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Kriegerehrenmal Witten-Heven

Das in der Weimarer Republik entstandenen Denkmal erinnert an die in einem Krieg gefallenen Soldaten, sollte Angehörige trösten und dem Tod eines Verwandten einen Sinn verleihen solle. Darüber hinaus sollte es aber auch „die Überlebenden auf das Vorbild der Opfer verpflichten und sowohl den damaligen Staat als auch seine Ideale repräsentieren. Bemerkenswert erscheint, dass das Denkmal in Heven während der Weimarer Republik und nicht in der Kaiser- oder Nazizeit errichtet wurde. Die Entscheidung dafür wurde demnach von einem demokratisch gewählten Gemeinderat gefällt: Dies wiederum lässt tiefgehende Rückschlüsse auf den nationalistischen Zeitgeist jener Tage zu.

Am 8. April 1921 - kurz bevor Heven nach Witten eingemeindet wurde - fasste die Gemeinde Heven den Beschluss, ein Kriegerehrenmal für die im 1. Weltkrieg gefallenen Hevener Bürger zu errichten. Bis zur Verwirklichung dauerte es 11 Jahre. Der Antrag zum Bau des Denkmals am 30. Juli 1932 wurde durch die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft für die Errichtung eines Ehrenmals Heven e.V. gestellt. Gleichzeitig beantragte der Stadtbaurat a.D. Dipl.-Ing. Hans Strobel (Dortmund), dessen Entwurf die mehrheitliche Zustimmung der Hevener Einwohner fand, die Eröffnung des Planverfahrens. Bereits fünf Tage später erfolgte die Erteilung des Bauscheines durch die Stadt Witten. Das im Stil des Expressionismus erbaute Kriegerehrenmal wurde auf der Kuppe des Steinhügels errichtet und prägt bis heute das Hevener Landschaftsbild. Am 30. Oktober 1932 fand die Einweihungsfeier des Ehrenmals unter großer Anteilnahme der Hevener Bevölkerung statt.

Das Denkmal besteht aus vier ca. 10 Meter hohen Stelen aus Bruchstein, die jeweils oben durch zwei dünne Eisenanker miteinander verbunden sind und in der Mitte noch einen Eisenstab tragen, an dessen oberem Ende in ca. 14 Metern Höhe ein Eisernes Kreuz befestigt ist. Mittig vor den vier Stelen befindet sich eine Bruchstein-Retabel mit der Hauptschrifttafel, die folgende Inschrift trägt: „TREUE UM TREUE. Den Unvergessenen im Weltkriege gefallenen Söhnen der Heimat! Die Bürger von Heven“. Links und rechts davon finden sich die Jahreszahlen 1914 und 1918 mitsamt den Namentafeln der 213 gefallenen und vermissten Hevener. Das Ehrenmal wird umsäumt von einer halbkreisförmigen Bruchstein-Einfassungsmauer mit Eisernen Kreuzen an den Kopfstücken. Vor dem Retabel finden sich mehrere Stufen und ein mittiges Podest. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden aus vergleichbarem Anlass zwei Tafeln mit der Inschrift „Unseren Gefallenen“ und „Unseren Vermissten“ (1939-1945) mit 264 Namen angebracht. Ob diese Zahl alle Gefallenen oder Vermissten aus Heven wiedergibt, bleibt dahingestellt. Die Naturbruchsteine zum Bau des Ehrenmals stammten aus dem Steinbruch Peust im Muttental und die Bauarbeiten führte eine Wittener Handwerkerfamilie aus. Der Bildhauer Oehler jr. fertigte die Inschriften dazu. Zur Erstellung des Hevener Ehrenmals wurden insgesamt 3.000 Mark benötigt.

 
 

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