Die Kirche St. Marien in Steinheim wurde Mitte des 12. Jahrhunderts als zweijochige Querhausbasilika errichtet. Im 10. Jahrhundert existierte dort bereits ein Vorgängerbau, der als Saal mit quadratischem Chor erbaut wurde. Ab 1481 begann ein umfassender Umbau der Kirche, bei der die Basilika zu einer Hallenkirche erweitert wurde. Dabei blieben Teile des Chors, des Turms und das Querhaus der alten Kirche erhalten. Der Chor erhielt einen 5/8 Schluss und es wurden zusätzliche Kapellen errichtet. 1665 fand eine Erweiterung des Südseitenschiffs der Nordseite statt.
Erneute Umbauten erfuhr St. Marien im 19. Jahrhundert. Unter anderem wurde 1877 bis 1879 der Gemeinderaum neu eingewölbt, die Nordsakristei vergrößert und 1889 der Turm nach Plänen von Wilhelm Lakemeier in den oberen Geschossen verändert. Ebenso stammt auch das Westportal aus dem 19. Jahrhundert. Zur Ausstattung der Kirche gehört unter anderem ein Hochaltar, der Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden ist, das Sakramentshaus aus der Zeit um 1490 und ein Chorgestühl mit geschnitzen Miserikordien aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Taufstein besteht aus einem Würfelkapitell der romanischen Basilika, welches im Zuge der Umbauten im 19. Jahrhundert entfernt wurde.
Leider war bei unserem Besuch 2025 kein Zutritt möglich. Grund: Renovierungsarbeiten im Außenbereich und häufiger Vandalismus.
Das hier beschriebene Portal befand sich ursprünglich an einer anderen Stelle des Baus. Prof. Dr. Thomas Weigel fasst dessen Geschichte zusammen: “Das Portal mitsamt dem Tympanon befand sich bis 1879 in der südlichen Stirnwand des noch romanischen Südquerhauses der Kirche, wo es 1853 von Wilhelm Lübke beschrieben wird. Anschließend wurde es in die Südwand des Westjoches des 1665 errichteten südlichen Seitenschiffes versetzt. Eine starke ‘Erneuerung’ wird schon von Albert Ludorff (1914) konstatiert. Eine weitere ‘Überarbeitung’ bzw. ‘starke Erneuerung’ (Dehio Westfalen 1986; vgl. die revidierte Neuausgabe von 2011) ist für die Jahre 1963-66 bezeugt.
Seit der Veröffentlichung der Seite spuren-sichtbar-machen.de wurden zahlreiche Spuren gemeldet. Einige davon sind offensichtlich als judenfeindlich zu interpretieren. Andere nicht. Und es gibt Spuren, bei denen wir feststellen müssen, dass sich die Frage nach in den Werken verborgener Judenfeindlichkeit(en) beim derzeitigen Stand der Forschung nicht abschließend beantworten lässt, es jedoch Indizien gibt, dass es sich um judenfeindliche Inhalte handeln kann. Hierzu gehört das Tympanon des südlichen Portals der Pfarrkirche St. Marien in Steinheim.
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