumes vorspringt. Beim ersten schweren Luftangriff auf Witten, am 12. Dezember 1944 brannte die Anstaltskirche total aus. Die Einweihung der wiederaufgebauten Anstaltskirche war am 18. Dezember 1949. Am 17. Februar 1952 bekam die Mutterhauskirche eine neue Orgel.
Durch den Neubau des Diakonissen-Krankenhauses war für die Anstaltskirche kein Platz mehr vorhanden. Der letzte Gottesdienst in der Anstaltskirche war am 13. Juni 1976. Ab Juli 1976 wurden die Anstaltskirche und das alte Krankenhaus abgetragen. An die Anstaltskirche erinnern die vorhandenen Glocken, die vor dem neuen Krankenhaus liegen und das Giebelkreuz der Mutterhauskirche das vor dem Krankenhaus steht.

 
Giebelkreuz der Mutterhauskirche
 

Erinnerungsstück vor dem EVK Giebelkreuz blieb beim Luftangriff 1945 unversehrt

 

Das Stuckkreuz vor dem Evangelischen Krankenhaus Witten entstand im Jahr 1900 für die Mutterhauskirche, die zu den sogenannten ›Vollendungsbauten‹ des zehn Jahre zuvor gegründeten ›Diakonissenhauses für die Grafschaft Mark und Siegerland‹ an der Pferdebachstraße gehörte.

 

Als Abschluss der markanten langen Front dieser Bauten hatte die Kirche oben einen Kirchraum und darunter einen Saal. Das Giebelkreuz stand auf einem kurzen Vorbau, der sich über dem Eingangsportal befand. Es fiel nicht sofort ins Auge im Gegensatz zu dem gusseisernen Kreuz oben auf dem Kirchturm. Bei dem großen Luftangriff der Alliierten am 19. März 1945 auf Witten wurde die Mutterhauskirche fast vollständig zerstört. Das Giebelkreuz blieb jedoch wie der Eingangsbereich unter dem Turm wie durch ein Wunder unversehrt. Als im Sommer 1976 die Mutterhauskirche und das gesamte alte Krankenhaus abgerissen wurden, trug man das Giebelkreuz komplett ab und postierte es auf einer kleinen Wiese in der Kurve der Pferdebachstraße. Hier im früheren ›Frauengarten‹ stand es etwas abseits und – von hohen Kastanien umgeben – unbeachtet hinter einer Parkplatzreihe. Das änderte sich 1990, als das Kreuz auf eine lichte Rasenfläche näher an das neue Krankenhaus geholt wurde. Wiederum 18 Jahre später rückte es noch näher an die Klinik heran, als ein neuer Wendekreis für Pkw vor dem Eingang gebaut wurde. Nachts wird das inzwischen aufgehellte Denkmal übrigens von unten sanft angestrahlt.

 

Es handelt sich bei dem Kreuz um ein sogenanntes ›Jubelkreuz‹, das den Sieg Jesu‘ über den Tod symbolisieren soll. An den drei Enden wachsen Efeublätter aus den Balken. Die immergrüne Pflanze soll bedeuten, dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Ein weiteres florales Symbol ist die Blütendolde, die genau in der Mitte der beiden Balken blüht. Auch sie weist auf das Leben nach dem Tod hin, das Jesus Christus den Menschen zusagt.

Glocken der Anstaltskirche: „Glaube, Liebe und Hoffnung“.
Ein bekanntes Produkt der Gussstahlfabrik Mayer & Kühne in Bochum, später Bochumer Verein, waren Glocken aus Gussstahl. Diese drei Glocken vor dem Diakonissen-Krankenhaus wurden 1947 gegossen.

Diakonissen-Figuren aus Beton begrüßen Patienten

Seit dem 19. März 2004 begrüßen drei Diakonissenfiguren, gestaltet von der bekannten Wittener Künstlerin Christel Lechner, die Besucher des Krankenhauses. Sie stehen seitdem auf der Wiese vor dem Ev. Krankenhaus.

 
 

Auch wenn sie etwas zu dick geraten sind, sollen sie mit ihren gütigen und resoluten Gesichtern an unsere Tradition erinnern. Als „Brücke zum Krankenhaus“ will die Bildhauerin und Keramikerin ihre Figuren verstanden wissen: Die rundlichen Körper sollen die Schwestern als gefühlsbetonte und lebensbejahende Menschen darstellen. Damit hatte Christel Lechner an einem weiteren markanten Standort in der Ruhrstadt ihre beliebten und bundesweit bekannten Figuren platziert.

 

Ob die Diakonissen-Figuren überhaupt einen Namen haben bleibt unklar. Bis heute ist keiner von ihnen bekannt, außer einfach nur „Schwester“ für alle drei. Vielleicht heißen sie aber auch genauso wie die drei Glocken hinter ihnen auf dem Glockenhügel, nämlich „Glaube, Liebe und Hoffnung“.

 

Bau eines dreistöckigen Parkhauses (2018)

Wo einst die Besucher und Patienten ihre Autos abstellten, wird nun gebaggert: Am Ev. Krankenhausentsteht zurzeit ein dreistöckiges Parkhaus.

Die Pferdebachstraße ist im April 2018 eine einzige Baustelle: Die Deutsche Bahn werkelt am gesperrten Bahnübergang. Noch stehen die Absperrbaken an der Kreuzung zur Liegnitzer Straße. Abgeholzte Bäume geben einen Vorgeschmack auf die große Straßenbaumaßnahme, die im September 2018 starten soll. Bis dahin soll ein anderes Projekt abgeschlossen sein: Das Ev. Krankenhaus baut zurzeit ein dreistöckiges Parkhaus. Die Parksituation ist bis dahin besonders schlimm. Denn die bisherigen 200 Besucherparkplätze vor dem Hauptgebäude haben die Bagger bereits abgerissen. Wer jemandem im Krankenhaus besucht, kann sein Auto nun auf einem der 160 einstigen Mitarbeiter-Parkplätzen abstellen. Für die Angestellten und Besucher wird sich dann die Situation im September entschärften. Dann soll das dreistöckige Parkhaus fertiggestellt sein. 174 Stellplätze stehen auf den drei Etagen der Parkpalette zur Verfügung.

 
 
 
 
 

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