Vom Friedhof zum Park: Kortum-Park

Der Kortumpark ist ein aufgelassener Friedhof südlich der Innenstadt von Bochum. Als „aufgelassene Friedhöfe“ werden die Friedhofsanlagen bezeichnet, auf denen keine Bestattungen mehr durchgeführt werden. Sie bilden als Parkanlagen wichtige Bausteine im Grünsystem der Stadt.

Lageplan der Bochumer Friedhofsanlagen
Bahntrasse Essen-Dortmund 2020
Bahntrasse Essen-Dortmund 2019

---dreieck WELCOME: Eine Anzeigentafel an der Brücke auf der Wittener Straße in Bochum zählt Autos, Radfahrer und Passanten. Sie ist Teil des Projekts „KunstLichtTore“, bei dem seit 2003, dem Startjahr des Projektes, 316 Unterführungen künstlerisch beleuchtet und gestaltet werden sollen. Die Idee für „KunstLichtTore“ ist so einfach wie nachvollziehbar: Die Innenstadt ist nur durch das Unterqueren einer Brücke erreichbar. Bahngleise rahmen die Innenstadt in Form eines Dreiecks in Hochlage ein. Zudem liegen viele kulturelle Einrichtungen in unmittelbarer Nähe einer Unterführung. Besonders bei Dunkelheit wirkten diese so genannten Stadttore jedoch unwirklich und stünden im Gegensatz zu ihrer strukturellen Bedeutung. 2020 scheint Bochum (oder dem Projekt) der Strom ausgegangen zu sein, denn die Besucherzahl steht seit längerer Zeit schon bei 9842873, wie die Bilder aus 2019 und 2020 zeigen.

Der Kortum-Park
Die älteste Begräbnisstätte befand sich um die Propsteikirche St. Peter und Paul in der Altstadt und wurde bis 1819 genutzt. Da der Platz für die stetig wachsende Stadt nicht mehr ausreichte, wurde für alle Gemeinden ein neuer Begräbnisplatz außerhalb der Stadtwälle gesucht. An der Chaussee nach Witten wurde am 21. November 1819 der Neue Friedhof seiner Bestimmung übergeben. Nachdem 1872 die Aufnahmefähigkeit des Friedhofs erschöpft war, wurden nur noch die Erbgruften als Begräbnisstätten genutzt. Bereits 1876 wurde er als „alter Begräbnis-Platz“ am Lohberg bezeichnet. In den 1960er Jahren ging man dazu über, den bisher als Alten Friedhof bezeichneten Park, nach dem hier bestatteten Arzt und Aufklärer Carl Arnold Kortum zu benennen. Heute übernimmt der Kortumpark eine wichtige Nah- und Kurzzeit-Erholungsfunktion. Mit seinem alten Baumbestand und den kultur-geschichtlich wertvollen Gräbern zählt der Kortumpark zu den Bochumer Sehenswürdigkeiten. Die Stadt Bochum ist, da es sich um öffentliches Grün handelt, für die Pflege der Anlagen zuständig. Da jedoch einige Familien-Gruften bis in die Gegenwart gelegentlich belegt werden, ist in diesen Fällen die jeweilige Familie für die Grabpflege verantwortlich. 
Kortum-Gedenkstätte
Dr. Carl Arnold Kortum, geboren am 5. Juli 1745 in Mülheim/Ruhr, lebte und wirkte von 1770 bis zu seinem Tod am 15. August 1824 als Arzt und Alchemist, als Literat und Schöpfer der "Jobsiade" und als Historiker, der die erste wirklich bedeutende Bochumer Stadtgeschichte geschrieben hat, in Bochum.

Sein vielfältiges Schaffen, seine Forschungen und Sammlungen, kurz seine bemerkenswerten Hinterlassenschaften haben sich unter Kennern in unserer Stadt stets größter Wertschätzung erfreut. - Die wichtigste Einkaufs-Straße, ein bei Alt und Jung noch gut bekanntes Kaufhaus, ein Brunnen und Denkmäler, ein Friedhof-Park, ein Ärztehaus, eine Hauptschule, die Ehrenmedaille der Medizinischen Fakultät sowie der Innovationspreis der Biologischen Fakultät an der Ruhr-Universität Bochum und die stadt-historische Gesellschaft tragen seinen Namen; dies sind nur einige Punkte einer typisch Bochumer Liste, deren Ende noch lange nicht erreicht ist......

▲ Die Gedenkstätte ist von einer niedrigen Bruchsteinmauer eingefasst und durch einen innenliegenden, ringsum verlaufenden Plattenweg zugänglich. Neben dem Gedenkstein befinden sich drei Grabplatten. Zwischen der Mauer und dem Plattenweg sowie im inneren Bereich befinden sich mit Piniendekor abgedeckte Flächen. Raumprägend ist eine Linde. Das Denkmal ist als mehrteilige, quadratische Säule ausgearbeitet und steht auf einem Podest. Auf der Säule befinden sich verschiedene Motive, welche die Endlichkeit thematisieren, darüber eine Inschrift in Deutsch und Latein. Bekrönt wird die Säule durch eine dachähnlich gearbeitete Platte, auf der eine steinerne Urne steht, um die sich die Schlange der Ewigkeit windet. Die Anlage befindet sich in einem guten Zustand. Das Denkmal ist mit Flechten patiniert und zeigt einen leichten Grünbelag, die Schrift ist gut lesbar. Die Grabplatten sind mit Flechten und Moosen überzogen, die Wegeplatten sind vereinzelt gebrochen und durch Wurzeldruck gekippt.

 
 

---dreieck Kortums Grabstein, der von einer schlangen-umwundenen flammenden Urne gekrönt wird, ist insgesamt etwa 2,70 Meter hoch und zeigt an seinen vier Seiten - jeweils über unterschiedlichen Symbolen - in lateinischer und in deutscher Sprache vier Inschriften:

Vorderseite

Hoc sub monunento quiescit /
C. A. Kortum / Dr. medic. pro meritis / nominatus consiliarius aulicus /
Natus 5. Juli 1745, /
Mortuus 15. Aug. 1824. /

Hier ruht die irdische Hülle / des Dr. medic. und Hofrath / C. A. Kortum / geb. 5. Juli 1745, / gest. 5. Aug. 1824.


Symbole: unter einer Schleife gekreuzt eine Lyra für die Dichtkunst und ein Äskulapstab mit heiliger Schlange für die Heilkunst.

Rückseite

Deploratus ab uxore filia septem / nepotibus decemve /
pronepotibus. /

Des Wiedersehens freuen sich seine Gattin, / seine Tochter, seine sieben Enkel / und zehn Urenkel.

 

 

 

Symbole: zwei gekreuzte, gesenkte, noch aber brennende Fackeln auf herzförmigem Schleifenkranz für die Vergänglichkeit von Liebe und Leben.

Linke Seite

Per aspera ad astra /
Offenbarung Joh. 14 V. 13 /

Selig sind die Todten / die in dem Herrn sterben.


 

 

 

 

Symbol: eine Amphore, wohl für Fülle und Maß des Lebens

Rechte Seite

Non mihi mors gravis est /
posituro morte dolorem /
Sirach, 22 V. 11 /

Man soll nicht so sehr trauern.


 

 

 

 

Symbol: zwei gekreuzte Palmwedel als Zeichen maßvollen Trauerns.

▲ Symbole: unter einer Schleife gekreuzt eine Lyra für die Dichtkunst und ein Äskulapstab mit heiliger Schlange für die Heilkunst.

---dreieck Die flammende Urne mit Urobosos: Schon lange vor Wiedereinführung der Krematorien war die Urne ein weit verbreitetes sepulkrales Symbol, u.a. als Bekrönung von Grabsteinen, wie hier zu sehen ist. Verbreitet war ebenso das Motiv der an Urnen trauernden Engel und Frauen. Die Urne verkörpert dabei die Vorstellung von der Asche als der nach dem Prozess der Verwesung übrig bleibenden, gereinigten Materie.

Um das Urnengefäß windet sich eine Natter, die sich selbst in den Schwanz beißt. Wir hier und auf alten Friedhöfen kommt es nicht selten vor, dass wir eine merkwürdige Schlangendarstellung auf diesen Grabmalen finden. Eines dieser Bildhauerarbeiten ist der sogenannte Urobosos oder Ouroboros. Es ist dies eine Schlange, welche sich in den Schwanz beißt. Bereits bei den philosophisch interessierten Griechen kannte man den Οὐροβόρος, den "Schwanzverzehrenden", den Selbstverzehrer, was sinngemäß der Begriff  Ouroboros bedeutet. Die Natter bildet einen Ring und damit auch Zeichen für die scheinbar endlos laufende Zeit. Sie ist quasi die primitive Darstellung eines Teiles der Raum-Zeit-Dimension, also der Darstellung der Zeitdimension der Materiewelt. Die modernen kosmischen Weltbilder werden ebenso interpretiert. Es sind sphärische oder gesellschaftliche Zyklen, welche immer wiederkehren und in ihrem Anfang bereits das Ende in sich angelegt haben – sich also selbst verzehren.

---dreieck Kortums letzte Ruhestätte bezeichnet ein verhältnismäßig schlichtes, angeblich von ihm selbst entworfenes Grabmal aus Sandstein, das sich über einer etwa zehn mal acht Schritte messenden Gruft erhebt, in der auch noch mehrere Familienangehörige bestattet wurden: Es sind dies seine Tochter Helena Christina Henriette Döring, geborene Kortum (geb. am 1. Mai 1770 in Bochum, gest. am 5. Februar 1839 in Bochum), der Apotheken-Provisor und nachmalige Ehemann der Kortum-Enkelin Caroline Döring, Constantin Brinkmann der Ältere (geb. am 9. März 1796 in Polsum, gest. am 9. Juni 1841 in Bochum), der ab 1827 auch Besitzer der Alten Apotheke zu Bochum wurde, sowie Kortums Ur-Enkel, Constantin Brinkmann der Jüngere (geb. am 30. November 1821 in Bochum, gest. am 21. April 1851 in Bochum), der die Apotheke auch noch einige Jahre bis zu seinem frühen Tod leitete.

Die vier Gräber repräsentieren somit auch vier aufeinander folgende Generationen, und es stellt sich die Frage, wo zum Beispiel Kortums Ehefrau, Helena Margaretha, geborene Ehinger (geb. am 4. April 1744 in Bochum, gest. am 9. August 1825 in Bochum), oder die Ehefrau Constantin Brinkmanns des Älteren, Caroline Döring (geb. am 12. September 1797 in Bochum, gest. am 1. Mai 1881 wohl in Bochum) bestattet wurden, doch auf diese Fragen gibt es zur Zeit noch keine Antworten.

 
 

---dreieck Von der Wittener Straße kaum 25 Schritte entfernt, war die Kortum-Grabstätte bis vor einigen Jahren nicht direkt einzusehen, da sie als Grabanlage durch eine dichte und entsprechend hohe Bepflanzung nach Brauch und Regel der Bochumer Stadtgärtner vom pulsierenden Alltagsgetriebe - zumindest optisch - separiert wurde. Kortums biedermeierzeitliches Grabmal wurde im Zuge des Jubiläumsjahres 1995 samt der drei dazu gehörigen Grabplatten seiner Verwandten gründlich restauriert und unter Denkmalschutz gestellt, das Gebüsch wurde stark herunter geschnitten. Das Denkmal war nach dem Zweiten Weltkrieg - offenbar wegen starker Beschädigungen und infolge Steinzerfalls - durch eine fast getreue Nachbildung ersetzt worden, die aber Mitte der neunziger Jahre wieder restaurierungsbedürftig gewesen ist, und so traf es sich gut, dass die Kortum-Gedenkstätte zum Jubiläum 1995 völlig überarbeitet werden konnte.

Bei der Wiederaufstellung des erneuerten Gedenksteins für Kortum kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde dieser offensichtlich um 90 Grad gedreht, da bei Umgestaltung und Neuanlage der Gruft - sie wurde zusätzlich mit einer niedrigen Bruchsteinmauer umfriedet - die Grabstätte eine neue Zuwegung erhielt. Wünschenswert ist es, diesen Sachverhalt noch einmal gründlich aufzuarbeiten und festzustellen, weil nicht auszuschließen ist, dass die gesamte Kortum-Gruft nach 1924 um eine Reihe von Metern verlegt worden ist.

 
 
 
 

Auf dem ganzen Parkgelände verteilt finden sich Grabmale aus allen Zeiten nach 1819, von kleinen Platten bis hin zu monumentalen Grabstätten. Da das Gelände zum Lohberg aufsteigt, befinden sich die meisten noch genutzten Grüfte um den höchsten Punkt. 1991 wurden einige Grabsteine bzw. Skulpturen in die Denkmalliste der Stadt Bochum eingetragen.

 

Zu den bekannten Bochumer Persönlichkeiten, die auf diesem ehemaligen Friedhof begraben liegen, zählen:

  • Jacob Mayer (1813–1875), Unternehmer
  • Max Greve (1815–1873), 1842–1873 Bürgermeister der Stadt
  • Louis Baare (1821–1897), Unternehmer und Ehrenbürger der Stadt
  • Johann Joachim Schlegel (1821–1880), Braumeister, Gründer der Schlegel-Brauerei AG in Bochum
  • Heinrich Grimberg (1833–1907), Bergbauunternehmer
  • Fritz Baare (1855–1917), Unternehmer
  • Wilhelm Baare (1857–1938), Unternehmer
  • Franz Fromme (1875–1961), Heimatdichter
  • Johann Christian Leye (1830–1880), Chemiker und Unternehmer
  • Gebrüder Scharpenseel, Inhaber der Scharpenseel-Brauerei AG in Bochum
  • Carl (1845–1908) und Robert (1849–1904) Eickhoff, Unternehmer in Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei in Bochum
  • Wilhelm Seippel (1832–1906), Unternehmer, Inhaber der Firma Wilhelm Seippel, Grubensicherheitslampen und Maschinenfabrik in Bochum

Grab des Königlichen Sanitätsrats Heinrich Reinhard und seiner Familie im Bochumer Kortum-Park

---dreieck Heinrich Reinhard, Kgl. Sanitätsrat 1829 – 1897

      Hermine Reinhard, geb. Schnelle  1833 – 1909

 

Luise Reinhard, Pastor, geb. Ulmann 1788 – 18xx

Clara Reinhard 18xx – 18xx

Marie Reinhard 1859 – 1890

 

Cäsar Schnelle, Ingenieur 1827 – 1893

 
 

Ruhestätte der Familie Georg Vieting

Die Vorgänger der Vietings zu Goldhamme
 
 

---dreieck Georg Vieting

20.01.1804 - 07.03.1875 (im Alter von 71)

Elisabeth Vieting, geb. Westerworth

22.11.1818 - 02.11.1889 (im Alter von 70)

 

Kinder

Emma Schulte-Vieting, geb. Vieting

18.06.1853 - 13.01.1892 (im Alter von 38)

Hulda Schulte-Vieting, geb. Vieting

13.08.1858 - 04.03.1919 (im Alter von 60)

 

In Frankreichs Erde ruht:

Georg Schulte-Vieting, Leutn. d. R. Westf. Hus. Rgt. Nr. 11, 21.04.1886 – 06.09.1914

Heinrich Schulte-Vieting, 19.12.1857 – 07.09.1939

Elisabeth Schulte-Vieting 25.05.1882 – 14.07.1883 (1 Jahr)

Otto Schulte-Vieting 16.01.1885 – 11.01.1886 (1 Jahr)

 
 

Grab Dreyer im Kortumpark

---dreieck Friedrich Dreyer 1850 - 1912

Lina Dreyer, geb. Müser, 1853 - 1919
Agnes Murray, geb. Dreyer, 1894 - 1930

 

Non omnis moriar /  Ich werde nicht sterben. 

Horaz römischer Dichter * 18.12.65 v.Chr.  † 27.11.8 v.Chr.

 
 
 
 

Grabmal Hengstenberg

Eichenkranz mit Äskulap-Stab

Grabstein Hermann Bernhard Meyer

 
 

Hermann Bernhard Meyer

Königl. Preuß. Land u. Stadtgerichtsrath

Hinter Kortums Grabmal öffnet sich der Kortumpark mit einigen alten Grabstellen, die zeigen „hier war einmal ein Friedhof“. Richtig, der sogenannte „neue Friedhof“. 1819 eröffnet, als die Grabstätten innerhalb der Stadtmauern gut gefüllt waren.

 

Einmal den kleinen Hügel hinauf und man ist mittendrin im „Who’s Who“ der Stadt Bochum im 19. und 20. Jahrhundert. Der geheime Bergrat Hugo Schulz, die Familie Eickhoff, der erste Star-Architekt Heinrich Schmiedeknecht, die Namen der großen Kneipen Hasselkuss und Rietkötter und viele ganz alte Grabstätten von Bochumern, die zum Teil schon vor über 150 Jahren verstorben sind.

 

So mancher liegt im Schatten des Fiege-Turms, womit wir bei den Bochumer Brauereibesitzern sind. Hier befindet sich die letzte Ruhestätte von Johann Joachim Schlegel. Daneben liegt wortwörtlich die Ehefrau. Direkt gegenüber geht es aber feuchtfröhlich weiter, denn hier liegen Gründer und Nachkommen der Scharpenseel-Brauerei.

Ruhestätte von den Bercken und Christ, de Weys und B(G, H)uhsmann

Ruhestätte der Familie

von den Bercken und Christ

Ruhestätte der Witwe

Dr. med. de Weys

24.06.1784 – 20.01.1860

"Ich habe Lust abzuscheiden

und bei Christus zu sein"

Hier ruht der

wohlachtbare Gutsbesitzer

Diedrich Buhsmann

25.03.1775 – 16.09.1849

R.I.P

Gräberfeld am Hang

Grabsteinplatte Moritz Bölling (19)

---dreieck Moritz Bölling, 10.11.1766 - 19.05.1844 Bochum

Die Grabsteinplatte mit glatter Oberfläche hat eine Größe von 2 x 1 Meter und eine Stärke von 15 cm. Unterhalb eines erhaben gearbeiteten Wappens findet sich ein vertieft eingearbeitete Schriftzug in Antigua. „Moritz Bölling“, der Rest ist unleserlich.

 

Moritz Herman Adolf Bölling, Land- und Stadtrichter, Sohn von Johann Adolf Engelbert Bölling und Anna Sophie Maria Loebbecke, war verheiratet mit Anna Maria Hermina Grolmann, Hochzeit 29.10.1799.  Moritz Bölling starb am 19.05.1844 in Bochum. 

Grabmal Georg Diedrich Heinrich Gruthof

 
 

Hier ruhet

Georg Diedrich Heinrich Gruthof
1828 - 1847

Ruhestätte der Eheleute Surmann

 
 

Ruhestätte der
Eheleute Surmann

Grabmal Henriette Volkhart

---dreieck Hier ruhet die Hülle der frommen Mutter und liebenden Gattin Henriette Volkhart, geb. Echer, 1785 - 18??

Grabstätte von Pastor Friedrich August Volkhart und Luise Volkhart

 
 

Hier ruht die irdische Hülle unserer theuren Eltern
Pastor Fr. Ag. Volkhart,

geb. den xx.Aug. 1785, gest. den xx.April 1869
und Luise Volkhart ….

(Rest nicht mehr lesbar)

 

---dreieck 1842 erstellte Friedrich August Volkhart, Pfarrer und Rektor in Bochum als erster einen Stadtplan von Bochum anhand der Unterlagen der Kataster-Urvermessung. Der Plan zeigt Bochum kurz vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Das Kartenbild ist bereits von geraden Grundrissstrukturen der Gebäude, Wege und Straßen geprägt und ist damit in der inhaltlichen Aussage mit den heutigen Stadtplänen vergleichbar. Die schmuckvolle Titelgestaltung erinnert nahezu an Kartuschen auf Karten der Barockzeit. Auffallend sind die nicht mehr vorhandenen Stadttore sowie das bereits erstellte Bergamtsgebäude. Anlässlich der 650-Jahrfeier der Stadt Bochum wurde dieser Plan 1971 kartographisch überarbeitet und aufgelegt

Grabmal der Wilhelmine Heidrath Bock

Hier ruht die irdische Hülle der
Wilhelmine Bock, geb. Heidrath
geb. am 2. Sept. 1800, gest. am 8. Janr. 1848

 ---dreieck Nach unten gerichtete Fackel - Symbol des erlöschenden Lebens

 

Eine nach unten gerichtete Fackel mit erlöschender Flamme des Todesgottes Thanatos gilt als Symbol des erlöschenden Lebens. Häufig werden zwei gesenkte, gekreuzte Fackeln auf Grabsteinen dargestellt. Die nach unten gerichteten Fackeln sind ein sehr altes Trauersymbol, das sich auch schon bei römischen Grabdenkmälern findet, was im römischen Mithraskult (Mithraismus) seinen Ursprung hat. Cautes und Cautopates sind im Mithras-Kult zwei Fackeln tragende Gestalten, die als Begleiter für den Gott (oder Heros) Mithras in Erscheinung treten. Sie treten stets paarweise auf und sind fast identisch dargestellt, wobei jedoch Cautes die Fackel nach oben, Cautopates hingegen die Fackel nach unten hält. Cautopates mit der gesenkten Fackel stellte den Sonnenuntergang dar und symbolisiert in der Stiertötungsszene die Herbst-Tagundnachtgleiche.

Sandsteinplatte in Sargform: .....Branstein
Grabstein in Sarkophagdeckel-Form .... von Bormann
 
Grabstein von Lethe (Kindergrab)
 
Grabstein von Lethe (Kindergrab)

 ---dreieck Sandstein-Sarkophagdeckel, in einem erhabenen Ehrenkranz in vertiefter Kaligraphie: Hermine Lethe, 26.02.1828 – 10.08.1828

Grabstein von .... Velten, 1833
 
 

Grabplatte Sophie Bolling

Grabstein von Sophie Bolling, Datierung: ca. 1832
 

Sophie Bolling

geb. xx. Mai 1763, gest. xx Oct. 1852

(im Alter von 88–89)

"Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an.

Ja, der Geist spricht, dass sie ruhen von ihren Mühen;

denn ihre Werke folgen ihnen nach."

 
 
 
 

Grabstein Wilhelmine Honigmann, geb. Bohnstedt 1783 - 1859

Eduard Honigmann, *01.01.1809 in Wetter an der Ruhr, +19.02.1886 in Aachen, Sohn des Essener Bergwerkdirektors Johann Ehrenfried Honigmann (1775–1855) und der Helene Wilhelmine Bohnstedt (1783–1859), war ein deutscher Bergmeister und Bergwerksbesitzer. Er machte sich ebenso wie später sein Sohn Friedrich Honigmann um die Erforschung des Aachener Reviers und des Wurmreviers verdient, war Bergwerksbesitzer der Königsgrube in Würselen, der Grube Maria in Alsdorf-Hoengen sowie der Grube Nordstern in Merkstein.

Grabstein Paula Bruch

---dreieck Hier ruht in Gott

Paula Bruch
(sie wurde nur 11 Jahre alt)

geb. 17. Juni 1866, gest. am 25. Juni 1877

 

"Das Mägdlein ist nicht todt, sondern es schläft."
Matth 9:24

Grabstein von Mettegang + Kindergrab, Grabplatte

Hier ruhet

Helene Mettegang, geb. Schöpplenberg

…. Januar 1737  - 8. Mai 18…

Auguste Schulten   ....... - März 18.....

 
 

Die Grabplatte wird (ebenso wie der oben stehende Grabstein) in der Denkmalliste der Stadt Bochum vom 13.03.1991 auch unter der Berzeichung "A208, Mettagang" geführt. Hier handelt es sich offensichtlich aufgrund der Größe von 80 x 30 x 20 cm um ein Kindergrab.

Grabmahl Familie Otto Flügel

---dreieck Henriette Flügel, geb. Döring, 08.02.1796 - 26.08.1877, Verbindung: Johann Konrad Flügel, 08.12.1785 - 03.04.1850, Arzt

Karl Arnold Wilhelm Flügel,  12.09.1815 - 02.09.1893, Apotheker

Otto Flügel, 21.05.1829 – 12.10.1898, Apotheker, Weingroßhändler

u. weitere

 

Henriette Flügel – ein bürgerliches Frauenleben im 19. Jahrhundert

Die Bochumer Familie Kortum hat neben dem berühmten Carl Arnold Kortum auch viele bemerkenswerte Frauen hervorgebracht – bis heute bekannt sind leider nur wenige von ihnen: Da ist einmal Carl Arnolds Tochter Henriette Kortum (1770-1839), die eine ausgezeichnete Botanikerin, geschäftstüchtige Hausfrau und Autorin einer umfangreichen Sammlung von Backrezepten war. Henriette von Noel (1833-1903), deren Mutter ebenfalls eine Kortum war, eröffnete eine der ersten und besten Mädchenschulen in Bochum und führte sie 35 Jahre lang mit außerordentlichem Erfolg.

 

Der Generation zwischen diesen beiden Frauen gehört Henriette Flügel an. Sie war eine Tochter Henriette Kortums und damit Enkeltochter Carl Arnolds. 1796 geboren, zeigt sich bei ihr bald das große dichterische Talent, das schon ihren Großvater berühmt gemacht hat. Doch ihr Lebensweg verläuft anders: während ihre Mutter durch ihren liberalen Vater Carl Arnold die Möglichkeit hatte, sich zu bilden bevor sie mit 24 Jahren heiratete, sich sogar scheiden ließ ohne die Unterstützung ihres Vaters zu verlieren, wird ihre Tochter Henriette bereits mit 15 Jahren mit dem Bochumer Arzt Flügel verheiratet. Sie hört auf zu dichten und bringt in den folgenden Jahren sechzehn Kinder zur Welt, von denen neun früh sterben. Man kann nur erahnen, welche körperliche und psychische Belastung dies für die junge Frau bedeutet – dennoch waren derartige Erfahrungen damals für viele Frauen Normalität. Erst nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1850 beginnt sie wieder, Gedichte zu schreiben. Da ihr Talent nie Raum hatte sich zu entfalten, geschweige denn Förderung erhielt, beschränken sich ihre Arbeiten auf kleine Gelegenheitsdichtungen über alltägliche Ereignisse.

Bis heute sind zwei Tagebücher Henriette Flügels erhalten. Darin verarbeitet sie vor allem den Tod ihrer Tochter Hermine. 1877 stirbt Henriette Flügel in Essen. Sie ist auch dort beerdigt, ist aber auf einer Grabplatte auf der Gruft der Familie Flügel in Bochum verzeichnet.

Henriette Flügel hatte nicht das Glück, ein selbstbestimmtes Leben führen zu dürfen. Die Spuren, die sie hinterlassen hat sind entsprechend gering, aber genau deshalb müssen sie heute sichtbar gehalten werden – auch als Erinnerung an die vielen Frauen, deren Potenziale nie zur Entfaltung kommen durften und die deshalb heute vergessen sind.

Ruhestätte der Familie Rietkötter

 
 

---dreieck Das alte Brauhaus Rietkötter ist das älteste Wohnhaus Bochums

Vom historischen Stadtkern der kleinen »Ackerbürgerstadt« Bochum überdauerte allein das »Alte Brauhaus Rietkötter« sämtliche Kriegszerstörungen und städtebaulichen Maßnahmen weitgehend unverändert. Eine Altersbestimmung des Holzes im Dachstuhl hat ergeben, dass das Haus schon 1756 existierte. Möglicherweise ist die an der Fassade des Hauses angebrachte Jahreszahl 1777 das Gründungsjahr einer hier bis 1943 betriebenen Brauerei. Einiges spricht sogar dafür, dass das Haus bereits im 17. Jh. entstanden ist und damals der Familie Ostermann gehörte. Heinrich Johann Graf Ostermann (1687 – 1747) war unter Zar Peter dem Großen russischer Premierminister. Das Haus kam Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Schankwirts Bernhard Dahm, der dort eine Gaststätte mit dem Namen »Dahm bei der Pumpe« eröffnete. 1865 wurde das Haus an den Braumeister Moritz Heinrich Fiege verkauft. Seine Witwe Amalie heiratete 1870 den aus Haltern stammenden Braumeister Johann August Rietkötter. Er baute das Anwesen zur damals modernsten Kleinbrauerei der Stadt aus. Die humorvollen Wandgemälde in der Gaststube sind ein restauriertes Frühwerk des beachteten Malers Josef Pieper (1907 – 1977). Der gebürtige Bochumer wirkte später vornehmlich in Rom und Düsseldorf. In der Nachkriegszeit wäre das unzerstörte »Alte Brauhaus Rietkötter« beinahe städtischen Abrissplänen zum Opfer gefallen. Dr. med. August Rietkötter, der 1997 verstorbene Eigentümer, hatte dies jedoch durch langjährigen Einsatz verhindern können.

Grabstätte der Famile Knühl - Fiege

---dreieck Im Schatten der noch heute bestehenden Fiege-Brauerei findet man die Grabstätte der Familie Knühl - Fiege.

Bereits 1736 gibt es eine urkundliche Erwähnung von Moritz Fiege, der eine Fusel- und Branntweinbrennerei unterhielt. Wenn man Dietrich von Steinen glauben darf, muss der Betrieb gute Umsätze gemacht haben. Jedenfalls schrieb von Steinen 1741 über die Westfalen, „sie seien dumme Oxen (Ochsen), saufen wie die Beester (Biester)“.

Franz Moritz Wilhelm Bernhard Fiege wird ebenfalls Schenkwirt. Er heiratet am 29. November 1849 Maria Knühl, Tochter des Heinrich Knühl aus Steele. Doch die Ehe bleibt kinderlos. Die Hausbrauerei an der Beckstraße wird 1858 stillgelegt. Franz Moritz Wilhelm Bernhard Fiege stirbt am 7. Dezember 1882. Dennoch bleibt der Name Fiege in Bochum und dem Bochumer Bier verbunden. Am 11. November 1849 wird Johann Wilhelm, Sohn von Wilhelm Knühl, dem Bruder von Maria Knühl, geboren und 1854 von Franz Moritz Wilhelm Bernhard Fiege adoptiert. Damit entsteht der Name Knühl-Fiege.

Grabstätte der Familie Wilhelm Büsing

Grabstätte Siemon Müller

---dreieck

Hier ruht unser lieber Bruder und Schwager
der Fabrikbeamte
Siemon Müller
geb. 21. Febr. 1854, gest. 22, Febr. 1884
Ruhe sanft

 

Noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war im Arbeits- und Sozialrecht die Einteilung der Arbeitnehmer in Angestellte und Arbeiter unbekannt. Wer überwiegend geistige oder verwaltende Tätigkeiten ausführte, hieß „Fabrikbeamter“, „Betriebsbeamter“ oder „Handlungsgehilfe“. 

Grabstätte der Familie Dr. Hugo Schultz

Die mehrstellige Grabstätte ist mit einer breiten Bekantung aus Sandstein eingefasst, auf der ehemals eine zusätzliche Einfriedung stand. Mittig liegt eine hohe Grabplatte aus einem hellen Hartgestein, die pultförmig ausgearbeitet ist. Beiderseits davon befinden sich weitere Grabzeichen. Links drei niedrige, ovale Steine mit heller, eingelassener InschriftTafel. Rechts befindet sich eine Sandsteinsäule mit giebelartiger Bekrönung, ein stehendes Grabzeichen aus dunklem Hartgestein, ein liegendes Grabmal und ein stehendes Grabmal, das oben halbrund ausgeführt ist. Im Hintergrund der Grabstätte befinden sich Eiben und Rhododendren. Die Grabzeichen sind mit einem Grünbelag überzogen und die Grabfläche mit Moosen und vereinzelten Wildkräutern bedeckt.  Die Einfassung zeigt Brüche und Risse, sie steht nicht flucht- und lotgerecht.

 
 

 ---dreieck

Geheimer Bergrat

Dr. Hugo Schultz, 1838 - 1904

"Edel sei der Mensch Hilfreich und gut!"

Hilfreich und gut! Denn das allein

Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen.

 

Ehepartner

Mathilde Boelling Schultz, 1846 - 1907

 

Kinder

Mathilde Schultz, 1873 - 1874

Moritz Schultz, 1874 - 1939

Hugo Schultz, 1875 - 1883

Hermann Schultz,1877 - 1956

Felix Schultz, 1880 - 1880

---dreieck Wer war Hugo Schultz?

 

Hugo Schultz wurde am 6.11.1838 in Iserlohn geboren. Der Vater von Hugo Schultz engagierte sich als Justizrat in Bochum sehr stark für dem aufstrebenden Bergbau und gelangte als erster Ehrenbürger der Stadt zu hohem Ansehen. Hugo Schultz besuchte das Gymnasium in Paderborn und erhielt mit noch nicht einmal 17 Jahren das Zeugnis der Reife. Schon am 10. September 1855 war er zur "Bergparthie" angenommen und dem Bergamt Bochum zugewiesen worden. Von 1855 bis 1857 arbeitete er untertage in den Zechen "Frederika" und "Vereinigte Präsident", ferner in den Bergämtern Bochum, Essen und Siegen. Schultz studierte in Göttingen und Berlin Bergrecht und erwarb 1860 mit einer in lateinischer Sprache geschriebenen Dissertation den Doktortitel der philosophischen Fakultät. 1863 machte er die Bergreferendarprüfung. Im Revierdienst war Schultz in Dortmund und Oberschlesien tätig. Zugleich bildete er sich auf Reisen in Europa weiter. Als Revierbeamter zog Schultz nach Goslar. 1868 wurde er zum Direktor der Bochumer Bergschule berufen, die er 36 Jahre lang leitete. Er war somit Leiter der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und setzte sich während seines ganzen Lebens für Verbesserungen und Neuerungen im Bergbau ein. So gründete er 10 Bergvorschulen, u.a. in Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen und Bochum-Linden. Er richtete ein chemisches Laboratorium, eine Seilprüfstelle, eine Kohleversuchsstation und noch vieles mehr zum Wohle des Bergbaus ein. Zugleich versuchte er die Kohleförderung durch eine "Mehrförderabgabe zur Verhütung gemeinschaftlicher Übererzeugung" zu regeln. Diese zusätzlich eingenommenen Gelder wurden zum Bau einer Heilanstalt für Unfallverletzte und zum Bau des Dortmund-Ems-Kanals verwandt. Das Unfallkrankenhaus, das zunächst in Bochum-Wiemelhausen errichtet wurde, erhielt auf Vorschlag von Hugo Schultz den Namen " Bergmannsheil". An der Herner Straße/ Ecke Nordring, wo bis 1899 die Berggewerkschaftskasse und die Bergschule neben der Hauptpost untergebracht war, erinnert auch heute noch ein Bronze-Standbild an Hugo Schultz. Hugo Schultz war auch Politiker und Parlamentarier. Er war Vertreter des Bochumer Wahlkreises im Preußischen Abgeordnetenhaus von 1880-1882 und von 1887 bis zu seinem Tode 1904. Er war Mitglied der nationalliberalen Fraktion und trat im Abgeordnetenhaus als Kämpfer für den Bergbau auf. Im Parlament überzeugte Schultz durch seine Fachkenntnisse und seine glänzende Redeweise. 1880 wurde Schultz in die ständige Kommission für das technische Unterrichtswesen berufen. Er forderte in mehreren programmatischen Reden eine bessere Qualifizierung der Jugend, die unter dem Verfall der alten Gewerbeschulen zu leiden hatte. 1889 richtete Schultz an den Staat die Bitte, die Unterhaltspflicht der Baugewerkschaftsschulen zu übernehmen. Dabei forderte er eine Besserstellung der Lehrer an diesen Schulen und eine Ermäßigung des Schulgeldes. Schultz wies als Parlamentarier auf das Fehlen von Hochschulen in Westfalen hin und beantragte, die Akademie in Münster zu Volluniversität auszubauen. 1877 wurde Hugo Schultz zum Bergrat ernannt. In den folgenden Jahren (1884/85) fühlte er sich jedoch von der Ministerialbürokratie bei einer Beförderung zum Oberbergrat übergangen. Tief gekränkt beantragte Schultz im März 1885 seine Entlassung aus dem Staatsdienst. Eine Professur in Freiburg lehnte er aus Altersgründen ab. Seine Stellung im Ruhrgebiet und im Abgeordnetenhaus war so anerkannt, dass man ihm gleichsam als " eine Art Kompensation" den Titel eines Geheimen Bergrats verlieh. Hugo Schultz starb am 16. Juni 1904 in Wildbad, wo er sich zur Kur aufhielt.

Grabstätte der Familie Goerdt

Ruhrstätte der Familie Eickhoff

---dreieck Ruhestätte der Familie Eickhoff

Carl Eickhoff 1845-1908

Eleonore Eickhoff, geb. Wirtz 1851-1917

Robert Eickhoff 1849-1904

Carl Eickhoff 1881-1943

Elisabeth Eickhoff, geb. Cohlmann 1808-1888

Robert Eickhoff 1896- gefallen 1915

 

Gestufter Aufbau dreier verbundener Stelen. Dunkler geschliffener Stein.

 

Zu den Personen:

Johann Henrich Carl Eickhoff 1808 -1864
(nicht auf dem Grabstein erwähnt) gründete 1860 eine kleine Eisengießerei, die Räder von Grubenwagen produzierte. Er verstarb 1864. Elisabeth Eickhoff, geb. Cohlmann, 1808 - 1888. Frau des Firmengründers Johann Henrich Cart Eickhofi. Sie führte nach dessen Tod bis 1871 die Firma erfolgreich weiter. Danach Übernahme durch die beiden Söhne Carl und Robert Eickhoff. Seitdem firmiert das Unternehmen unter dem Namen Gebr. Eickhoff. Die Ruhestatte der Familie Eickhoff wurde offensichtlich erst nach dem Tod von Elisabeth Eickhoff errichtet, da der Firmengründer Johann Henrich Carl Eickhoff auf dem Grabstein nicht erwähnt wird. 

 

Die Gebr. Eickhoff Maschinenfabrik und Eisengießerei GmbH ist ein traditionsreiches mittelständisches Unternehmen in Bochum im Bereich des Maschinenbaus. Das Unternehmen wurde 1864 von Johann Henrich Carl Eickhoff (*2.Februar 1808, †11.September 1864) als Gießerei gegründet. Das Unternehmen betätigt sich seit diesem Zeitpunkt als Zulieferer für den Bergbau auf Steinkohle, Erz und Salz im Ruhrgebiet und weltweit in anderen Bergbaugebieten. Als zweites Standbein nutzt das Unternehmen den Bau von Getrieben für Windkraftanlagen.

1871 übernahmen die beiden Söhne des Firmengründers Carl (*5. April 1845, 29. April 1908) und Robert (*19.Juni 1849, †8.August 1904) die Geschäftsführung von ihrer Mutter Elisabeth, geb. Cohlmann,  (*28. November 1808, †11. Juli 1888), die seit dem Tode des Vaters das Unternehmen leitete. Seit diesem Zeitpunkt trägt das Unternehmen den noch heute gültigen Namen. Robert Eickhoff war für den technischen Bereich der Geschäftsführung zuständig, Carl Eickhoff für den kaufmännischen Anteil. Nach dem Tode von Carl Eickhoff übernahm sein Sohn Alfred sen. (*12.März 1884, †27.Januar 1949) das Unternehmen. Ab 1949 war Alfred jun. (*28.September 1910, †28.Mai 1981) für die Führung des Unternehmens verantwortlich.

Das Grab von Jacob Mayer

 
Ein paar Meter weiter neben Maximilian Greve ruht Jakob Mayer, Gründer der alten Bochumer Gussstahlfabrik, dem späteren Bochumer Verein.
 

---dreieck Jacob Mayer (* 1. Mai 1813 in Dunningen, Württemberg; † 30. Juli 1875 in Bochum) war ein deutscher Stahlfabrikant und Erfinder des modernen Stahlformgusses. Mayer, Sohn eines Landwirtes, wuchs in bäuerlicher Umgebung auf. Er hatte eine große technische Begabung, die er bei Arbeitsverhältnissen in Köln und England erweiterte. Bei seinem Onkel in Köln absolvierte er eine Uhrmacherlehre, bevor er als Arbeiter nach England ging. Sein Onkel hatte Versuche mit dem Tiegelguss von Stahl angestellt, in England trachtete Mayer danach, Kenntnisse über dieses Verfahren zu erlangen. Zurück in Deutschland führte er zunächst auf dem Hof des Vaters in Dunningen Versuche zum Stahltiegelguss aus, die vermutlich um 1836 im kleinen Maßstab erfolgreich waren. Im Jahr 1854 heiratete er die aus Bonn stammende Agnes Siebert (* 1812). Die Ehe blieb kinderlos. In den Jahren 1869 bis 1875 war Mayer Bochumer Ratsmitglied. Für die Erfindung der Stahlgussglocken erhielt er den Gregoriusorden. Mayers Witwe stiftete 1882 für die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Köln-Nippes vier Glocken aus Gussstahl. Mayer produzierte ab 1839 als deutschlandweit Erster in Köln-Nippes Gussstahl nach einem in England bekannten Verfahren, wozu er eine Partnerschaft mit dem Hüttenunternehmer Eberhard Hoesch einging. Streitigkeiten über Standortfragen und die Verwendung der qualitativ besseren Steinkohle aus dem Ruhrrevier führten aber bald darauf zur Trennung von Hoesch. Sodann gründete Mayer zusammen mit dem Kaufmann Eduard Kühne 1842 in Bochum die Gußstahlfabrik Mayer und Kühne, welche ab 1845 die Produktion aufnahm, und verfeinerte den Stahlformguss. Bereits 1853 konnten in der Fabrik Stahlgüsse bis zu 7000 Pfund ausgeführt werden. Abnehmer der Produkte der Gießerei waren zunächst Werkzeugfabriken im bergischen-märkischen Raum. Kapitalmangel führte 1854 zur Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Bochumer Verein, deren technischer Leiter Mayer wurde. Im Jahr 1852 schließlich präsentierte Mayers Werk auf der Düsseldorfer Gewerbeausstellung erstmals Glocken in Stahlguss. Das neue Gussverfahren konnte sich am Markt aber erst ab der Pariser Weltausstellung 1855, auf der dem Bochumer Verein für seine Stahlgussglocken eine Goldmedaille zuerkannt worden war, durchsetzen und fand insbesondere bei der Herstellung von Eisenbahnmaterial wie Lokomotiv- und Wagenrädern Anwendung.

 
 
 
 
 
 

Das Hochkreuz besteht aus Sandstein und steht auf einem dreistufigen Podest sowie einem Sockel mit achteckigem Grundriss. Die Kreuzenden entsprechen dem Kleeblattkreuz. Das Kreuz hat ohne Podest eine Höhe von etwa sieben Metern und wird durch ein Ständerwerk gestützt. Ringsherum ist eine kreisförmige Fläche angelegt, die mit Dickmännchen und Efeu bepflanzt ist. Hinter dem Hochkreuz steht ein Rhododendron. Die Stufen des Podestes sind bemoost. Der Sockel zeigt großflächige Abplatzungen. Das Kreuz zeigt im unteren Bereich Abplatzungen. Das gesamte Element ist mit Grünbelag überzogen. 

Grabmal Maximilian Greve im Kortumpark (Baudenkmal Nr. A 658)

 
An höchster Stelle gelegen ruht Maximilian Greve, 30 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Bochum.
 

---dreieck Max Greve (* 9. August 1815 in Castrop; † 12. Juli 1873 in Bochum; vollständiger Name: Adolf Theodor Karl Maximilian Greve) war ein deutscher Verwaltungsjurist. Von 1842 bis 1873 amtierte er als Bürgermeister der Stadt Bochum. Nach dem Abitur 1835 am Paulinum in Münster studierte Greve Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn von Oktober 1835 bis zum Abschluss im August 1838. Als die Kreisstadt Bochum 1842 die „Revidirte Städteordnung“ einführte, schrieb sie eine Bürgermeisterstelle aus. Greve wurde von der Sitzung der Stadtverordneten am 30. Dezember 1842 gewählt. Greve war zweimal verheiratet. 1846 heiratete Greve Henriette Theresia Catharina Baumann aus Dorsten. Im folgenden Jahr wurde eine Tochter geboren. Als die Tochter kaum ein Jahr alt geworden war, starb die Mutter 1848. Zum zweiten Mal heiratete er 1852 Julia Lucia von Stockhausen, Tochter des Rittergutbesitzers Franz Florens von Stockhausen (1780–1852) auf Gut Stockhausen bei Meschede. Aus der Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor. Einer der Söhne war Julius Greve, der als Ingenieur einer der Initiatoren des Vereins zur Kanalisierung der Ruhr war und die ersten Entwürfe für ein Wasserkeilhebewerk fertigte. Als Greve 1873 starb, hatte er in 30 Jahren Amtszeit den Wandel der Stadt vom Ackerbürgerstädtchen zum Industriestandort und die Erweiterung der Infrastruktur maßgeblich mitgeprägt. Das Register der Propsteikirche St. Peter und Paul verzeichnet Typhus als Todesursache. Am alten Friedhof an der Wittener Straße befindet sich heute noch sein Ehrengrabmal.

 
 

---dreieck Max Greve war verheiratet mit (Henrietta Theresia) Catharina BAUMANN, geb. am 15.09.1826 in Dorsten, verstorben am 19.04.1848 in Bochum. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor: Käthchen (Catharina) GREVE, geb. am 04.12.1847 in Bochum, verstorben am 16.08.1916 in Kassel.

 
 

---dreieck Beschreibung:

Obelisk auf Postament

Auf dem kubusförmigen, die Inschrift tragenden Postament mit zwei Ornamentbändern sitzt der Obelisk, der an den Seitenflächen das Relief eines Lorbeerkranzes zeigt.

 

Inschriften:

  • Vorderseite: „Hier ruht in Gott, tief betrauert/ von seinen Hinterbliebenen/ Herr/ Maximilian Greve/ geb. zu Castrop d. 8. August 1815/ Bürgermeister/ der Stadt Bochum/ vom Jahre 1843 bis zu seinem/ Tode am 12. Juli 1873“
  • Rückseite: „Ihrem Bürgermeister/ M. Greve/ Zum ehrenden Andenken/ Die Stadt Bochum“
  • Nordseite: „Catherina Greve/ geb. Baumann/ geb. 16. Sept. 1826/ gest. 19. April 1848“

 

Das Denkmal geht auf den Wunsch der Witwe von Maximilian Greve, seiner zweiten Frau, zurück. Sie meinte nach dem Begräbnis ihres Mannes, die Stadt könne ihm verdientermaßen ein Erinnerungsmal auf der Familiengrabstätte setzen.

Die Grabstätte befindet sich auf einer Wegeachse und ist als halbkreisförmige Fläche angelegt. Das Grabmal ist eine mehrteilige Säule aus Sandstein, die auf einem zweistufigen Podest steht. Der untere Teil ist mit Ornamenten verziert, auf vertieften Flächen befinden sich an drei Seiten Inschriften. Der obere Teil der Säule läuft konisch zu und trägt auf allen Seiten Lorbeerkränze. Auf der Grabfläche wachsen verschiedenen Kräuter und Moose.

 
 
 

---dreieck Max Greve war zweimal verheiratet. 1846 heiratete Greve Henriette Theresia Catharina Baumann aus Dorsten. Im folgenden Jahr wurde eine Tochter geboren. Als die Tochter kaum ein Jahr alt geworden war, starb die Mutter 1848. Zum zweiten Mal heiratete er 1852 Julia Lucia von Stockhausen, Tochter des Rittergutbesitzers Franz Florenz von Stockhausen (1780 - 1852) auf Gut Stockhausen bei Meschede. Aus der Ehe gingen vier Söhne und eine Tochter hervor. Einer der Söhne war Julius Greve, der als Ingenieur einer der Initiatoren des Vereins zur Kanalisierung der Ruhr war und die ersten Entwürfe für ein Wasserkeilhebewerk fertigte. Eine weitere Sohn war der prakt. Arzt Karl Greve. Julia (Juliana Rosalia Francisca Lucia) von Stockhausen lebte von 1819-1898. Ihre Eltern waren Franz Florenz Maria von Stockhausen und Antoinette von Stockhausen (geb. Temme).

Hier ruht in Gott unsere liebe Mutter Frau Bürgermeister Greve, geb. Julie von Stockhausen, geb. auf Haus Stockhausen am 31. Dezember 1819

Hier ruht in Gott: Dr. Karl Greve, pract. Arzt, geb. zu Bochum am 9. November 1852, gest. zu Köln am 29. Juni 1876. Karl Greve liegt hier neben seiner Mutter begraben.

Familiengrabstätte Johann Christian Leye (1830–1880), Chemiker und Unternehmer

---dreieck Grabstätte der Familie Johann Christian Leye. Säulenädikula in Mauer integriert, an der eine schlichte Grabplatte befestigt ist. DENKMALLISTE DER STADT BOCHUM: A 664.  Johann Christian Leye war Inhaber der Firma Joh. Chr. Leye & Co. technisch, chemische Fabrik, AsphaIt,- Teer- und Harzprodukte, Lacke und Firnisse in Bochum.

Ruhestätte der katholischen Priester der Stadt Bochum

Gruft der Familie Baare

Familiengruft Baare, „Trauernde“ von Bildhauer Albert Moritz Wolff

---dreieck Carl Ludwig Baare, genannt Louis Baare, (* 12. Juni 1821 in Minden; † 16. Mai 1897 in Bochum) war ein deutscher Kaufmann und Manager in der Montan-Industrie. Baare kam im Alter von 24 Jahren als kaufmännischer Angestellter zur Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft und stieg dort in der Verwaltung bald auf. Das Unternehmen gehörte zu den Gläubigern der Bochumer Gussstahlfabrik Mayer & Kühne, aus der später der Bochumer Verein hervorging. Von 1854 bis 1895 war er Direktor, dann Generaldirektor des Bochumer Vereins und baute ihn zu einem Unternehmen mit weltweiter Bedeutung aus. Sein Nachfolger in dieser Funktion wurde sein Sohn Fritz Baare. Von 1863 bis 1897 war Baare Stadtverordneter der Stadt Bochum. Ferner war er von 1872 bis 1897 Präsident der Handelskammer zu Bochum. Von 1884 bis 1895 war er für den Wahlbezirk Mark für die Kollektivstädte und dann für den Wahlkreis Bochum-Stadt und die Nationalliberale Partei Mitglied des Provinziallandtags der Provinz Westfalen. Baare war ab 1879 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und beriet Otto von Bismarck in einigen sozialpolitischen Fragen. 1880 und 1881 war er in der Frühphase der Erarbeitung eines Unfallversicherungsgesetzes Ideengeber für Bismarck. Vom preußischen Staat wurden Baares Verdienste mit den Ehrentiteln Kommerzienrat und Geheimer Kommerzienrat honoriert. 1884 wurde er in den Preußischen Staatsrat berufen. 1887 verlieh die Stadt Bochum Louis Baare die Ehrenbürgerwürde. Die Stadt würdigte seine Arbeit mit den Worten: „Die Fortschritte des großen Werkes, an dessen Spitze er steht, sind innig verknüpft mit dem Gedeihen der Stadt.“

Baare war zweimal verheiratet: Mit seiner ersten Frau Elisabeth Alwine († 1850), geborene Hönemann, hatte er zwei Söhne: Bernhard und Paul. Mit seiner zweiten Frau Helene Johanna (* 17. Oktober 1830; † 7. April 1885), geborene André, hatte er weitere fünf Söhne (Friedrich, Wilhelm, Adolf (* 28. Januar 1861 in Bochum; † 6. Januar 1906 in Mülheim an der Ruhr), Louis und Theodor) sowie drei Töchter, von denen allerdings nur Minna das Säuglingsalter überlebte. Drei seiner insgesamt sieben Söhne bekleideten später ebenfalls leitende Posten des Bochumer Vereins: Friedrich, Wilhelm und Bernhard.

---dreieck Hans-Erich von Boyneburgk,
Juni 1914 - 1944 (im Alter von 29–30) vermisst in Jassy/Rumänien*

 

Eltern

Hans von Boyneburgk, 1876–1944, KGL.PR.MAJOR

Helene Baare von Boyneburgk, 1889–1958

 

*Die Operation Jassy-Kischinew bezeichnet den sowjetischen Großangriff vom 20. August 1944 auf dem Gebiet des früheren Bessarabiens und heutigen Moldawiens zwischen den Städten Jassy und Kischinew. Sie war eine der großen sowjetischen Offensivoperationen des Jahres 1944 und bestand aus einer großräumigen Umfassungsaktion. Sowjetische Truppen eroberten auf diese Weise in wenigen Tagen große Teile Rumäniens und rieben die gegnerischen deutschen Armeen in einer Kesselschlacht auf. Bei der Schlacht wurde die deutsche 6. Armee größtenteils zerschlagen, nachdem sie südwestlich von Kischinew in einen Kessel geraten war. Teile der 8. Armee konnten sich über die Karpaten nach Ungarn zurückziehen. Für die deutsche Seite entsprach die Dimension der militärischen Katastrophe derjenigen der Niederlage von Stalingrad.

 
Eine der schönsten Grabstätten am Hügel ist die vom ehemaligen Generaldirektor des Bochumer Vereins Louis Baare und seiner Familie.
 

---dreieck Fritz Baare (* 9. Mai 1855 in Bochum; † 10. April 1917 in Bad Oeynhausen; vollständiger Name: Friedrich August Baare) war ein deutscher Unternehmens-Manager und Industrieller. Der Sohn des Bochumer Industriellen Louis Baare beendete seine Schulausbildung in Arnsberg 1873 mit der Reifeprüfung und studierte danach in Berlin und Karlsruhe. Durch einen mehrmonatigen Aufenthalt in Paris und zwei Jahre in Leeds (England) verbesserte er außerdem seine technischen und sprachlichen Fähigkeiten. Am 1. Mai 1880 trat er in die Dienste des Bochumer Vereins, wo er als Stellvertreter seines Vaters arbeitete. Am 19. August 1882 heiratet er Hedwig Wilhelmine Heintzmann (* 21. Juli 1861; † 18. November 1948), eine Tochter des Bochumer Bergrates Heintzmann, die sich um zahlreiche soziale Einrichtungen verdient machte. Mit ihr hatte er zwei Töchter. Am 5. Januar 1895 wurde Fritz Baare Nachfolger seines Vaters als Generaldirektor des Bochumer Vereins. Anders als dieser hatte er aber kaum politische Ambitionen, sondern kümmerte sich vornehmlich um die Belange des Unternehmens. Insbesondere durch die Konstruktion einer der ersten in Deutschland errichteten hydraulischen 4.000-t-Schmiedepresse machte er sich in der damaligen Fachwelt einen Namen. Darüber hinaus war er zweiter Vorsitzender der Handelskammer zu Bochum und 1905 bis 1916 für den Wahlkreis Bochum-Stadt und die Nationalliberale Partei Mitglied des westfälischen Provinziallandtags. Fritz Baare wurden wegen seiner Verdienste im Jahr 1907 der Ehrentitel Geheimer Kommerzienrat und im Juli 1914 die Ehrendoktorwürde (als Dr.-Ing. E. h.) der Technischen Hochschule Aachen verliehen. Fritz Baare erlag den Spätfolgen eines Herzinfarktes, die ihn in seinen letzten Lebensjahren bereits stark einschränkten. Sein Grab befindet sich in der Familiengruft Baare. Sein Nachfolger als Generaldirektor des Bochumer Vereins wurde sein jüngerer Bruder Wilhelm Baare (1857–1938).

 
 

---dreieck Wilhelm Baare, genannt Willy Baare (* 25. September 1857 in Bochum; † 2. Juli 1938 in Godesberg) war ein deutscher Unternehmer. Baare, 1857 als Sohn von Louis Baare geboren war der Nachfolger seines 1917 gestorbenen Bruders Fritz als Generaldirektor des Bochumer Vereins. Von 1917 bis 1919 war der promovierte Jurist als Nationalliberaler zudem Abgeordneter für den Wahlkreis Bochum-Stadt im Provinziallandtag der Provinz Westfalen.

Grabmal der Familie Theodor Homborg (Widume)

---dreieck Familie Theodor Homborg (Widume)

Brauereidirektor Theodor Homborg, 1860 – 1938

Wilhelmine Homborg, geb. Bieger, 1868 – 1957

Dipl. HDL. Gertrud Homborgm 1901 – 1991

 

Dr. med. Karl Homborg, 1907 – 1934

Brennereibesitzer Theodor Homborg, 1833 – 1880

Maria Homborg, geb. Kentzler, 1837 – 1870

Helene Homborg, geb. Böttgenbach, 1847 – 1932

Familie Konrad Schragmüller

Familie Bleckmann - Vollhardt

Familie Dr. Haas - Cornelius

 
 

Grabmal der Familie Braumann

Grabmal Familie Roemer

---dreieck Justizrat Dr. Wilhelm Roemer, 19.05.1856 - 29.06.1916

Marie Gabrielle Roemer, geb. Gräfin v. Platen-Hallermund, 26.08.1908 - 29.12.1996

 

Marie Gabrielle von Platen-Hallermund

Geburtsdatum:  26. August 1908
Geburtsort: Kiel, Schleswig-Holstein, Germany (Deutschland)
Tod: 29. Dezember 1996 (88)

 

Eltern: 
Oskar Graf von Platen-Hallermund
Armgard Gräfin zu Stolberg-Wernigerode

Oskar Graf von Platen-Hallermund (1865–1957) wurde Marineoffizier, zuletzt Vizeadmiral und letzter Hofmarschall von Kaiser Wilhelm II. Er heiratete:

  • 1904 Gräfin Armgard zu Stolberg-Wernigerode (1877–1912), Tochter des Grafen Udo zu Stolberg-Wernigerode;
  • 1915 Gräfin Sophie zu Solms-Wildenfels (1877–1956), Tochter des Grafen Friedrich Magnus V. zu Solms-Wildenfels (geschieden 1922).

 

Ehemann:
Wilhelm Roemer

 

Kinder:
Marie-Dorothee Roemer

  

Geschwister:
Wilhelm Graf von Platen-Hallermund
Armgard Gräfin von Platen-Hallermund
Elisabeth Gräfin von Platen-Hallermund
Rudolf Graf von Platen-Hallermund

 

Die Herren und Grafen von Platen sind ein altes pommersches Adelsgeschlecht von Rügen, das 1252 erstmals urkundlich mit dominus Otto, advocatus, Vogt des Fürsten Jaromar II. von Rügen erscheint, der 1255 auch als Otto cum plata erwähnt wird. Die Stammreihe beginnt um 1396 mit Hennig von Platen. Verschiedene Linien (gräfliche und untitulierte) bestehen bis heute. Die ältere Linie ist in Schweden ansässig; es gibt auch einen dänischen Zweig. Die jüngere Linie, die Grafen von Platen-Hallermund, wurde 1689 in den Reichsgrafenstand erhoben, erwarb 1704 die Grafschaft Hallermund und zählte daher seit 1709 zum Hohen Adel. Sie trägt den Namen Platen, ist aber tatsächlich eine Nebenlinie des Welfenhauses.

Grabstein F. D. Tengelmann

 
 

---dreieck Ehefrau: Luise Müller Tengelmann 1843 - 1907

Kinder: Alfred Tengelmann 1871 - 1944

Familien Homborg Sasse

 
 

Ruhestätte Familie Moritz Baltz

---dreieck Grabmal Moritz Baltz 1799 - 1852.

Spätklassizistische Stele mit Giebel, Kranz und Fackel, Sandstein.

Zur Person: Moritz Baltz geboren 1799, gestorben 1852. 1827 gründete er als Blaufärber das Textilkaufhaus M. Baltz.

 

Kaum ein Bochumer Traditionshaus kann auf eine so lange, fast 200-jährige Geschichte zurückblicken wie die Firma Baltz. Im Jahr 1827, als Bochum noch ein kleines Landstädtchen mit ca. 2.500 Einwohnern war, mietete der Blaufärber Moritz Baltz ein Haus auf der Oberen Marktstraße (jetzt Bongardstraße). Der Standort lag im damaligen Ortszentrum schräg gegenüber des Marktplatzes. Moritz Baltz verkaufte hier auf 25 Quadratmetern hauptsächlich Blaudruck-Stoffe, unter anderem für Bauernkittel (wie am Beispiel des Kuhhirten-Denkmals noch zu sehen ist).

---dreieck Im Jahr 1852 war Erbe Conrad Baltz erst 20 Jahre alt (2. Stein von links: 1831 - 1912).  Seine stärkste Stütze wurde in dieser Anfangszeit die vier Jahre ältere Schwester Dora, die über ein ausgesprochenes Verkaufstalent verfügte. Bis 1884 wuchs die Verkaufsfläche auf 70 Quadratmeter. Am 1. Januar 1900 trat Conrad Baltz von seinen Geschäften zurück. Der zu diesem Zeitpunkt 23-jährige Sohn Richard Baltz übernahm die Verantwortung für das wachsende Unternehmen.

Ruhestätte Familie August Brodt

Ruhestätte Familie Schmiedeknecht

---dreieck Heinrich Schmiedeknecht (* 9. Mai 1880 in Bochum; † 4. August 1962 in Bochum) war ein deutscher Architekt, der bis weit in die Nachkriegszeit mit vielen repräsentativen Bauten das Gesicht der Stadt Bochum prägte. Schmiedeknecht war ein Sohn des aus Thüringen nach Bochum zugewanderten Schreinermeisters Louis Schmiedeknecht. Er arbeitete zunächst als Angestellter des Bochumer Baumeisters Heinrich Schwenger und übernahm nach dem Tod Schwengers 1906 das Büro einschließlich des Kundenstamms. Im Auftrage der Schlegel Brauerei sollte Schmiedeknecht nach dem Ende der Prohibition im Jahre 1933 auch Brauereien in den USA planen. Ab 1932 nahm er sogar Englischunterricht an der Berlitz-School in Essen, doch die politische Entwicklung in Deutschland verhinderte die Verwirklichung des Vorhabens. 

Ruhestätte Dr. med. Theodor Heinrich Klostermann, 11.09.1796 - 30.07.1850

---dreieck Dr. med. Theodor Heinrich Klostermann 1796 -1850

Carl Gottlieb Klostermann geb. ? -  gest. 1534

Zur Person: keine Informationen vorhanden.

 

Obelisk auf Sockel. Ewigkeitsschlange. Äskulapstab.

Inschrift: „Ach sie haben einen guten Mann begraben und uns war er mehr".

 

Für Erhaltung und Nutzung ergaben sich wissenschaftliche, d. h. hier stilgeschichtliche und volkskundliche Gründe, weil sie Auskunft geben über die Geschmacksgeschichte und Friedhofskultur des 19. Jahrhunderts in Bochum.

 

 

 
 

Nicht nur einer der ältesten Friedhöfe, sondern auch eine der schönsten und reizvollsten Grünanlagen der Innenstadt ist der Park an der Wittener Straße. Ein Rundgang an den alten Gräbern entlang lässt die Bochumer Stadtgeschichte lebendig werden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Begräbnisplatz auf dem alten Kirchhof um die Propsteikirche geschlossen. Zu stark war die Bevölkerung gewachsen. Vor den Toren der Stadt wurde 1819 ein neuer Friedhof als Parkanlage mit Bäumen, Sträuchern und Blumen angelegt, der heutige Kortum-Park. Zunächst beherrschten Grabsteine verdienter Bochumer Familien das Bild. Einer von ihnen, Carl Arnold Kortum, liegt hier im Kreise seiner Angehörigen begraben. Bald kamen Persönlichkeiten hinzu, die im Bergbau und der Industrie eine wichtige Rolle spielten. Nachdem die Aufnahmefähigkeit des Friedhofs erschöpft war, wurden nach 1872 nur noch die Gruften als Begräbnisstätte genutzt.

 
 

Grabstätte Cramer im Kortumpark

---dreieck Grabstelle der Familie Cramer ab 1834. Sieben gewölbte Sargdeckel aus Sandstein, teilweise mit den Symbolen Kreuz und Fackel.

 

Zur Person: Georg Cramer, persönliche Daten sind nicht bekannt! Gründer der Zeche Pfingstblume, einem kleinen Steinkohlebergwerk in Bochum-Stiepel. Sie förderte von 1834 bis 1893. Das Verwaltungsgebäude aus Ruhrsandstein und das Stollenmundloch an der Brockhauser Straße sind noch erhalten und wurden 1999 in die Denkmalliste der Stadt Bochum unter der Nr. A 476 eingetragen.

Wer hier eine Familiengruft besitzt darf auch heute noch die Grabstätten nutzen, obwohl der Friedhof bereits im Jahr 1872 wegen Überfüllung geschlossen wurde. Und so manches Grabmal wird seitdem auch nicht mehr gepflegt.

Grabstätte Moritz Scharpenseel

 
 
 

---dreieck Die Bierbrauerei Scharpenseel entstand in den 1870er Jahren durch die Zusammenlegung der Brauereien der beiden Brüder Moritz (1829–1888) und Heinrich Scharpenseel (1836–1903). Beide entstammen einer Alt-Bochumer Familie, deren Hof in Bochum-Dahlhausen bereits 1486 im Schatzbuch der Grafschaft Mark eingetragen war. Moritz Scharpenseel hatte in den 1850er Jahren eine Brauerei an der Trankgasse 3 in der Bochumer Innenstadt gegründet und eröffnete am 6. Mai 1854 die „Bayrische Bierhalle Moritz Scharpenseel“. Sein Bruder Heinrich hatte seine Brauerei Anfang Januar 1853 am Hellweg 1 gegründet. In beiden Brauereien wurde nicht das bis dahin übliche obergärige Bier gebraut, sondern bayrische Brautechnik eingesetzt. Nach der Zusammenlegung beider Brauereien nutzte man gemeinsam die neugebauten Räumlichkeiten an der Trankgasse 3 und feierte dort am 15. Januar 1870 die Eröffnung der Dampf-Bierbrauerei. Direktor der Brauerei wurde Heinrich Scharpenseel. Im Jahr 1900 war die Scharpenseel-Brauerei die drittgrößte Bochumer Brauerei mit einer Bierproduktion von 75.000 hl; drei Jahre später wurde die Scharpenseel-Brauerei in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Grabsteine Schlegel

---dreieck Gleich gegenüber der Bierbrauerei Scharpenseel liegen Angehörige der Schlegel-Dynastie. Johann Peter Schlegel (1851–1885) 

 

Ruhestätte Heinrich Grimberg

 
 

---dreieck Heinrich Grimberg, bekannter und wohlhabender Bergbauunternehmer hat den wohl größten Engel auf seinem Grab, einen Engel mit der Busine, einem geraden Blasinstrument, dessen Klang die verstorbenen wieder vom Todesschlaf erwecken soll.

---dreieck Heinrich Grimberg (* 26. Juni 1833 in Bochum; † 24. März 1907 ebenda) war ein deutscher Gewerke und Bergbau-Unternehmer. 1856 gründete er zusammen mit dem Essener Kaufmann Theodor Sprenger in Eving die Zeche Minister Stein. Im Jahre 1872 gründete er zusammen mit Fritz Funke, Carl Ernst Korte, Johann Wilhelm Schürenberg, Carl Waldthausen und Friedrich Wilhelm Waldthausen die Zeche Lothringen in Gerthe. 1873 gründete er zusammen mit Friedrich Grillo die Zeche Monopol in Kamen und Bergkamen. 1894 gründete er zusammen mit dem Kamener Bohrunternehmer Carl Julius Winter die Bohrgesellschaft Wintershall in Heringen an der Werra mit Sitz in Bochum. 1933 beschrieb seine Tochter Maria Marckhoff in ihren handschriftlichen Lebenserinnerungen auch den Werdegang ihres Vaters, sie werden heute im Westfälischen Wirtschaftsarchiv aufbewahrt.

Ruhestätteder Maria Marckhoff, geb. Grimberg

 
 

Am Rande des Parks: Die Konzernzentrale der Deutschen BP AG in Bochum.

Gebäude der Hauptverwaltung der BP-Aral

---dreieck Die Übernahme von Aral durch das Unternehmen BP im Jahr 2002 war der Beginn einer umfangreichen Neustrukturierung des Bochumer Unternehmenssitzes. In diesem Zusammenhang bestand der Wunsch nach einer an modernsten Standards orientierten Bürophilosophie, die auch in der baulichen Repräsentanz ablesbar werden sollte. Das Hamburger Büro Bothe Richter Teherani Architekten entwickelte ein städtebauliches Konzept unter Berücksichtigung der gewachsenen innerstädtischen Struktur. Um auf die durch urbane Villen geprägte Umgebung zu reagieren, wurde die Bebauung in einzelne Baukörper untergliedert. Ausgehend von einer eingeschossigen Sockelzone, in der sich die Konferenzbereiche befinden, entwickelt sich die BP-Zentrale vom Kortumpark zum siebengeschossigen Hauptbaukörper an der Wittener Straße, der die Flucht des Bestandsgebäudes aufnimmt. Über der Sockelzone scheinen die einzelnen, parallelogrammförmigen Bürotrakte zu schweben. Durch die offene Gebäudestruktur entstehen tageslichtdurchflutete Arbeitsplätze in einer mit dem Park verzahnten Bürolandschaft, die dem Nutzer ein Maximum an Flexibilität bietet.

Neubau der Konzernzentrale der Deutschen BP AG in Bochum. Bestandteile des Konzern sind die Firmen Aral und Veba Oel. Das Gebäude wurde von Bothe, Richter, Teherani Architekten (brt) entworfen und 2006 fertig gestellt.

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