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Föhr - Inselsommer 2006

Anreise 08.09.2006

Das Tor zu den Inseln: Dagebüll Anleger
"Insel Amrum" beim Ablegen in Dagebüll zur Überfahrt nach Föhr.

Kombinierte Auto- und Personenfähre "Insel Amrum"

 

Baujahr: 1970, Werft: Husumer Schiffswerft GmbH, BRT: 495

Passagiere: 400, PKW: 48

Länge: 55,54 m, Breite: 12,84 m, Tiefgang: 1,46 m

Maschine: Zwei MAN-Motoren, Leistung: 1.520 PS, Geschwindigkeit; 13,5 Knoten

 

Die "Insel Amrum" ist eine kombinierte Auto- und Personenfähre. Gebaut wurde das Schiff 1970 unter der Baunummer 1294 auf der Husumer Schiffswerft in Husum. Der Rumpf wurde von der Schiffswerft Oberwinter in Oberwinter zugeliefert und dort unter der Baunummer S 195 gebaut. Die Kiellegung des Schiffs erfolgte am 13. November 1969, der Stapellauf am 5. Juni 1970. Fertiggestellt wurde das Schiff, das am 12. Juni durch Käthe Theis getauft wurde, im Juli 1970. Am 9. Juli 1970 fand eine erste Probefahrt statt. 1977 wurde durch die Elsflether Werft in Elsfleth ein Sonnendeck angebaut, um die Kapazität des Schiffes besonders in den verkehrsreichen Sommermonaten zu erhöhen. Die Insel Amrum wurde von der Wyker Dampfschiffs-Reederei zuletzt hauptsächlich als vorübergehender Ersatz für eine der großen Fähren, etwa bei niedrigem Wasserstand, oder zusätzlich bei großem Verkehrsaufkommen eingesetzt. Sie war aber auch in den frühen Morgenstunden im planmäßigen Verkehr zu sichten, dann vor allem zur Güterversorgung von Föhr und Amrum. Außerdem wurde sie zu Gefahrguttransporten eingesetzt. Meist war die Fähre zwischen Dagebüll und Wyk auf Föhr unterwegs. Selten wurde Wittdün auf der namensgebenden Insel Amrum angelaufen. Im Januar 2012 wurde das Schiff von der W.D.R. an die Neuen Pellwormer Dampfschiffahrtsgesellschaft verkauft. Ab dem 8. Januar 2012 wurde das Schiff von der N.P.D.G. auf der Route Strucklahnungshörn (Nordstrand)–Pellworm eingesetzt. Im Juli 2018 wurde die Fähre nach nach Dänemark verkauft.

Mit 48 "Schiffsjahren" hatte die "Insel Amrum" ein für Fährschiffe ungewöhnlich hohes Alter erreicht, allerdings nicht ohne erheblichen Reparaturaufwand und viel Improvisation. Die weitere Verwendung war einige Zeit nicht endgültig geklärt; angesichts des altersbedingt angegriffenen Zustandes schien eine Verschrottung zunächst wahrscheinlich.

Nach ein paar Monaten Aufliegzeit in Esbjerg wurde sie an ein Bauunternehmen nach Norwegen verkauft. Nun liegt sie in der Nähe von Bergen auf. Wahrscheinlich wird sie als Transportschiff für größere Baumaschinen in den Fjorden eingesetzt werden.

Die Anfahrt von Dagebüll Hafen nach Wyk auf Föhr hat sich kaum verändert. Die Fähren der Wyker Dampfschiffs-Reederei fahren in gefühltem Schritttempo, in unökonomisch weitem Bogen durch eine gezeitenfreie Rinne. Es soll bald einen Konkurrenzanbieter mit umweltfreundlichen Schnellbooten geben, aber zum Aufbau eines echten Inselgefühls bleiben die Kriechfähren der W.D.R. unschlagbar. Bald schon erkennt man Wyk in der Ferne, seine klobigen, aber nicht allzu hohen Hotels der siebziger und achtziger Jahre, sieht Olhörn, den kleinen Leuchtturm, erahnt den Südstrand. Das Salz in der Luft bringt die Nase zum Laufen, ein Film setzt sich auf der Haut ab, und nach fünf Minuten an Deck stehen die Haare in alle Himmelsrichtungen, die Möwen führen Kunststücke vor. Kurz vor der Einfahrt in den Hafen dann der moosig-salzige Geruch der Algen und des Tangs, der Schlick riecht nirgendwo so intensiv wie auf Föhr bei Ebbe. Und wenn man dann das weithin hallende Kreischen der Austernfischer hört, kommt ganz ohne Sentimentalität ein Gefühl von Freiheit auf.

An Backbord dehnt sich Hallig Langeness mit ihren Warften aus, steuerbord ist schon Föhr in Sicht. Nur 50 Minuten und wir stehen in Wyk am Hafen.
Grüne Steuerbord-Tonne mit spitzer Form

Tonnen unterscheiden sich nicht nur nach ihrer Form und Farbe des Anstrichs, sondern auch nach Form und Farbe der sogenannten "Toppzeichen". Steuerbordtonnen sind Spitz- oder Leuchttonnen. Die Farbe für die Steuerbordseite des Fahrwassers (vom Meer kommend) ist grün. Falls ein Toppzeichen vorhanden ist, ist das Toppzeichen ein grüner Kegel mit der Spitze nach oben. Backbordtonnen sind Stumpf-, Spieren- oder Leuchttonnen. Die Farbe für die Backbordseite des Fahrwassers ist rot. Als Toppzeichen wird ein roter Zylinder verwendet. Spierentonnen sind Tonnen mit einem Aufsatz, der die Form einer dicke Stange oder Balken hat ("Spiere").

Die Fähre hat Dagebüll verlassen: Der Urlaub beginnt!
Seit mehr als 130 Jahren verbindet die W.D.R. zuverlässig die nordfriesischen Inseln und Halligen mit dem Festland – sie ist damit ein wichtiger Teil der Infrastruktur dieser Landschaft, ohne den das Leben hier nicht möglich wäre. Sicherheit, Pünktlichkeit, ein umweltfreundlicher Betrieb und ein komfor- tables Reiseerlebnis stehen im Mittelpunkt aller Angebote der W.D.R.

Feer, so die friesische Bezeichnung der 83 Quadratkilometer großen und damit größten deutschen Insel ohne Landverbindung. Die grüne Insel, gelegen im Windschatten von Amrum und Sylt ist eingerahmt von 22 Kilometern grachsbewachsenen Deichen und 15 Kilometer Sandstrand. Eine Stadt und 16 Ortschaften. Drei Sprachen werden hier gesprochen: Friesisch, Plattdeutsch und Hochdeutsch, legendäre Walfänger und Grönlandschiffer waren hier im 17. und 18. Jahrhundert beheimatet und seit zehn Jahren wandern die Föhrer traditionell am Himmelfahrtstag einmal rund um die Insel, die im Herzen des UNESCO Wattenmeer-Weltkulturerbe liegt. Föhr erreicht man komfortabel via Fähre von Dagebüll aus. Die Überfahrt selbst dauert 50 Minuten und ist im Regelfall unabhängig vom Gezeitenstand, da eine Fahrtrinne ausgebaggert wurde. 

 

Ankunft am (alten) Haus am Meer

Zwischen den Strandabschnitten 14 und 15 wird das "Pitschies" gebaut. Wassersport und Spass am Südstrand heißt das Motto der Surfschule Windsurfing Föhr später. Wie bei der nahezu baugleichen Einrichtung des Schapers haben man dann auch hier die Gelegenheit, auf der Terrasse direkt am Strand die traumhafte Aussicht zu genießen und sich bei Kaffee und Kuchen oder  Speisen und Getränken zu stärken. 

2006: Haus am Meer vor.....
...und nach dem Umbau 2013
Cafe Südstrand und das alte "Schloss am Meer"
2006 steht hier noch das ursprüngliche "Schloss am Meer" mit Restaurant.
Wattwandern am Südstrand
Mittelbrücke, traditionelle Anlegebrücke früherer Jahre

Roseninsel Föhr. Zum ersten Föhrer Rosentag (2014) des Friesen-Museums waren viele Besucher gekommen, hatten sich viele Gäste und Ehrengäste eingefunden, um bei einem ganz besonderen Ereignis dabei zu sein: Von der gebürtigen Föhrerin und bekannten Verlegern Friede Springer wurde mit Föhrer Sekt eine Rose auf den Namen Föhr getauft. Der historische Catharinen-Rosengarten mit den vielen alten Rosensorten war der Anlass, von dem Rosenzüchter Thorsten König aus Herdecke, für den Föhr eine zweite Heimat geworden ist, wurde sie gezüchtet – und von Niels Riewerts von den Föhrer Bau- und Rosenschulen wird sie vertrieben: Und hier schließt sich der Kreis, denn Niels Riewerts, der die Süderender Gärtnerei bereits in vierter Generation führt, ist der Neffe von Friede Springen. Bereits ihr Großvater hatte eine Rose mit dem Namen »Gruß an Föhr« gezüchtet. Und so hatte der Besuch der prominenten Dame sehr viel mit der Verbundeheit zu ihrer Heimat und Familie zu tun.

Blick vom Südstrand nach Wittdün auf Amrum
Wyker Wellenbad

Die neuen Bäume waren 2006 am Sandwall schon gepflanzt. Nach vielen Überlegungen, Diskussionen, Änderungswünschen, Eingaben und Beschlüssen wurde 2008 auch die bauliche Erneuerung des Sandwalls in Angriff genommen. Das stabile Pflaster, das zukünftig auch schwere Lieferwagen verkraften können musste, war schnell gelegt. Im Bereich des seeseitigen Sandwalls mussten zusätzlich tragfähige, frostsichere Fundamente gesetzt werden. Die alte Strandmauer wurde entfernt, größere Erdbewegungen waren dabei notwendig. Nach der Freigabe für den Fußgängerverkehr von Teilbereichen der landseitigen Promenade wurde der Bereich unter den Bäumen mit einem Rollrasen versehen. Vor der neuen Tribüne entstanden Volleyballfelder. Anfang Juli 2008 waren die Baumaßnahmen bis auf wenige Restarbeiten fristgerecht fertiggestellt worden. Der Übergang von Promenade zum Strand ist fließender geworden, besonders schön gelungen sind die Tribünen an den Volleyballplätzen.

Eine Gedenktafel sieht man am Haus Sandwall 32, heute Foto Ingwersen, hier wohnte bei dem damaligen Eigentümer Lolly der Schriftsteller Theodor Fontane bei seinem Sommeraufenthalt 1891. Sein Haus in Berlin wurde umgebaut und dies überließ er lieber seiner Frau. Von Wyk war er nicht begeistert, weder das Wetter noch die anderen Gäste gefielen ihm. Am 25. August  schrieb er an seine Tochter Martha genannt Mete:

 

"Meine liebe Mete. Ehe ich diesen gastlichen, aber bei den diesjährigen Wittrungsverhältnissen unwirthlichen Strand verlasse, will ich Dir doch noch mal schreiben. Viel kann es nicht werden, da ich hier dritthalb Wochen lang nichts wie Sturm und Regen und im Geleite davon einen kapitalen Husten und Schnupfen erlebt habe, Stoff zum klagen, aber nicht zum Briefe schreiben, die nach meiner Meinung entweder heiter oder anständig indifferent sein müssen. Die Stoffarmuth wächst noch dadurch, daß ich annehme, das Wenige was ich gesehn und erlebt und in allerhand Scriptas an die Mama niedergelegt habe, wird Dir durch Uebersendung der betr: Briefe zur Kenntniß gekommen sein. Alles in allem habe ich mich übrigens, trotz andauernder Wetterunbill, meines hiesigen Aufenthalts zu freuen gehabt und selbst der kolossale Bellhusten, an dem ich seit 4 Tagen laborire, hat mich nicht andren Sinnes gemacht. Der Anblick des Meeres erfreut immer wieder, die Luft ist schön, die Verpflegung vortrefflich und der Verkehr mit Friedländers (ohne den es freilich nicht gegangen wäre) sorgt für Zerstreuung und läßt das grausige Einsamkeitsgefühl nicht aufkommen. Zugleich bin ich dem Berliner Hausspektakel entgangen, einer argen Unbequemlichkeit, die durch Mamas philosophisch wenig abgeklärte Stellung zu derlei Läsrigkeiten, nicht gerade gemindert wird…. Noch bin ich keinem Menschen begegnet, mit dem ich auch nur 5 Worte hätte sprechen mögen...." 

Das heutige Veranstaltungszentrum war früher einmal das „Schultz-Hotel“, in diesem Haus wohnte der Komponist Johann Strauß (Sohn) bei seinem Aufenthalt in Wyk, welcher hier seinen Walzer Nordseebilder“ komponierte, daran erinnert die dort angebrachte Gedenktafel.

 
 
 
Flutpfahl am Binnenhafen
 

Auf der Insel Föhr gibt es gleich mehrere Flutmarken, darunter ein Sturmflutpfahl im Hafen von Wyk, ein weiterer am Strand von Utersum im äußersten Westen der Insel und ein Denkmal, das zwischen Utersum und Dunsum an die Flut vom Februar 1962 erinnert. Das Bild zeigt den Flutpfahl am Hafen, auf dem die höchsten, dokumentierten Fluten markiert sind. Nach den verheerenden Fluten in den Jahren 1362 und 1634 (1. und 2. Grote Mandränke) trafen die Sturmfluten im Jahr 1825  die Insel noch einmal schwer. Die Deiche brachen an 10 Stellen, die See überschwemmte weite Teile Föhrs bis in die Ortschaften. Menschen starben, Häuser stützten ein, Tiere wurden getötet. Die Flut von 1962, die besonders in Hamburg viele Menschenleben forderte, drang in die Stadt ein, da der heutige Deich vor den Rathaus und die Stöpe noch nicht errichtet waren.

 
 

Nachdem auf Föhr in der Vergangenheit zahlreiche Mühlen existiert hatten, die von Seefahrern als Orientierung genutzt wurden, sind heute nur noch fünf Mühlen verblieben. Diese befinden sich in Wyk, Oldsum, Borgsum und Wrixum und haben alle unterschiedliche Geschichten vorzuweisen. Der Hauptort Wyk hat gleich zwei Windmühlen zu bieten. Auf dem Gelände des Dr. Carl Haeberlin Friesenmuseums befindet sich eine von der Hallig Langeness stammende Bockwindmühle, die noch über ihr ursprüngliches Mahlwerk verfügt. Bockwindmühlen wurden in Norddeutschland meist im 15. Jahrhundert erbaut. Ihr Merkmal war das auf einer Art Pfahl befestigte Mühlenhaus, das sich je nach Windrichtung drehen konnte. Die andere Wyker Windmühle befindet sich in Privatbesitz.

Blick von Föhr nach Amrum mit dem markanten Leuchtturm
Geschichten von Föhr, erzählt am Lagerfeuer am Südstrand
Hochwasser im Hafengebiet

Auf den Nordfriesischen Inseln haben Trachten eine lange Tradition. Auch auf der Insel Föhr können Sie die Friesinnen oft in ihren prächtigen Trachten bewundern. Ob beim Trachtentanz, am Heimatabend im Kursaal oder bei feierlichen Anlässen wie Konfirmation und Hochzeit – die Tracht hat einen besonderen Stellenwert und wird in der Regel von Generation zu Generation vererbt. Ein besonderer Blickfang ist der reiche Filigran-Silberschmuck mit seinem prachtvollen Amulett, das häufig mit Kreuz, Herz und Anker als Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung verziert ist.

 
 

Das alte Fährschiff Rungholt auf der Fährverbindung Dagebüll-Wittdün. Die Rungholt wurde 1992 auf der Husumer Schiffswerft GmbH in Husum gebaut. Am 10. April 1992 lief das Schiff vom Stapel. Namenspatron ist der in der Nordsee versunkene Ort Rungholt. Die Rungholt  ist das Schwesterschiff der 1995 gebauten Nordfriesland. 2018 wurde die Rungholt letztmals zwischen Föhr, Amrum und Dagebüll eingesetzt bevor sie durch den Neubau Norderaue ersetzt worden ist. 2018 lag die Rungholt in Wyk auf Föhr zum Verkauf an.

Die alten Fährschiffe des W.D.R.: Nordfriesland und Schleswig-Holstein an der Mole Dagebüll

Das Schwesterschiff der Rungholt ist die 1995 gebaute Nordfriesland. 2019 ist die Nordfriesland noch in Betrieb und verbindet Föhr und Amrum mit dem Fährhafen Dagebüll.

Die Schleswig-Holstein wurde 1988 als Nachbau der Uthlande (Baujahr 1980) auf der Husumer Schiffswerft in Husum gebaut und nahm 1988 den Betrieb auf im Heimathafen Wyk auf Föhr. Die Schleswig-Holstein verband über 23 Jahre lang die Inseln Föhr und Amrum mit dem Fährhafen Dagebüll. Das Fährschiff wurde 2011 an eine niederländische Reederei verkauft.

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