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Wyk: Park an der Windmühle

2006: Die Windmühle Venti Amica in der Mühlenstraße, in der einst die Föhrer Dichterin Stine Andresen lebte, befindet sich heute in Privatbesitz.

Projekt "Der Park an der Mühle" in Wyk auf Föhr


"Bis 1999 wurde hier Tennis gespielt. Danach war es fast sechs Jahre lang eine Wiese. 2002 schlug der Föhrer Landschaftsplaner und Gestalter Hermann Hinsberger dann vor, an der Ecke Feldstraße/Mühlenstraße einen Park anzulegen. Aber nicht irgendeinen Park. Alles sollte auf einer Blickachse zur Windmühle »Venti Amica« (heißt: Freundin des Windes) aufgebaut sein, in der einst die Dichterin Stine Andresen wohnte. Quasi als ob die Mühle mit zum Park gehört. Es wurde der Verein »Föhrer Impulse« gegründet. Hinsbergers Grundlage bei seiner Planung war die Geomantie, bei der die Kräfte der Erde gelesen und gedeutet werden und entsprechend gebaut wird. Dies war jedoch schwierig in der Stadtvertretung zu erklären, so dass es schließlich hieß, man möchte einfach einen Park bauen. Große Augen gab es dann aber, als aus Kiel ein Förderbescheid über 120.000 Euro kam – und zwar wegen der geomantischen Planung. Schnell sagte die Stadt zu. Mit fünf Rentnern und einem Arbeitssuchenden fing Hinsberger am 2. Mai 2005 zu bauen an. Neben dem steten Pflegegeld der Stadt für die Fläche gab es im Nu jede Menge Geld- und Sachspenden: Mehrere Bänke, eine Sonnenuhr, große Teile des Brunnens. Die alte Eibenhecke wurde entfernt, die Fähren transportierten kostenfrei und Gartenabfälle konnten – damals wie heute – kostenfrei entsorgt werden. Schon am 15 September 2005 war der Park fertig. Täglich bis nach 18 Uhr war gearbeitet worden. Morgens Bauamtsbesprechungen, dann die körperlich anstrengenden Arbeiten. Alles ehrenamtlich. Am Ende konnten sogar 40.000 Euro vom Fördergeld zurücküberwiesen werden. Kiel war baff! Auch nach nunmehr 15 Jahren führt Hermann Hinsberger gern Interessierte durch den Park. Alles ist an den sieben Chakren angelegt, die entlang der menschlichen Wirbelsäule verlaufen. Jedes Chakra ist einem Element und einer Farbe zugeordnet. Zusammen ergeben diese den Regenbogen. Die Farben der Pflanzen im Park sind entsprechend gestaltet. An der Quelle des Lebens -– symbolisiert durch zwei Steine im Norden des Parks – geht’s am Basis-Chakra (unter der Wirbelsäule liegend) los. Es verbindet die Menschen mit der Erde (Farbe: Rot), heißt es. Die nächste Station ist ein kleiner Brunnen mit einem Pflanzenwesen, dessen Original in Mainz steht. Er steht für das Sexual-Chakra und somit die Fruchtbarkeit. Der Brunnen (Element: Wasser, Farbe: Orange) zeigt den Kreislauf des Lebens. Oben läuft das Wasser getrennt hinunter (männlich/weiblich) und trifft unten zusammen. Entlang alter Apfelbäume auf Hügeln, die wie ein Hufeisen auf die Mühle zulaufen, geht’s zum dritten Chakra, dem Solarplexus. Ein steinerner Früchtekorb (entstanden aus Sonnen- und Erdenergie), repräsentiert das Element Feuer (Farbe: Gelb). Dann folgt der Mittelpunkt des Parks, der Brunnen, welcher für das Herz-Chakra steht. Die vier Öffnungen zeigen exakt in die vier Himmelsrichtungen (Element Luft, Farbe: Grün). Im Brunnen geschieht sozusagen eine Umwandlung: Das Herz öffnet sich und die Seele übernimmt die Führung im Leben. Nun zum fünften, dem am Kehlkopf gelegenen Chakra. Dieses wird durch den Teich symbolisiert, in dessen Mittelpunkt sich auch zwei große Wasseradern treffen. Der Teich ist der Spiegel der Seele. Er spiegelt das Gemüt und die Stimmung wieder, steht für die Kreativität. Tatsächlich spiegelt sich die Mühle anschaulich darin! Ein Sumpfgraben mit verschiedenen Pflanzen umgibt das Gewässer. Alles ist verwoben, Düfte steigen auf (Element: Äther, Farbe: Grün/Türkis). Der sechste Punkt ist ein alter Taufstein aus der Provence. Er steht auf uralten Steinen aus Midlum. Wenn man hineinblickt, geht die Aufmerksamkeit nach innen, zum dritten Auge, erklärt Hinsberger weiter. Der Körper wird wieder zu Erde, die Seele geht durch das Tor des Lebens. (Im Park ist dies der Torbogen.) Wenn man hindurchblickt, erkennt man das Kronenchakra (das Zentrum am oberen Kopf): Es ist die Mühle! Hier schließt sich der Kreis, und die Schöpfungsgeschichte kann erneut beginnen. Die Wirkung des Parks soll enorm sein, wie Besucher schon bestätigten. Eine große Kräuteranlage sowie zwölf Hochbeete kamen zuletzt hinzu. Beides erfährt eine große Resonanz. Zu tun gibt es aber immer etwas. So hätte es der Pavillon verdient, dass er dem schönen Gesamtbild angepasst wird. Wieder stünden sicherlich viele Spender und Helfer bereit…"

 

Quelle: "WIR INSULANER" Jahrgang 20 / Ausgabe 17 September 2020

Juni 2018

▲ Hier steht ein Wohnhaus, auch wenn es nicht danach aussieht. Die Mühle, eines der Wahrzeichen der Stadt Wyk, wird seit vielen Jahren bewohnt und ist leider nicht zur Besichtigung freigegeben. Aber schön sieht sie auch von außen aus!

 
 
Storchennest im "Park an der Mühle"
 
Storchennest im "Park an der Mühle"
 
Storchennest im "Park an der Mühle"
Sonnenuhr im Park
Sonnenuhr im Park: "Dem Glücklichen schlägt keine Stunde"
 
 

Ergänzt werden diese Elemente durch klassische Darstellungen der europäischen Gartenbau- und Parkanlagenkunst. Die Spirale ist das Symbol des Parks, Ihr Ursprung liegt im Teich (Wasser - der Beginn und die Quelle des Lebens). Der Anfang der Spirale liegt in einer Wasseraderkreuzung, läuft in einer leichten Erhöhung des Erdreiches durch den Park und “endet” in einer Kräuterspirale, die auf einem größeren Beet mit Heilpflanzen errichtet wird. Die Spirale zeigt sich im Eingangstor des Parks, in den Parkbänken als gestalterisches Element. Die Hauptachse des Parks läuft auf die historische Wyker Mühle zu.

November 2018

 
 
 
 
 
 
 

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