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Birschel Mühle in Hattingen

Die Nutzung der Wasserkraft am Hattinger Wehr lässt sich bis in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Jahrhundertelang wurde in der Bannmühle der Herren von Haus Cliff das Hattinger Korn gemahlen. Die Mühle war verkehrsgeografisch günstig an einer zentralen Fernstraße gelegen. Bis 1815 wurde in der Mühle Korn gemahlen, danach wurde in dem Gebäude eine Gewehrfabrik eingerichtet.

In der frühen Phase der Industrialisierung entwickelte sich am linken Ruhrufer ein kleines Industriegebiet der Textilherstellung mit Wollspinnereien und Färbereien und den dazugehörigen Walk- und Rauhmühlen. 1861 erwarben die Brüder Gottlieb und Friedrich Birschel die Walkmühle der Erbengemeinschaft Wiesmann um eine Kornmühle zu betreiben. Durch den Einbau einer Wasserturbine wurde die Nutzung der Wasserkraft effektiver, mit der Errichtung einer Dampfmaschine war man unabhängig vom wechselhaften Wasserstand der Ruhr.

 

1902 ließ Gottlieb jun. Birschel die Gebäude abreißen und einen Neubau errichten. Typisch für den im "Tudor"-Stil erstellten Backsteinbau sind Verzierungen in verschiedenfarbigen Ziegeln sowie Türmchen und Zinnen. 1904 folgte der Bau eines Getreidesilos im gleichen Stil. Mit der heute noch ablesbaren baulichen Erneuerung ab 1902 wurde die Mühle endgültig zum repräsentativ gestalteten Großbetrieb „Wasser- und Dampfwerke Gottlieb Birschel“. Von der ebenfalls aus der Zeit stammenden Fabrikantenvilla im Schatten der Mühlengebäude hatte Gottlieb Birschel seinen Betrieb ständig im Auge.

 

1955 war die Zeit der Wassermühlen vorbei. Der Mühlenbetrieb wurde stillgelegt. Jahre des Stillstandes folgten. Erst 1999/2000 konnte mit dem Umbau des inzwischen denkmalgeschützten Komplexes zu einer attraktiven Serviceanlage für Senioren eine neue Nutzung gefunden werden. Auch die erneuerte Wasserturbine dreht sich wieder zur umweltfreundlichen Stromerzeugung. Aus zehn Kubikmetern Wasser pro Sekunde und einem nutzbaren Gefälle zwischen zwanzig Zentimetern und 2,20 Meter beträgt die höchstmögliche elektrische Leistung etwa 900.000 Kilowattstunden. Sie reicht aus, um 200 bis 300 Haushalte im Jahr mit Strom zu versorgen.

 
 

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