April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

St. Marien-Basilika, Marienwallfahrtskirche in Kevelaer

Die neogotische Kirche wurde durch Hilger Hertel dem Älteren nach Plänen von Vincenz Statz 1858 bis 1864 gebaut. Der viergeschossige, 90 m hohe Westturm wurde erst 1883/84 errichtet. Friedrich Stummel und seine Schüler haben die Chöre und das Querschiff zur Zeit der Jahrhundertwende farbenprächtig ausgemalt.

1991 wurde mit der Innenausmalung in Anlehnung an die Sainte-Chapelle in Paris eine Restaurierung abgeschlossen und damit einer der farbenprächtigsten Kirchenräume des Rheinlandes wiederhergestellt. Durch erhebliche Kriegszerstörungen gingen die ursprünglichen Bleiglasfenster verloren, die ab 1946 durch neue ersetzt worden waren. Ein Teil davon wurde von dem Weezer Künstler Hans Mennekes entworfen.

 
 
 
 

Der Innenraum der Basilika

Marienbasilika Kevelaer, 1864 Konsekration, Innenausmalung durch Friedrich Stummel in leuchtenden Altfarben in Anlehnung an die Sainte-Chapelle Paris. Größtes Orgelwerk in Europa.
 
 

Die Orgelempore wird von mehrfach gegliederten und mit Masken versehenen Tragekonsolen gestützt. Zwischen den Konsolen befinden sich in Nischen Reliefs geflügelter Engel mit Musikinstrumenten. Die Konsolen selbst sind als Köpfe aus-gebildet, deren Portraits auf einige Mitglie-der aus dem Kabinett des preußischen Reichkanzlers Bismarck hinweisen. In den einzelnen Kassettenfeldern unter der Empore sind Musik-Instrumente dargestellt. Die Heiligen in den unteren Nischen rechts und links des Turmeinganges sind der Hl. Antonius v. Padua und die Hl. Adelgundis, beide aus Holz, 20. Jahrhundert. Darüber links vor bemalten Hintergrund ein sitzender König David aus Stein und an der rechten Seite die hl. Cäcilia. 

Hl. Antonius von Padua

Hl. Adelgundis mit Krummstab und Regelbuch

Antonius wurde um 1195 in Lissabon geboren und stammte aus einer Adelsfamilie. Er studierte in Lissabon und empfing dort die Priesterweihe. 1220 trat er zu den Franziskanerorden über und ging zunächst als Missionar nach Marokko. Durch eine Krankheit musste er Marokko wieder verlassen und es zog in durch einen Sturm nach Sizilien. Über eine gewisse Zeit lebte er als Einsiedler bei Assisi. Antonius galt schon zu seiner Zeit als einer der bedeutendsten Prediger. Er wirkte in seiner Zeit in Oberitalien als Ordensoberer, Studienleiter und Bußprediger. 1230 zog er sich aufgrund von Erschöpfung von seinen Ämtern zurück. Zum Ende seines Lebens unternahm er eine weitere Predigtreise nach Padua und verbrachte dort die letzten Wochen seines Lebens als Einsiedler. Antonius starb am 13. Juni 1231 und liegt in der Basilika des Heiligen Antonius in Padua begraben. Demnach feiern wir seinen Gedenktag am 13. Juni. Der Heilige Antonius ist der Schutzpatron der Städte Padua, Lissabon und Hildesheim. Daneben auch der Schutzpatron der Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter. Daneben wird er für das Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen.

Die heilige Aldegundis oder Adelgundis (* um 630 in Cousolre, Frankreich; † 30. Januar 684 (695 oder 700)) war die Gründerin und Äbtissin des Doppelklosters Maubeuge (lateinisch: Malbodium). Die Heilige wird in der katholischen Kirche als Nothelferin bei Krankheit und Todesgefahr angerufen. Ihr Gedenktag ist der 30. Januar. Aldegundis wurde als zweite Tochter von Waldebertus I. und seiner Frau Bertilla geboren und lebte mit ihren Eltern und ihrer später ebenfalls heiliggesprochenen Schwester Waldetrudis auf Schloss Cousolre im Hennegau. Sie hegte den Wunsch, einem Kloster beizutreten, jedoch wünschten ihre Eltern eine Verbindung mit dem englischen Königshaus. Aldegundis flüchtete kurz vor der Verehelichung mit dem Sohn des englischen Königs in eine unbewohnte Region an der Sambre. Sie lebte dort als Einsiedlerin, bis ihre Eltern ihrem Wunsch nachgaben. Aufgrund ihres inständigen Bittens nahm der heilige Bischof Amand von Maastricht sie 651 in ein Kloster auf. Nach dem Tod ihrer Eltern verwendete Aldegundis ihr Erbe mit Unterstützung der Bischöfe Amand und Autbertus, um 661 im damaligen Malbodium das Doppelkloster Maubeuge zu gründen. Dabei folgte sie dem Vorbild ihrer Schwester, die zuvor ein Benediktinerinnenkloster im heutigen Mons gründete. Aldegundis legte einen Schwerpunkt auf die Kranken- und Armenfürsorge und stiftete dazu ein Hospital. Sie leitete das Kloster als Äbtissin bis zu ihrem Tode infolge einer Krebserkrankung. Das genaue Todesdatum ist nicht gesichert, jedoch wird der 30. Januar 684 als das wahrscheinlichste Datum betrachtet.

 
 

In vielen Kirchen – wie auch hier in Kevelaer - werden am fünften Fastensonntag, auch "Passionssonntag" genannt, die Kreuze verhüllt.

 

Der fünfte Fastensonntag ist in zweifacher Hinsicht besonders. Erstens, weil er oft gar nicht als fünfter Fastensonntag bezeichnet wird, sondern als Passionssonntag. Zweitens werden an diesem Tag in den allermeisten Kirchen Kreuze sowie Jesusbilder und -figuren mit einem violetten Tuch verhüllt – der liturgischen Farbe der Fastenzeit entsprechend. Als Zeitpunkt der Verhüllung kristallisierte sich ab dem Konzil von Trient (1547 bis 1563) der Passionssonntag heraus – der Sonntag vor Palmsonntag. Ab dann handeln auch die liturgischen Texte deutlicher vom Leiden und Sterben Jesu.

Rosettenfenster im nördlichen Querschiff: Ornament (sog. Königsfenster), Rekonstruktion nach Vorlage von Friedrich Stummel.

In den Medaillons Doppellöwen als Kennzeichnung des königlichen Zeichens des 24 Ältesten der Geheimen Offenbarung.

 

Fa. Wilhelm Derix, 1975, Antikglas/Blei/Schwarzlot

Orgeln

Die größte deutsch-romantische Orgel hat einen neuen Klang: Nach zwei Jahren ist die Sanierung des Instruments in der katholischen Marien-Basilika im niederrheinischen Kevelaer 2024 abgeschlossen. Im März wurde sie mit einem Orgelfestjahr wieder offiziell in Betrieb genommen. 

 

Vom Mittelgang her hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Empore mit dem Orgelprospekt und der Orgel. Die von der Kevelaerer Orgelbaufirma Romanus Seifert im Jahre 1907 gebaute Orgel nimmt die gesamte Ostwand des Turmes ein. Die aus mehr als 10.000 Pfeifen bestehende Orgel hat derzeit 137 klingende Register, verteilt auf vier Manuale und Pedal. Das von Friedrich Stummel entworfene Prospektgehäuse hat eine Höhe von 14 m, eine Breite von 9 m, eine Tiefe von 10 m und ist in sieben Felder unterteilt. Es wurde von dem Kevelaerer Bildhauern Holtmann und van Bremen errichtet und besteht aus den beiden äußeren hohen polygonalen Außentürmen, seitlichen Feldern sowie einem dreiteiligen Turmmittelrisalit. Die Mitteltürme sind seitlich mit je einem geflügelten Engel geschmückt. In der Mitte eine Immaculata im Sternenkranz sowie rechts und links des Gehäuses die Apostelfürsten Petrus und Paulus. lm Jahr 2004 wurde das im Krieg zerstörte Fernwerk im Nordquerschiff wiederhergestellt. Die Orgel ist damit die größte deutsch-romantische Orgel und eine der größten Orgeln der Weit überhaupt.

 
 

Die Orgel ist ein faszinierendes, großes klangliches Kaleidoskop. Durch die einmalige Akustik des großen Kirchenraums bietet sich den Zuhörern ein einzigartiges Klang-Raum-Erlebnis.

 
Fernwerk auf der nördlichen Querhausempore
 

▲ Auf der Westempore errichtete Ernst Seifert eine große Orgel mit zunächst 104 Registern. Gleichzeitig errichtete er auf einer kleinen Empore im nördlichen Querhaus ein Instrument mit 18 Registern auf einem Manual und Pedal, welches in einem Schwellkasten untergebracht war. Dieses Instrument diente als Chororgel; es hatte eine eigene Spielanlage und war über elektropneumatische Trakturen als Fernwerk vom vierten Manual des Hauptspieltisches der Hauptorgel aus spielbar.

Chororgel im südlichen Querhaus
Chororgel im südlichen Querhaus
Chororgel im südlichen Querhaus
Chororgel im südlichen Querhaus

Die Chororgel wurde 1980 von Romanus Seifert & Sohn (Kevelaer) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 10 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.

Rekonstruierter Spieltisch (2004-2022)
Orgelspieltisch: Der Arbeitsplatz von Organist Elmar Lehnen ist von der Empore ins linke Seitenschiff verlegt worden.

Die Orgel wurde komplett ausgeräumt. Die Einzelteile wanderten in die Werkstatt oder wurden auf dem Orgelboden gelagert. Nicht nur die Pfeifen standen dann im Fokus der Handwerker, sondern auch die Elektronik und alle Verschleißteile. Es war die umfangreichste, weil die erste komplette Restaurierung seit der Fertigstellung der Orgel im Jahr 1907 durch Orgelbauer Ernst Seifert. Und sie war dringend notwendig: Über die Jahrzehnte war immer wieder ausgebessert und teilerneuert worden. Jetzt wurde endlich wieder alles genau aufeinander abgestimmt. Nach und nach wanderten die überarbeiteten Register wieder hinter die großen sichtbaren Pfeifen.

Fenster

Altar

Der Altar aus Carrara-Marmor

Vor dem Hochaltar steht in der Vierung der aus Carrara-Marmor gefertigte Altar. Er wurde 1992 vom Kevelaerer Bildhauer Karl Hoss gefertigt und am 18. Oktober des gleichen Jahres konsekriert. Unter der beleuchteten Darstellung der mystischen Rose ruhen die Reliquien der Hl. Ursula und des Hl. Thomas v. Aquin. Diese stammen ursprünglich aus dem alten Altar von 1864. Der Rundleuchter über dem Altar hat die Form einer Dornenkrone und erhellt die Vierung.

Rundleuchter über dem Altar

Der Chorbereich wird durch die Kommunionbank (um 1900) als Chorschranke vom Kirchenschiff getrennt. Sie fasst die Vierungsinsel dreiseitig ein. In Reliefs sind folgende Szenen dargestellt: Franziskus füttert die Vögel, die Weinernte, Daniel in der Löwengrube, die Stärkung des Elias durch den Engel, das Himmlische Hochzeitsmahl, die wunderbare Brotvermehrung. Die linke Ecknischenfigur zeigt den Hl. Thomas v. Aquin und die rechte die Ecclesia (die Kirche). Auf der Vorderseite ist rechts die Hochzeit zu Kana, links das Abendmahl sowie eine Stiftungsinschrift (dit Beeld is geschonken ter herinnering van het 15o jaar bestaan der Amersfortsche processie A.D.19oo) zu sehen.

 
 

Mosaik

Der Mosaikboden bezieht sich auf Bibelsprüche.

Chorgestühl / Bänke

Der neue Tabernakel in der Basilika, gestaltet und ausgeführt von Goldschmied Wilhelm Polders III, wird zu Ostern 1985 geweiht, in der Vorosterwoche aber leider verhängt.

 
 

Säulen-Kunstwerke

Das hoch aufragende Mittelschiff ist in fünf Joche unterteilt und wird von Kreuzgewölben überspannt, im Farbenspiel des blauen Himmels mit goldenen Sternen. In den Zwickeln über den Arkadenbögen sind auf Medaillons in Hinterglasmalerei bedeutende Persönlichkeiten aus der katholischen Kirche abgebildet. Auf der südlichen Seite: Hl. Arnold Janssen, sel. Maria Droste zu Vischering, hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort, hl. Theresia vom Kinde Jesu, Joseph Kardinal Cardijn, sel. Nikolaus Groß, sel. John Henry Kardinal Newman und Robert Schuman. Auf der nördlichen Seite des Ambos: Hl. Theresa von Avila, sel. Adolph Kolping, sel. Schwester M. Euthymia, HI. Peter Chanell, sel. Titus Brandsma, Alphons Ariens.

Ein ganz besonderes Ereignis in der Geschichte des Wallfahrtsort Kevelaer waren die Besuche von Papst Johannes Paul II., Joseph Kardinal Ratzinger und Mutter Teresa im Jahr 1987.

Deckenbemalung

Wenn es irgendwo Sterne zu gucken gibt, dann in der Kevelaerer Basilika. Also: rein in eine der hölzernen Bänke, Kopf in den Nacken und himmelwärts schauen: Was für ein Blau! Und all diese goldenen Himmelslichter, fein akkurat an die Decke gemalt. Abends, kurz vor Toresschluss, wenn die Pilger schon auf dem Heimweg sind und nur noch ein paar Lichter und Kerzen brennen in der Basilika, dann ist die Atmosphäre besonders, still, mächtig, ja, das Wort passt: erhaben. Wenn dann der Wind ums Haus weht, durch die alten Ritzen pfeift, das flackernde Kerzenlicht Schatten tanzen lässt, dann leuchten all die vielen kleinen Himmelskörper noch ein bisschen heller.... scheint es.

 

Das war nicht immer so. Lange Jahre waren alle Wände grau. 1864 hatte man die einfache, schlichte neue Pfarrkirche geweiht – die Antwort auf die immer größer werdenden Pilgergruppen, die sich auf den Weg in den Marienwallfahrtsort machten. Ein gewaltiges finanzielles Unterfangen für die kleine Gemeinde. Mitte 1891 begann dann der Kirchenmaler Friedrich Stummel und die in seinem Atelier beschäftigten Künstler mit der Ausmalung. Doch schon um 1904 herum war Schluss, den Kevelaerern ging das Geld aus. Nach dem Tod Stummels 1919 vollendete noch sein Schüler Heinrich Holtmann die Ausmalung der Ostteile der Basilika – Chöre und Querhaus – bis 1926. Zur Ausmalung des Langhauses kam es nicht mehr. Nach dem zweiten Weltkrieg war die Kirche Durchgangslager für 8000 Menschen – nicht nur die mächtige Seifert-Orgel, auch die Inneneinrichtung nahm großen Schaden.

Die Gewölbemalereien in der Vierung: Die Deckenmalereien zeigen in der Vierung die Huldigung des Lamm Gottes durch die 24 Ältesten der Geheimen Offenbarung. In den Zwickelkappen jeweils vier eckbezogene stehende Figuren, die Kronen reichen, und in den Sternkappen jeweils ein Sitzender mit einem Musikinstrument.

Die Gewölbemalereien in der Vierung

Namenspatronin der Basilika: Maria

 
 
 
 
 

Gewölbekappen, Wandpfeiler und -zwickel, Fensterleibungen, Säulen und Dienste, Kapitelle und Basen der Basilika sind ausgemalt.

 
 
Hl. Antonius von Padua
Hl. Josef
 
 
 
 
 
Jesus Altar. Durch seine Wunden sind wir geheilt.
In der 1987 entstandenen kleinen Kapelle am Westende wurde im gleichen Jahr eine bemalte neugotische Pieta aus Gusseisen aufgestellt.
 
 

Apostelaltar in der rechten Seitenkapelle

Altarbild mit geschnitzter Darstellung der heiligen Sippe

 
 
 
 

Sakramentskapelle

An der Westseite des Brunnenhofes befindet sich der Bau der heutigen Sakramentskapelle mit der nach Süden hin anschließenden Vorhalle. Im Verlauf des Jahres 1860 wurde sie als Beichtkapelle für die niederländischen Pilger erbaut, nachdem in den Jahren 1857/58 schon der langgestreckte Neubau der „deutschen“ Beichtkapelle, der heutige „Klostergang“ errichtet worden war. Die noch heute ablesbare Erweiterung des ehemals zweischiffigen Innenraumes zur Dreischiffigkeit erfolgte 1890 durch die Hinzunahme des alten Einganges der deutschen Beichtkapelle (westliches Schiff). Die dreijochige Paradiesvorhalle wurde zu Beginn der 1880er Jahre angebaut. In den letzten Kriegswochen erlitt die Kapelle leichte Luftdruckschäden und büßte so die von Friedrich Stummel entworfenen Glasfenster ein. Durch Granatenbeschuss wurde zum Ende des Krieges die Paradiesvorhalle gänzlich zerstört. Am 1. Januar 1975 erhielt die Kapelle ihre neue Bestimmung als Sakramentskapelle. Der 1975 verstorbene Rektor der Wallfahrt und Pfarrer an St. Marien, Domkapitular Johannes Oomen (Wallfahrtsrektor von 1957 bis 1975), förderte ihre Umwidmung gleichsam als sein Vermächtnis. In den 80er Jahren erhielt die Paradiesvorhalle neues Fenstermaßwerk, die gestalterische Neufassung des Südeingangs im neogotischen Stil wurde 1997 vollendet.

Klostergang

 

Nach dem Eintritt durch das Portal öffnet sich der 32 Meter lange „Klostergang“.

Neben der Marienbasilika am Brunnenhof, gelangt man zur Beichtkapelle.

Die 1890/92 in Form einer dreischiffigen Kirche (27 Meter lang, 18 Meter breit, zwölf Meter hoch) angebaute Beichtkapelle.

Im Chor die Bilddarstellungen der großen Vorbilder für die Verwaltung des Bußsakramentes: Papst Pius X., der Hl. Pfarrer von Ars und Johannes Nepomuk. Im Altar werden Reliquien dieser Heiligen in Reliquiaren aufbewahrt. In der Passionszeit sind die Kreuze verhängt.

Die Kreuzwegstationen „Beichtkapelle“: Auf der Nordseite wurde zwischen den Beichtzimmern ein gemalter neogotischer Kreuzweg mit 14 Stationen angebracht. Die flämische Bezeichnung der Stationen verweist zum einen auf die Herkunft der Bilder, drückt aber auch die Verbundenheit mit den Pilgern aus Belgien und vor allem Flandern aus.

Links vom Chor die Orgel, davor an der Säule die Marienstatue.
Verkündigungsaltar

Aussenbereich: Portal der Nachfolge Christi

▲ Bronzetür mit verschiedenen Personen. Es ist nach De imitatione Christi, dem Werk von Thomas à Kempis, benannt. Links und rechts der Türen liegen jeweils die Bücher „De Imitatione Christi“ und „Utopia“ von Thomas More.

 
 

▲ Linke Tür: Thomas à Kempis (ca. 1380-1471, Wikipedia), ein Buch mit seinem Namen Thomas von Kempen haltend, vor dem Eingang des ehemaligen Klosters der Oratorianer (heute Priesterhaus) in Kevelaer. beschriftet mit [christo pe]regrinanti in terris (zu Christus als Pilger auf Erden).

 

Die rechte Tür zeigt Mutter Teresa (Agnes Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997, Wikipedia) betend vor der Vorhalle der Gnadenkapelle, mit [consola]trix afflictor[um] (Trösterin der Betrübten).

Gedenktafel an Mutter Teresa an einer Kirchenbank

Bronzetür mit Darstellung der geheimen Priesterweihe von Karl Leisner / Portal der Versöhnung

Karl Leisner Rees 1915 – Krailling 1945
Priester im KZ Dachau interniert; starb kurz nach der Befreiung an Tuberkulose;
Märtyrer, wurde am 23. Juni 1996 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

▲ Bronzetür mit Darstellung der geheimen Priesterweihe von Karl Leisner durch den französischen Bischof Gabriel Piguet (1887-1952, Wikipedia) im Konzentrationslager Dachau am 17. Dezember 1944. An der linken Tür kniet Karl Leisner vor einem schlichten Altar. Seine gefalteten Hände sind entsprechend der Ordination mit einem Leinenverband zusammengebunden, auf dem seine Häftlingsnummer 22356, der Tag seiner Ordination „Gaudete 17 Dez. 1944“ und ein Zitat aus seinem Tagebuch vom 16. Juni 1945 eingraviert sind. Über ihm Schwester Maria Dargestellt ist Imma Mack (1924-2006, Wikipedia) mit einem Kelch in den Händen, umarmt von Azaleen. Im Hintergrund sieht man das KZ Dachau mit dem Eingangstor. Die rechte Tür zeigt Bischof Gabriel Piguet mit seiner offiziellen Kirche, der Kathedrale von Clermont-Ferrand, im Hintergrund Mariä Himmelfahrt.

Oben auf beiden Türen befinden sich Porträts, eingerahmt von Ketten, Handschellen und Stacheldraht. Sie repräsentieren „zeitgenössische Beichtväter und Märtyrer“ mit ihren Häftlingsnummern:

▲ unbekannt, Reinhold Friedrichs, Anton Bornefeld, Wilhelm Holtmann, Heinz Bello, Wilhelm Frede, Nikolaus Groß, August Wessing, Gerhard Storm, Bernhard Hürfeld, Sophie Scholl,

▲ Anne Frank, Bernhard Letterhaus, Graf Helmuth J. von Moltke, Josef Lodde, Johannes Maria Verweyen, Josef Kleinsorge, Carl Klinkhammer, Leo Statz, Bernhard Lichtenberg und Rupert Mayer

▲ Über dem Portal befinden sich die drei Büsten, von links nach rechts, der erste Märtyrer St. Stephan, der mit Stacheldraht gekrönte Christus und die erste Christin Europas, Lydia

▲ Sankt Stephan / St. Stephan Protomärtyrer des Christentums, gepredigt kurz nach der Kreuzigung Jesu. Er wird wegen Gotteslästerung verurteilt und von einem wütenden Mob zu Tode gesteinigt (Wikipedia).

▲ Christus

▲ Hl. Lydia von Philippi / Hl. Lydia von Thyatira, im Neuen Testament erwähnte Frau, die als erste dokumentierte Konvertitin zum Christentum in Europa gilt (Wikipedia)

Eingang zur Beichtkapelle

▲ Bronzetür, deren Mittelbalken als Palmenstamm gestaltet ist, deren Bekrönung das Bogenfeld über der Tür ausfüllt und den Text Wie die Palme blüht der gerechte (Psalm 92) zeigt. Die sechs Reliefs mit biblischen Szenen der Taufe, Vergebung und Versöhnung sind nach den Worten des Mailänder Bischofs Ambrosius gestaltet: Wasser der Taufe / Tränen der Buße – „Es gibt nicht nur das Wasser der Taufe, sondern auch die Tränen der Buße“ . 

 

Bildhauer: Roland Friederichsen (Pommern 1910-1992), deutscher Bildhauer und Maler.

Haupteingang / Tympanum der Marienbasilika

 

▲ Das Hauptportal an der Westseite ist gestaltet von Willi Dirx. Eine zweiflügelige Bronzetür 4,40 m hoch und 2,70 m breit wurde 1980 eingefügt. "Kirche auf dem Weg" wird auf dem Relief bildlich dargestellt. Gesamtansicht der Tür mit Darstellungen aus der Bibel, projiziert in die Gegenwart.

Kevelaerer Apokalypse

 

Das Bronzerelief „Kevelaer Apokalypse“ über dem Hauptportal der Marienbasilika wurde 2002 geweiht. Es dauerte fünf Jahre, bis der Entwurf des Künstlers Bert Gerresheim realisiert wurde. In dieser Zeit musste der Freundeskreis der Ehestadt Kevelaer den Großteil des Geldes für das Kunstwerk, das an das neue Jahrtausend erinnern sollte, aufbringen. Gerresheim hatte vorgeschlagen, in dem monumentalen Werk das Ende von Zeit und Welt – ein in der Geschichte oft dargestelltes Thema – in moderner Form umzusetzen. Wie in den Portalen romanischer und gotischer Kirchen werden Heilige und Sünder zum Jüngsten Gericht gerufen. Auf Gerresheims Relief sind viele Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts abgebildet, zum Beispiel Mutter Theresa und Edith Stein, aber auch Adolf Hitler oder Josef Stalin. Osama bin Laden wurde nach dem Anschlag vom 11. September in das World Trade Center aufgenommen. Jede der 260 Figuren wurde von Gerresheim in Wachs vorgeformt und in ein Modell des Reliefs eingepasst. Die Figuren und Teile wurden in Bronze gegossen und dann zu einem Ganzen zusammengesetzt. Die technischen Probleme, fünf Tonnen Bronze sicher an der Fassade zu befestigen, schienen zeitweise unlösbar zu sein.

▲ Steinrelief über dem Eingang der Kirche, das zwei Szenen darstellt. Oben auf einem Thron sitzend die heilige Maria mit dem Kind, flankiert von zwei knienden Engeln, die Textbänder halten. Unten links unten rechts die Vertreibung Adams und Evas aus dem Paradies durch einen Engel mit brennendem Schwert, während Gott zusieht, umgeben von vier kleinen Engeln. Die Kirche wurde 1858-1864 erbaut, der Turm mit Eingang wurde 1883-84 angebaut.

Heilige Barbara

Steinstatue der Heiligen Barbara an der Wand der Sakramentskapelle. Es handelt sich um eine Schenkung des Bergknappenrings Linker Niederrhein. 

Gestiftet von den Bergknappen
Ring L K. Ndrrh.
04.12.1994
Kamp Lintfort
Sevelen
Nieukerk
Geldern
Kapellen
Xanten
Kevelaer

Brunnenhof

Beim Betreten des Hofes fällt der Blick auf das vorspringende, übergiebelte Portal mit der Inschrift „Beichtkapelle“. Durch dieses Portal gelangt man in die 1857/58 errichtete alte Beichtkapelle, einen weißgetünchten Raum von anmutiger Einfachheit und Stille, dem heutigen Klostergang mit den Beichtzimmern.

 
 

Maria mit Kind

Gedenkbuch

▲ Skulptur an der Wand der Basilika: Die heilige Maria stützt die Gnadenkapelle und den Turm der Basilika, ihr Sohn hält seine Hand schützend darüber. Unten das Datum 3. März 1945, der 3. März 1945, als die Basilika in Gefahr war, da Pläne zur Sprengung des Turms bestanden.

▲ Skulptur des verschleierten Mönchs, der ein Buch mit dem Text hält:

Unsere
Verstorbenen
Tausend Tote
des
2. Weltkrieges
aus
Kevelaer

▲ Auf dem Türmchen an der nordöstlichen Ecke des Brunnenhofs, das zur Marienbasilika gehört, befindet sich ein Engel mit Trompete und Fahne.

 
 
 
 
 

Die 10 Gebote

wdf - wupper digitale fotografie

 Alle Bilder auf diesen Seiten unterliegen dem © von Klaus-D. Wupper. Das Copyright für veröffentlichte, vom Betreiber dieses Onlineangebotes selbst erstellte Objekte bleibt allein beim Autor der Seiten.
Eine Vervielfältigung oder Verwendung solcher Grafiken, Sounds oder Texte in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung des Betreibers nicht gestattet.

wdf - wupper digitale fotografie 0