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Jüdischer Teil des Ostenfriedhofes in Dortmund

Feld 14 wurde gemäß Bestattungsregister seit 1898 als jüdischer Teil des Friedhofs genutzt, wobei das Feld 14a den Erwachsenen und das Feld 14b den Kinderbestattungen vorbehalten war. Die Gruften befanden sich entlang der Wege. Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs zerstörten insbesondere diesen Teil des Friedhofs sehr schwer. Alleine drei direkte Bombentreffer wurden auf dieser verhältnismäßig kleinen Fläche registriert. Was die Bomben verschonten, wurde durch Plünderer geraubt oder zerstört. Im Zuge der Wiedergutmachung verpflichtete sich die Stadt Dortmund nach 1945 den jüdischen Friedhofsteil zu sanieren. Bombentrichter wurden beseitigt, die beiden Reihenfelder eingeebnet, Rasen ausgesät und eine neue Wegeanlage angelegt. Für die Dortmunder jüdischen Glaubens, die Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurden, wurde ein Denkmal mit nebenstehender Inschrift errichtet. Jüdische Bestattungen wurden auf dem Ostfriedhof ab 1936 eingeschränkt und 1943 eingestellt. Auch nach 1945 fanden hier keine jüdischen Bestattungen mehr statt; für sie wurde ein separates Areal des Hauptfriedhofs Dortmund reserviert.

Mahnmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes

▲ Das Mahnmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes auf dem Dortmunder Ostfriedhof ist „Den Toten der jüdischen Gemeinde Dortmund 1933-1945“ gewidmet. Es zeigt einen Davidstern und trägt unter einer hebräischen Inschrift noch die Zeilen: „Im Angesicht Gottes eingedenk ihrer Lieben mussten sie ihr Leben lassen für den Glauben ihrer Väter.“ Die hohe Stele aus hellem Naturstein steht auf einem Sockel, verjüngt sich leicht nach oben und endet in einem waagerechten Abschussstein. Vor ihr ist auf einem kleinen Podest ein breiter Blumenkübel platziert. Das Ensemble erhebt sich auf einer rechteckigen Grundplatte, zu der fünf Stufen hinaufführen. Die Gedenkstätte wird von sechs Steinen eingefriedet, die mit Ketten verbunden sind und als Inschriften die Namen der Konzentrationslager Auschwitz, Mauthausen, Theresienstadt, Buchenwald, Zamosch (Zamoœæ) und Riga tragen, zu den Dortmunder Juden deportiert wurden.

Technik/Material:Stein

Höhe: Steinplatte mit Schriftzug: max. 3,17 m; Schale: 0,6 m; Stufen: 0,16 m;

Breite: Steinplatte: 1,38 m; Stufen: 1m;

Durchmesser: Schale: 1,04 m;

Kunstwerknr.: 44143-006

 

 "DEN TOTEN/ DER/ JÜDISCHEN GEMEINDE/ DORTMUND/ 1933-1945"

hebräischer Schriftzug mittig;

 

unten: "IM ANGESICHT GOTTES/ EINGEDENK IHRER LIEBEN/ MUSSTEN SIE IHR LEBEN LASSEN/ FÜR DEN GLAUBEN IHRER VÄTER"

 

je auf einem der sechs Begrenzungssteine:

"AUSCHWITZ", "MAUTHAUSEN", "THERESIENSTADT", "BUCHENWALD", "ZAMOSCH", "RIGA"

 

Schon ab 1943 hatten die Nationalsozialisten keine jüdischen Bestattungen mehr auf dem Friedhof erlaubt. Während des zweiten Weltkrieges wurde der jüdische Friedhof durch Bombentreffer nahezu völlig zerstört. Heute steht hier ein Mahnmal für die jüdischen Opfer des NS-Regimes. Es wird umarmt von einer Reihe mit Ketten verbundener Steine, die die Namen verschiedener Konzentrationslager tragen.

Auf dem jüdischen Teil des Ostfriedhofs wird bereits seit 1921 niemand mehr bestattet. 1898 angelegt, wurden viele der Grabstätten im Krieg beschädigt und durch Nationalsozialisten geschändet – der Originalzustand konnte später nicht vollständig wiederhergestellt werden. Aber auch hier, auf Feld 14, ranken sich viele Geschichten und Anekdoten um die Namen der hier Bestatteten. Isidor Goldschmidt etwa starb 1919. Der Getreidegroßhändler hatte 1888 die Dortmunder Getreidebörse mit gegründet und Dortmund damit zum Zentrum des regionalen Kornhandels gemacht. Das erste Telefon in Dortmund soll ihm gehört haben. Seine Nichte Bertha heiratete den berühmten Kunsthändler und Kunstsammler Alfred Flechtheim, der heute als bedeutender Förderer avantgardistischer Kunst gilt. In Dortmund sorgte das damals nicht gerade für Bewunderung: Flechtheim legte einen Teil der Mitgift in kubistischer Kunst an, sehr zum Entsetzen seiner Schwiegereltern.

 
 

Salomon ...., Isaak ...., Henriette ..beck, ...Rosenbach,

Isaak Kahn

1847 - 1911

Bertha Rhee geb. Winter

1844 - 1899

Albert Rhee

1839 - 1903

Auguste Horn, geb. Löwenberg

13.08.1832 - 08.01.1899
Salomon Horn
02.12.1835 - 01.07.1902

Rosa Elias, geb. Benjamin
08.04.1814 - 13.05.1899

Julius Biermann

13.06.1861 - 15.05.1899

 

 

Paul Löwenberg
01.10.1879 - 12.06.1916
Herm. Löwenberg
26.09.1841 - 26.08.1922

 
 

Paul Löwenberg
01.10.1879 - 12.06.1916
Herm. Löwenberg
26.09.1841 - 26.08.1922

Leeser Cohen 1850 - 1915,

Johanna Cohen geb. Rosenfeld 1846 - 1928,

Henny Gerson geb. Cohen 1880 - 1929

Max Levy 1858 - 1917

Zur Erinnerung an die in der Verbannung 1942 - 1945 Verstorbenen

Emma Levy 1862

Hedwig Levy 1893

Alice Levy 1902

 

Ernst Samson 1887 - 1918

Abraham Blumenrath 1844 - 1897

Henriette Blumenrath geb. .. 1839 - 1917

 
 

Johanna Rosenbaum 1846 - 1918

Wolf Rosenbaum 1842 - 1919

Moritz Jacobi  1875 - 1918

Samuel Oppenheimer

 
 
 
 
 
 

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