Der Warnemünder Leucht(Aussichts-)turm

Weithin sichtbar ragt der 1897/98 erbaute Turm etwa 31 Meter in die Höhe. Ein kugelförmiges Kupferdach bedeckt die Spitze. Sein Äußeres besteht aus weißen Klinkern mit dunkelgrünen, waagerechten Streifen. Auch heute wird der Turm noch genutzt: Ferngesteuert strahlt er sein Licht 20 Seemeilen (37km) übers Meer, wobei die menschliche Sichtweite etwa 16 Seemeilen (30km) beträgt. Zuvor, d.h. von 1836 bis 1898, betrieben die Warnemünder noch eine Ziehlaterne als Navigationshilfe für die Schiffe. Der Turm eröffnet übrigens auch Besuchern einen eindrucksvollen Panoramablick auf die Ostsee, Warnemünde und Rostock. Dafür stehen zwei Aussichtsplattformen von Mai bis September zur Verfügung.

Leuchtturm und Teepott von Warnemünde
 
 
Das Bild zeigt eine typische Szene in Warnemünde. Die Promenade als Flaniermeile, im Hintergrund thront der Leuchtturm.

Die obere Galerie befindet sich in knapp 25 Metern Höhe, die mittlere auf 14 Metern. Im Inneren des Turms führt eine Granit-Wendel­treppe bis in die Laternenstube. 135 Stufen sind es bis zur oberen Galerie, doch die Anstrengung lohnt sich! Das ehemalige Fischerdorf Warnemünde liegt Ihnen zu Füßen und Sie werden mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Am Geländer der Galerien sind Tafeln angebracht, die Ihnen Orientierung geben, welche markanten Punkte in dieser Himmels­richtung wie weit entfernt liegen.

 
 

Aufgrund baulicher Mängel wurde der Turm von 1979 bis 1993 komplett für die Öffentlichkeit gesperrt. Ein gemeinnütziger Verein holte den Turm 1993 aus seinem Dornröschen­schlaf, organisierte umfangreiche Sanierungs­maßnahmen und legte selbst mit Hand an. Seit dem 01. Mai 1994 ist der Leuchtturm wieder begehbar. Der Verein kümmert sich um alle Belange rund um den Turm und sorgt mit der "Aufstiegs­gebühr" für seine Erhaltung.

 
Obere Aussichtsplattform des Warnemünder Leuchtturms
 

Eine kleine Gedenktafel am Fuße des Leuchtturmes erinnert an seinen Erbauer, den Hafenbaudirektor Karl Friedrich Kerner (1847-1920).

Auf dieser Tafel heißt es:

“Unter der Leitung des Hafenbaudirektors
KARL FRIEDRICH KERNER
( 1847 – 1920 )
entstanden zwischen 1897 bis 1903
der Leuchtturm, der Neue Strom
mit den Molenbauten
und die Fähranleger
in Warnemünde und Gedser”.

Aussicht von der ersten Plattform

Weite Abschnitte am Warnemünder Hauptstrand sowie in Mark­grafenheide werden in der Saison von Rettungs­schwimmern überwacht. Das Wasser wird nur langsam tief, so dass kleinere Kinder am Ufersaum und im seichten Wasser ordentlich buddeln und plantschen können. Der weiße, weiche Sand ist der perfekte Puder­zucker für sandige Kunstwerke.

Blick vom Leuchtturm auf die Westmole

Aussicht von der zweiten Plattform

Der Warnemünder Strand erstreckt sich über eine Länge von rund 15 Kilometern und ist teilweise über 100 Meter breit. Während in Warnemünde und Mark­grafenheide der Strand feinsandig ist, finden Sie im Bereich Wilhelms­höhe und Diedrichs­hagen Natur­strand (steiniger Strand).

Fahrgastschifffahrt "Käpp'n Brass" legt ab zur nächsten Hafenrundfahrt. Durch den Rostocker Hafen werden verschiedene Fahrten angeboten. Los geht es je nach Tour am Alten oder am Neuen Strom. Der Kapitän erzählt unterwegs Wissenswertes über die Hansestadt und die Landmarken, die mit dem Schiff passiert werden. Vorbei an der Warnemünder Werft geht es in den Überseehafen. Im Pendelverkehr bringen die Schiffe die Gäste von Warnemünde in den Stadthafen und zurück.

 
 

Der runde weiße Leuchtturm mit dem kupfernen kuppel­förmigen Dach und zwei Aussichts­galerien ist fast original erhalten. Lediglich die Fenster­scheiben mussten ersetzt werden und das Geländer der Galerien wurde für die Sicherheit der Besucher durch einen Aufsatz erhöht. 

Der ehrenamtlichen Arbeit vieler Warnemünder Helfer und dem eigens für den Leuchtturm gegründeten Förderverein ist es zu verdanken, dass man als Besucher Warnemündes die Aussicht vom Leuchtturm aus genießen kann. Die frische Brise in ca. 30 Metern Höhe erfrischt an heißen Sommertagen.

Traumhaft gelegen - direkt auf der Promenade von Warnemünde und nur wenige Schritte vom weißen, feinen Sand und der Ostsee entfernt, befindet sich das „Hotel am Leuchtturm“ - das Erste in der Bädergeschichte vom Ostseebad Warnemünde. 30 großzügige, helle und freundliche Zimmer mit fantastischen Ausblicken auf Ostsee, Hafeneinfahrt, Leuchtturm und Strand ermöglichen einen wunderschönen Aufenthalt mitten im Herzen von Warnemünde. Das Hotel wurde 2017 komplett saniert.

Wenigstens einmal während des Urlaubs sollte man sich im Kino Warnemünde eine 5D Vorstellung ansehen. Hier werden alle Sinne für ein atemberaubendes Gesamterlebnis angesprochen. Die Sitze geraten in Bewegung und man hat endgültig das Gefühl, nicht vor der Leinwand zu sitzen, sondern sich mitten im Film zu befinden. Insbesondere im 4D- und im 5D Kino werden nicht nur die aktuellen Kinofilme gezeigt, sondern auch Spannendes aus allen Teilen der Welt und allen Bereichen des Lebens.

 
 

Geschichte des Warnemünder Leuchtturmes

Schon um 1300 gab es Schiffsverkehr nach Warnemünde und Rostock. Da die Zufahrt über die Warnowmündung schwierig war, brannte hier damals ein Leuchtfeuer. Im frühen 18. Jahrhundert wurde ein Feuerkorb mit Wachskerzen an einem hölzernen Turm hochgezogen. Eine Kupferplatte hinter den Kerzen reflektierte und verstärkte das Licht. Im Juni 1862 wurde dem Rat der Stadt Rostock ein "Entwurf zum Umbau der Hafenleuchte zu einem vollständigen Leuchtturm mit prismatischem Laternenhaus" vorgestellt, der ein Jahr später auch genehmigt wurde. Doch schon damals mahlten die Mühlen der Stadt nicht so schnelle und es gab Gerangel um Zuständigkeit und vor allem um Geld, über 30 Jahre lang. 1897, im Zuge des Ausbaus der Hafeneinfahrt, begann der Rostocker Hafenbaudirektor Karl-Friedrich Kerner mit dem Bau des Warnemünder Leuchtturms. An der höchsten Stelle des Ortes, sechs Meter über Null, rammten Arbeiter 33 Pfähle elf Meter tief in den sandigen Boden, bis sie auf eine tragfähige Schicht stießen. Der Turm wurde rund 30 Meter hoch gemauert und bekam im folgenden Winter seine Laterne. Auf dem Warnemünder Leuchtturm wurde eine spezielle Linse installiert, benannt nach Augustin Jean Fresnel, der diese um 1822 speziell für Leuchttürme entwickelt hatte. Die Linse hat durch ihre Bauform ein geringeres Gewicht und Volumen als Linsen normaler Form mit vergleichbarer Reichweite. Das erste Licht entsandte ein Petroleumbrenner, er verbrauchte ca. 1,3 Liter Petroleum pro Stunde. Im Gewölbekeller unter dem Leuchtturm standen Bottiche, in denen 800 Liter Petroleum gelagert wurden. Jeden Tag pumpte der Leuchtturmwärter die für eine Nacht benötigte Menge nach oben in einen Vorratsbehälter in der Kuppel. Wurde das Licht des Leuchtturms auch tagsüber benötigt, bei schlechtem Wetter etwa, musste er Sonderschichten einlegen. Am 19. Oktober 1898 erfolgte die offizielle Inbetriebnahme. König Christian fuhr mit einem Dampfschiff auf See und bestätigte, dass die geplante Sichtbarkeit von 16 Seemeilen erreicht wurde. 1911 wurde ein neuer Brenner mit Glühstrumpf installiert, wodurch sich die Lichtstärke um das Achtfache erhöhte. 1917 erfolgte die Umstellung auf Gas­glühlicht und 1919 auf elektrischen Betrieb. Bis 1978 tat ein Leuchtturmwärter seinen Dienst. Nach dem Seehydrografischen Dienst der DDR wird der Warnemünder Leuchtturm seit etwa 1990 vom Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund "ferngesteuert". Das weiße Licht der Spezialglühlampe mit 250 Watt hat eine Betriebslichtstärke von 100.000 Candela und ist heute 20 Seemeilen weit zu sehen. Um das Fresnelsche Festfeuer (Gürtelleuchte) dreht sich eine Linse, ein mit Prismenstäbchen ausgerüsteter Verdichter. Eine Umdrehung der Warnemünder Linse dauert 77 Sekunden und bestimmt so den Rhythmus des Lichtsignals. Jeder Leuchtturm hat seine eigene Kennung, der Warnemünder hat "3+1" – auf drei kurze Lichtsignale folgt ein langes.

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